martin jones

Die San Jose Sharks sind nur noch einen Sieg vom Erreichen des Conference-Finals entfernt. Buchen die Nord-Kalifornier schon in Spiel 6 das Ticket für die nächste Runde? Für die Sharks sprechen vor allem die Leistungen von Goalie Martin Jones sowie den beiden Centern Tomas Hertl und Logan Couture.

Die größte Entwicklung während der Stanley Cup Playoffs hat definitiv Jones genommen: Nachdem er in den ersten drei Spielen gegen die Vegas Golden Knights zweimal wackelte und ausgewechselt worden war, hat sich seine Leistung nicht nur stabilisiert, sondern ist zum Rückgrat für den Erfolg der Sharks geworden.
In der Serie gegen die Colorado Avalanche liefert sich Jones ein Torwart-Duell auf höchstem Niveau mit dem Deutschen Philipp Grubauer. Nach fünf Spielen hat Jones mit 92,6 Prozent Fangquote und einem Gegentorschnitt von 2,02 knapp die Nase vor dem Rosenheimer (92,5 Prozent Fangquote, 2,44 Gegentore/Spiel).

Auch in Spiel 5 war Jones ein Garant für den 2:1-Heimsieg und musste sich nur bei einem Abstauber von Tyson Jost geschlagen geben (38.). Herausragend waren dagegen seine Paraden bei einer Doppelchance von J.T. Compher und Matt Nieto (15.), bei der Rettungstat gegen Jost (35.) und bei zwei Schüssen von Tyson Barrie (51.). Diese Highlights zeigten die Stärken von Jones eindrucksvoll auf: Der 29-jährige Kanadier ist sehr beweglich und hat eine gute "Shot-Recovery", sprich: Er braucht nach einem Schuss nicht viel Zeit zur Erholung und ist sofort bereit für den nächsten Save.
"Martin Jones war wieder überragend. Er hat wieder großartige Paraden gezeigt, damit wir das Spiel gewinnen konnten", verteilte San Joses Doppeltorschütze Tomas Hertl ein Sonderlob an seinen Torwart.
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Hertl selbst war der zweite Matchwinner an diesem Abend. Er erzielte seine Playoff-Tore sieben (40., im Powerplay) und acht (47.). "Ich denke, dass Hertl heute unser Zugpferd war", hob Sharks-Trainer Peter DeBoer hervor.
Der 25-jährige Tscheche glänzt schon über das ganze Jahr auf der Center-Position. Zuvor wurde Hertl lange als Flügelstürmer an der Seite von Couture eingesetzt - nun centern die beiden ihre eigenen Reihe, was Hertls Stärken noch besser zur Geltung bringt. "Er und Logan Couture waren heute fantastisch. Du brauchst diese zwei Jungs in der Mitte des Eises, wenn du gegen so eine Mannschaft spielst. Sie waren stark am Anspielpunkt, auf der gesamten Eisfläche und auch im Penalty Killing, das hat auch ihre Eiszeit widergespiegelt", erklärte DeBoer.

COL@SJS, Sp5: Hertl erzielt sein zweites Tor im Spiel

Hertl kam auf 24:01 Minuten Eiszeit (davon 6:12 in Über- sowie 3:05 in Unterzahl), gab acht Torschüsse ab und gewann 67 Prozent seiner Faceoffs. Couture verbuchte 24:42 Minuten Eiszeit (davon 5:35 im Powerplay und 3:13 im Penalty Killing), gab einen Assist, feuerte vier Schüsse ab, fuhr drei Checks, blockte drei Schüsse und gewann 62 Prozent der Anspiele.
"Hertl ist im Playoff-Modus" stand auf den schwarzen Handtüchern, die die Fans im SAP Center durch die Luft wirbelten. Selten hat ein Spruch besser gepasst. Ein solches "Playoff-Towel" ließ auch Kapitän Joe Pavelski rotieren, der im dritten Drittel plötzlich im Anzug zwischen den Tribünen auftauchte und die Fans noch einmal einpeitschte. Pavelski hatte sich in Spiel 7 gegen die Golden Knights verletzt und kehrte seitdem nicht wieder zurück.
"Ich wusste nicht, dass das passieren würde, aber diese Aktion war sehr beruhigend für uns. Unser Trainerteam würde ihm dieselbe Ehre erweisen, wenn er wieder mit dabei ist", freute sich DeBoer, der auf eine baldige Rückkehr hofft.
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Vielleicht schon in Spiel 6, das in der Nacht von Montag auf Dienstag (4 Uhr MESZ) im Pepsi Center in Denver stattfindet? San Jose kann mit einem Sieg ins Finale der Western Conference vorrücken. "Wir müssen bereit sein, denn Colorado wird alles geben", warnt Hertl. Mit Entscheidungsspielen können die Sharks umgehen - sie gewannen bislang alle drei "Elimination Games" in den Playoffs 2019.
"Wir waren bereits in der ersten Runde gegen Vegas in drei Elimination Games gefordert. Wir haben uns nicht geschlagen gegeben und Colorado wird das auch nicht tun", so DeBoer. "Wir sind jetzt in einer guten Position, um weiterzukommen, müssen aber noch viel Arbeit leisten, um es in Denver zu schaffen."