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Es war eine der Top-Nachrichten des letzten Tages der Wechselperiode in der besten Eishockeyliga der Welt: Verteidiger Mark Streit spielt ab sofort neu für die Tampa Bay Lightning in Florida. Beobachter stellten sich erste Fragen über Sinn und Zweck der Übung. Doch dieser bemerkenswerte Sachstand hatte sich dann auch nur wenige Minuten später schon wieder komplett überholt. Die Rechte an dem Schweizer wanderten von den Lightning aus nämlich unmittelbar und sehr kurzfristig weiter an den aktuellen Titelverteidiger, die Pittsburgh Penguins.

Damit stellt sich für den inzwischen 39-Jährigen ab sofort eine sportlich völlig neue Herausforderung. Er hat nun eine mehr als realistische Chance sich seinen ganz großen Traum im Herbst der Karriere noch zu erfüllen, den Stanley Cup einmal selber in die Höhe stemmen zu dürfen.
"In Pittsburgh spielen zu dürfen ist eine sehr aufregende Herausforderung für mich. Es sind nur noch rund 20 Saisonspiele zu spielen in der Hauptrunde, und dann geht es für uns darum einen möglichst erfolgreichen Anlauf auf den Stanley Cup zu nehmen" wird Streit zitiert. "Das ist eine technisch herausragende Mannschaft mit sehr viel Potential. Ich freue mich auf die Herausforderung."
Streit hat in dieser Saison in bisher 49 Spielen fünf Tore und 16 Assists in Phildelphia bei den Flyers zum Teamerfolg beigetragen. Zuvor war er in der NHL auch schon für die Montreal Canadiens, die New York Islanders, und eben die Philadelphia Flyers aktiv gewesen.
Zum ganz großen sportlichen Erfolg hatte es bei diesen Teams jedoch im Saisonendspurt noch nie gereicht.
Nun, zusammen in einem Team mit Superstars wie Sidney Crosby, Evgeni Malkin und Co., da dürfte die Chance für den sympathischen Defensivspezialisten tatsächlich so groß werden, wie wohl noch nie zuvor in seiner langjährigen Laufbahn.

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Ein Wechsel nach Tampa Bay, der zuvor verkündet worden war, der gab im Vergleich jedenfalls deutlich mehr Risiko her, liegt die Franchise aus Florida aktuell doch auf keinem Playoff-Platz. Fünf Punkte, und damit sogar einer mehr als die Flyers aus Philadelphia, welche Streit zuvor im Austausch abgaben, trennen die Lightning, welche immerhin noch das Stanley-Cup-Finale des Jahres 2015 gegen die Chicago Blackhawks erreicht hatten, von der letzten Wildcard-Position im Osten.
"Das war schon ein bisschen verrückt heute" bemerkte auch der 39-Jährige dazu. "Erst ging es in Richtung Tampa, doch dann sickerte durch, dass das wohl nicht die letzte Station des Tages für mich sein könnte. Dann ging es direkt weiter nach Pittsburgh. Das war eine schnelle Kehrtwendung."
Die Penguins ihrerseits dürften die Playoffs bereits sicher haben. Und damit ab sofort auch ihr Neuzugang Streit.
Sein neuer Trainer, Mike Sullivan, freut sich schon auf Streit: "Er ist ein sehr erfahrener Spieler, ist schon lange ein fester Bestandteil der Liga. Streit ist ein wirklich guter Spieler, der mit seinen technischen Fähigkeiten bestimmt eine wertvolle Hilfe für uns sein kann" sagte er gegenüber NHL.com.
In Pennsylvania gilt es für den erfahrenen Verteidiger nun in erster Linie sich vor dem Beginn der KO-Runde noch in die körperlich richtige Form zu bringen, gilt es nun für Streit auch sich mit den neuen Teamkollegen konzentriert in aller Ausführlichkeit einspielen zu können.

Der langjährig NHL-erprobte Schweizer wurde kurz vor dem Ende der diesjährigen Wechselfrist zunächst noch für Stürmer Valtteri Filippula und zwei Picks im NHL-Draft des Jahres 2017 an die Tampa Bay Lightning abgegeben, wanderte dann im Austausch für einen Viertrundendraftpick im Jahre 2018 direkt in Richtung Norden weiter.
Streit befindet sich aktuell in der letzten Saison eines ursprünglich abgeschlossenen vierjährigen Vertrags über insgesamt 21 Millionen US$, mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von $5,25 Millionen, berichtet CapFriendly.com.
Er wurde ursprünglich einmal in der neunten Runde des NHL Drafts im Sommer des Jahres 2004 (an Nr. 262) von den Canadiens ausgewählt, rangiert derzeit bei insgesamt 428 Punkten, erzielte 95 Tore und steuerte zusätzlich noch 333 Assists in 765 Spielen bei.