Hurricanes bezwingen Capitals in 2. OT von Spiel 7

Der nächste Paukenschlag in den Stanley Cup Playoffs 2019! Die Carolina Hurricanes gewinnen Spiel 7 bei den Washington Capitals mit 4:3 n.2.V. und werfen damit den amtierenden Stanley-Cup-Champion raus (Serien-Endstand 4:3). Den goldenen Treffer erzielte Brock McGinn in der zweiten Overtime.

In der Capital One Arena erwischten die Hauptstädter den besseren Start: Washington ging im ersten Drittel durch Andre Burakovsky (3.) und Tom Wilson (7.) mit 2:0 in Führung. Der in Österreich geborene Schwede Burakovsky wartete im Slot auf den richtigen Zeitpunkt und jagte den Puck in den rechten Winkel. Wilson wurde vor dem linken Pfosten von Alex Ovechkin bedient und vollendete per Direktabnahme.
Im zweiten Abschnitt kam dann auch Carolina auf die Anzeigetafel - und das auch noch in Unterzahl: Sebastian Ahos Versuch aus der Distanz ließ Capitals-Torwart Braden Holtby nach vorne abklatschen, wo der Finne seinen eigenen Schuss abstaubte (30.). Das war allerdings noch kein Grund für Unruhe bei den Caps, denn Evgeny Kuznetsov stellte kurz darauf den alten Abstand wieder her. Sein Schuss von zwischen den Bullypunkten schlug im linken Kreuzeck ein (34.). Es war das erste Playoff-Tor für den Russen, der im Vorjahr noch zwölfmal in der so erfolgreichen Endrunde getroffen hatte. Die Hurricanes aber gaben sich nicht auf und antworteten noch vor der Pausensirene. Teuvo Teravainen reagierte vor dem Tor am schnellsten und verkürzte mit einem schnellen Drehschuss auf 2:3 (37.).

CAR@WSH, Sp7: McGinn trifft in 2. OT zum Seriensieg

Früh im dritten Durchgang kamen die Canes dann zum Ausgleich. Jordan Staal führte die Scheibe vom rechten Flügel bis zum rechten Faceoff-Punkt und traf gegen den überraschten Holtby links oben zum 3:3 (43.). Washington investierte nun wieder mehr und kam in diesem Drittel auf ein klares Plus an Schüssen (12:5), doch auf Carolinas Goalie Petr Mrazek war Verlass. Zudem rettete Brock McGinn spektakulär vor der Linie gegen Nicklas Backstrom (58.).
Der Spiel-7-Krimi ging also in die Verlängerung und erlebte eine Art Rollentausch in der ersten Overtime, denn die Gäste brachten deutlich mehr Scheiben aufs Tor (11:4). Das galt auch für die zweite Verlängerung (7:2), in dem sich die Hurricanes dann für ihr mutiges Engagement belohnten: Justin Williams eroberte den Puck im Offensivdrittel in der Rundung gegen Matt Niskanen, Daraufhin warf Jaccob Slavin die Scheibe von der blauen Linie in die rechte Rundung, wo Williams flach vors Tor genau auf die Kelle von McGinn passte. Der 25-jährige Kanadier tippte den Puck aus der Nahdistanz über die Linie und machte die große Überraschung somit perfekt.
"Wir haben nicht aufgegeben", hob Kapitän Williams die Einstellung seiner Mannschaft hervor. "Als wir 0:2 hinten waren, wollten wir den Schneeball-Effekt aus den letzten Auswärtsspielen abwenden. Wir haben uns zusammengerauft und sind drangeblieben."
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Carolinas Keeper Mrazek stoppte 34 Schüsse (91,9 Prozent Fangquote), Washingtons Schlussmann Holtby zeigte 38 Saves (90,5 Prozent). Weder die Hausherren (0/3) noch die Gäste (0/1) konnten ihre Powerplay-Möglichkeiten nutzen. Die Hurricanes gaben mehr Checks ab (60:43 Hits), die Capitals blockten mehr Schüsse (29:13). McGinn avancierte mit einem Assist sowie dem Siegtreffer zum großen Helden der Canes. Bei den Caps kamen die Erstreihen-Stürmer Ovechkin und Backstrom jeweils auf einen Plus-Minus-Wert von -2.
"Es ist schwer", sagte Ovechkin nach dem Aus. "In den ersten beiden Dritteln haben wir dominiert. Es war eine großartige Serie. Es gab viel Härte und viele gebrochene Herzen."
Der Schweizer Verteidiger Jonas Siegenthaler kam in seinem dritten Playoff-Einsatz für die Hauptstädter auf 20:27 Minuten Eiszeit, sechs Checks und zwei Blocks. Landsmann Nino Niederreiter spulte 31:22 Minuten (davon 1:13 im Powerplay und 0:10 in Unterzahl) im Trikot der Hurricanes ab, verbuchte vier Torschüsse, vier Hits und einen geblockten Schuss.
Carolina zieht als letztes Team in die 2. Runde der Playoffs 2019 ein und trifft im Conference-Halbfinale auf die New York Islanders. Für Washington ist der Traum von der Titelverteidigung geplatzt. Der amtierende Champion reiht sich in die lange Liste der gescheiterten Favoriten in diesem Jahr ein und verabschiedet sich schon nach der 1. Runde in die Sommerpause. Mit den Tampa Bay Lightning (Atlantic), den Nashville Predators (Central), den Calgary Flames (Pacific) und nun auch den Capitals (Metropolitan) sind damit alle vier Division-Sieger ausgeschieden. Zum vierten Mal in den letzten neun Jahren war für den Champion schon in der 1. Runde Schluss - alle vier Mal nach Spiel 7.