Das letztendlich spielentscheidende Überzahlspiel hatte Center Zach Hyman 16 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit gegen Lars Eller herausgeholt. Hyman ist einer von sieben Rookies im Kader der Maple Leafs, die in diesem Jahr ihr Stanley Cup Playoffdebüt geben, fünf von ihnen, darunter auch Hyman, kamen zu ihrem ersten Playoffscorerpunkt und vier erzielten ihr erstes Playofftor - in Spiel 3 konnten Auston Matthews und William Nylander zum ersten Mal die schwarze Hartgummischeibe im Netz der Capitals versenken. Nylanders 3-3 Ausgleichstreffer in der Schlussminute des zweiten Durchgangs setzte bei den Maple Leafs für das Schlussdrittel weitere Kräfte frei, denen sich der Favorit aus Washington nur mit unlauteren Mitteln zur Wehr setzen konnte. In den folgenden 20 Spielminuten kamen die Capitals nur noch zu drei weiteren Torschüssen, mussten aber viermal auf der Strafbank Platz nehmen - letztendlich einmal zu viel.
Einem Kraftakt gleich, kam das 3-gegen-5 Unterzahlspiel der Maple Leafs in der siebten Spielminute des Mittelabschnitts. Beim Stande von 1-3 heimsten sich Matt Hunwick und Matt Martin jeweils zwei Strafminuten ein, doch Toronto genügten drei Spieler auf dem Eis und ein stets wachsamer Fredrik Andersen im Tor, um Washingtons Powerplaymaschinerie ins Stocken zu bringen - in den zwei Begegnungen zuvor hatten die Capitals von acht Überzahlsituationen drei erfolgreich abschließen können (37,5 Prozent). Für Torontos Cheftrainer Mike Babcock waren die zwei Minuten, in denen sein Team mit zwei Mann weniger auf dem Eis stand, die Schlüsselszene der Partie: "Wenn sie [die Capitals] zu diesem Zeitpunkt treffen, wir lagen mit zwei Toren hinten, dann ist das Spiel gelaufen. Dieses Penalty Killing war enorm wichtig. Dann bekommen wir kurz darauf sogar noch eine weitere Strafzeit [wegen zu viel Spieler auf dem Eis] und überstehen diese schadlos. Ich muss schon sagen, das war eine Energieleistung von uns."
Nach den überstandenen Strafzeiten wurde es noch einmal richtig laut im weiten Rund des Air Canada Centre. Der Wille der Spieler, sich keinesfalls geschlagen geben zu wollen, war zu spüren. Vom Eis sprang der Funke auf das Publikum über und von den Rängen wieder zurück zu den Protagonisten aufs Spielfeld.