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Es wird gerade angerichtet. Beim Umbau der United States Naval Academy, Annapolis zu einem Open Air-Eishockeytempel legen Helfer die letzte Hand an, damit am Samstag, den 3. März das Spiel zwischen den Washington Capitals und den Toronto Maple Leafs im Rahmen der Coors Light NHL Stadium Series 2018 vonstattengehen kann.

Das Eröffnungsbully zum 144. Aufeinandertreffen beider Mannschaften fällt in der Nacht auf Sonntag um 2:00 Uhr MEZ. Die Kontrahenten werden sich unter dem ganz besonderen Ambiente auf Augenhöhe begegnen. Zehntausende von Besuchern werden vor Ort erwartet.

Die Capitals belegen mit 79 Punkten den ersten Platz in der Metropolitan Division und die Maple Leafs zählen bei zwei mehr absolvierten Spielen mit 85 Punkten zum Spitzen-Trio der Atlantic Division. Die erste Partie in dieser Saison gegen Toronto entschied Washington auf heimischem Eis mit 2:0 für sich, das zweite Spiel gewannen die Maple Leafs zuhause mit 4:2.
In der Allzeit-Bilanz haben die Capitals mit 72-55-10-6 und 489 zu 470 Toren leicht die Nase vorn und auch die einzige Stanley Cup Playoff-Serie gegen das kanadische Traditionsteam gewann die Truppe von Barry Trotz. 2017 zogen die Capitals mit 4:2-Siegen in die zweite Runde der Eastern Conference ein, wobei jede Partie mit nur einem Tor Unterschied und fünf erst in der Overtime entschieden wurden.
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Die Teams verfolgen unterschiedliche Missionen. Die Capitals möchten mit einem Sieg beweisen, dass sie zu den Top-Favoriten auf den Stanley Cup gehören und die Maple Leafs würden gerne ihren Aufwärtstrend bestätigen und vor einem Millionen-Publikum zeigen, dass der knappe Playoff-Ausgang im vergangenen Jahr kein Zufall war, sondern dass sie es mit jedem Gegner in jeder Situation aufnehmen können. Der Matchplan verleiht der Veranstaltung einen zusätzlichen, ganz speziellen Reiz, den Fans und Aktive bereits im Vorfeld verspüren.

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Wie auch immer die Aufeinandertreffen in der Vergangenheit ausgingen, ein Freiluftspiel hat seine eigenen Gesetze. Wetterbedingungen, erwartet werden einstellige Plusgrade bei einer geringen Regenwahrscheinlichkeit von zehn Prozent, sowie die für jeden Protagonisten aufregende Atmosphäre spielen eine gewichtige Rolle bei der Frage nach Sieg oder Niederlage.
Für die Capitals ist es bereits die dritte NHL-Partie unter freiem Himmel nach den Winter Classics 2011 und 2015, die sie 3:1 gegen die Pittsburgh Penguins und 3:2 gegen die Chicago Blackhawks gewannen. Die Maple Leafs machten ihre erste Outdoor-Erfahrung am 1. Januar 2014 bei einem 3:2-Shootout-Sieg über die Detroit Red Wings im Michigan Stadium vor über 105.000 Zuschauern und wiederholten drei Jahre darauf mit 5:4 n.V. beim Centennial Classic im Exhibition Stadium von Toronto ihren Triumph. Das Siegtor erzielte Auston Matthews in der vierten Minute der Overtime. Der 20-jährige Center befindet sich noch auf der Verletztenliste der Maple Leafs und wird, wie Torontos General Manager Lou Lamoriello am Mittwoch SiriusXM bestätigte, länger als bis zum Wochenende ausfallen.
Während die Maple Leafs höchstwahrscheinlich auf ihren torgefährlichsten Mann verzichten müssen, können die Capitals auf die Dienste ihres Ausnahmestürmers Alex Ovechkin zurückgreifen. Ovechkin führt mit 39 Saisontreffern die Torschützenliste der Liga an und könnte, wenn er einen seiner Zuckerschlecken-Tage erwischt und ihm ein Hattrick gelingt, sogar sein 600. NHL-Tor in dieser denkwürdigen Begegnung erzielen. Drei Treffer in einer Partie sind in den bisherigen 23 regulären Saisonpartien unter freiem Himmel noch keinem Spieler gelungen, doch dem russischen Eishockeykünstler ist alles zuzutrauen.

Ovechkin ist neben Nicklas Backstrom, Jay Beagle und John Carlson einer von vier Spielern, die bereits 2011 und 2015 für die Capitals an einem Freiluftspiel teilnahmen. Im Kader der Maple Leafs befinden sich mit Tyler Bozak, Jake Gardiner, Nazem Kadri, Morgan Rielly und James van Riemsdyk fünf Spieler, die sowohl 2014 als auch 2017 mit dem Ahornblatt auf der Brust unter freiem Himmel am Start waren.
Die Maple Leafs treten mit der Empfehlung von sechs Spielen, in denen sie hintereinander punkteten (4-0-2), in Annapolis an. Die Ausbeute der Capitals in der gleichen Zeitspanne ist mit drei Siegen und drei Niederlagen ausgeglichen. Zwei doppelte Punktgewinne in Folge gelangen Washington zuletzt am 6. und 9. dieses Monats. Wenn jedoch der deutsche Schlussmann Philipp Grubauer von Beginn an im Kasten der Capitals stand, verließen sie viermal hintereinander das Eis als Sieger.
Wird der 26-jährige gebürtige Rosenheimer seine erste Outdoor-Erfahrung bei einem NHL-Spiel machen? Zu gönnen wäre es dem sympathischen Oberbayern!