"Die Zeiten haben sich verändert und viele der Torhüter, die heute spielen, waren sehr jung als ich spielte", entgegnete er. "Ich glaube nicht, dass ich für die als großes Vorbild gelte. Aber natürlich sehen sie die Leistungen und Statistiken, die erbracht wurden. Doch einen Stil kann man ohnehin nicht kopieren. Es scheiterte schon damals daran, mich und Dominik Hasek zu vergleichen. Aber einen gewissen Einfluss hat man immer. Das ist unbestritten."
Brodeur hatte ohne Zweifel seinen eigenen Stil Torschüsse abzuwehren und genau diese unorthodoxe Spielweise war es, die gegnerische Spieler häufig zur Verzweiflung trieb. Eine Tatsache, die er insbesondere mit Hasek teilte und Brodeur warf durchaus ein Auge auf seinen tschechischen Kollegen.
"Wenn ich etwas von Dominik gesehen hatte, wovon ich der Meinung war, dass es für mich und mein Spiel auch nützlich wäre, dann bin ich mit meinem Trainer zum Training gegangen und habe so lange daran gearbeitet, um es auch zu können", verdeutlichte Brodeur. "Er hatte zum Beispiel immer dem Schläger am Eis, egal wie er sich bewegte. Keiner vor ihm war in diesem Punkt so agil und daran habe ich sehr intensiv gearbeitet, um es auch zu können. Aber nicht alles hat bei mir funktioniert, manche Sachen habe ich schon nach einer Minute wieder aufgegeben."
Als Brodeur in der Saison 1991/92 in der NHL zu spielen begann, gab es genau vier europäische Torhüter in der Liga: Mit Hasek einen Tschechen, dann den Finnen Jarmo Myllys, den Letten Arthurs Irbe und den Polen Peter Sidorkiewicz. In dieser Saison 2018/19 kamen sieben finnische, fünf russische, fünf schwedische, drei tschechische, zwei slowakische und mit Thomas Greiss (New York Islanders) und Philipp Grubauer (Colorado Avalanche) zwei deutsche Torhüter zum Einsatz. Insgesamt sind es damit 24 europäische Torhüter. Kanada stellt indes 25 und die USA 17 Torleute.
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Die Verteilung in der NHL wird demnach selbst auf der wichtigen Position im Gehäuse internationaler. Eine Entwicklung, die einer der besten Torhüter aller Zeiten positiv sieht: "Es war nicht immer so, aber letztendlich zählt nur die Leistung und wenn ein Torhüter aus Europa bessere Leistungen bringt, dann wird er spielen. Aber es sind auch Entwicklungen über Generationen hinweg. Tatsache ist, dass in diesen Ländern immer bessere Torhüter ausgebildet werden."
Brodeur ist sich dabei sicher, dass dies dem internationalen Wachstum des Spiels nur gut tun kann. "Ja, das glaube ich schon", zeigt er sich überzeugt und verweist auf einen anderen Aspekt. "Als nächsten Schritt kommen mehr europäische Trainer in die NHL. Im Assistenzbereich haben wird das schon, aber ich bin überzeugt, dass es in den kommenden Jahren mehr Trainer aus Europa in der NHL geben wird. Das alles ist absolut positiv für unsere.