duchene puck flip

Die Teams der NHL haben ihre Trainingscamps begonnen und machen die ersten Schritte, um sich für die neue Saison in Form zu bringen und ihren Kader auszuwählen. Besonders die Colorado Avalanche hoffen auf einen anderen Start, als vergangene Saison. Das Abschneiden des Teams aus Denver kann man wohl kaum schön reden, sie erlebten schlichtweg eine katastrophale Saison. Von 82 Spielen konnten sie nur 22 für sich entscheiden und holten nur 48 von von 164 möglichen Punkten, die mit Abstand schlechteste Ausbeute der Liga, selbst die Vancouver Canucks auf dem vorletzten Rang, kamen noch auf 21 Punkte mehr.

Dabei enttäuschten auch die Starspieler der Avalanche. Der beste Scorer war Nathan MacKinnon, dessen 53 Punkte im ligaweiten Vergleich lediglich für Platz 72 ausreichten. Auch Matt Duchene, der in den letzten Jahren beinahe ein Monopol auf Rang Nummer eins in der teaminternen Scorerliste hatte, konnte über weite Strecken nichts zählbares aufweisen und beendete die Saison mit 41 Punkten (18 Tore, 23 Assists), der zweitschlechteste Wert seiner Karriere.

Auf Duchene ruhen große Hoffnungen, er ist fest als Schlüsselspieler der Offensive eingeplant. In den vergangenen Wochen, machten sich die Fans aber Sorgen um die Zukunft des 26-jährigen Kanadiers bei den Avalanche. Er war der einzige Spieler, der nicht am freiwilligen gemeinsamen Training letzte Woche teilnahm und erschien auf nicht zu einem Golfturnier zu wohltätigen Zwecken, höchst ungewöhnlich für einen hoch motivierten und disziplinierten Spieler wie Duchene. Es gab immer wieder Gerüchte über Transfers rund um Duchene und es wurde gar angezweifelt, ob er zum Trainingslager erscheinen würde.
"Ich kann nicht Matts Gedanken lesen", erklärte Trainer Jared Bednar. "Ich weiß, er hatte ein paar Probleme. Ich habe am Ende der vergangenen Saison mit ihm gesprochen und ich weiß, dass der Ausgang der Saison hart für ihn war. Ihm ging vieles durch den Kopf. Ich bin auf seiner Seite. Wir stecken da alle gemeinsam drin. Wir als Organisation, wollen wir nur das beste für Matt."
Am Donnerstag gab es jetzt eine erste Warnung in der Causa Duchene, als er rechtzeitig zum Trainingscamp eintraf. Begeistert hörte sich der Center aus Ontario allerdings nicht gerade an, man merkte, dass ihm der Trubel der letzten Wochen zusetzt.
Leute, als aller erstes: Ich werde im Moment keine Fragen beantworten", erklärte er beim ersten Treffen mit Medienvertretern. "Ich bin hier, um meinen Vertrag zu erfüllen. Ich bin hier, aus Respekt vor den Fans und ich bin hier für meine Mitspieler. Ich hatte im Sommer ein großartiges Trainingsprogramm und ich bin in guter körperlicher Verfassung, soviel dazu. Wir sehen uns in den nächsten paar Tagen, OK? Danke."

Man kann in Colorado nur hoffen, dass sich die Wogen um Duchene während des Trainingslagers glätten, denn wenn sie einen erfolgreichen Neustart wollen, ist Duchene einer der wichtigsten Bausteine dafür.
Darum will sich auch Coach Bednar kümmern: "Ich werde auf jeden Fall mit ihm sprechen. Er ist hier, er ist Teil unserer Mannschaft, Er ist ein wichtiger Teil unserer Mannschaft. Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Ich bin zuversichtlich, er wird hart arbeiten, genau wie jeder andere."
"Ich habe in letzter Zeit ein paar Mal mit ihm gesprochen und er wollte einfach in Toronto aufs Eis gehen und dort trainieren", ließ Kapitän Gabriel Landeskog wissen. "Er war rechtzeitig hier, also ist alles gut und wir sind bereit loszulegen. Er ist eindeutig einer unserer besten Spieler, daher bin ich natürlich froh, dass er hier ist."