EDM@CGY: McDavid knallt Puck gegen Rittich im PP rein

Zum vierten Mal binnen 37 Tagen begegneten sich am Samstag die Lokalrivalen Calgary Flames und Edmonton Oilers im feurigen "Battle of Alberta". Die Oilers gaben im Scotiabank Saddledome eine Kostprobe ihrer Offensivfähigkeiten und behielten mit 8:3 die Oberhand. In einem intensiven Duell glänzte vor allem Oilers-Stürmer Leon Draisaitl mit vier Punkten. Er baute damit seine Führung in der NHL-Scorerwertung weiter aus.

Oilers verhindern den Derby-Sweep
Mit 49:26 Schüssen erspielte sich Edmonton klare Vorteile und gewann am Ende hochverdient. Es war der erste Sieg gegen den großen, nur 300 Kilometer entfernten Lokalrivalen in der laufenden Spielzeit. Zuvor hatten dreimal die Flames jubeln dürfen (5:1, 4:3, 4:3 n. P.). Nun aber verhinderten die Oilers einen Sweep in der Saison-Serie, gewannen zum achten Mal in den letzten elf Partien (8-1-2), rückten auf Rang zwei in der Pacific Division vor und setzten sich um zwei Punkte vom Rivalen aus Calgary ab.

EDM@CGY: Haas schießt den Puck durch Rittichs Beine

Draisaitl glänzt mit vier Assists
Erfolgsgarant für Edmonton war allen voran Draisaitl. Der 24-jährige Kölner wurde nach vier Torvorlagen zum Spieler des Spiels gewählt. Der deutsche Superstar verlängerte seine Punkteserie damit auf elf Spiele. In dieser Zeit sammelte er satte 22 Scorerpunkte (sieben Tore, 15 Assists). Mit nun 83 Zählern (29-54-83) ist er der erste Oilers-Spieler seit Mark Messier (1989/90, 81 Punkte in 50 Spielen), der die 80-Punkte-Marke in 52 Spielen oder weniger erreicht hat. Zudem führt Draisaitl die NHL-Scorerwertung mit vier Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Connor McDavid (29-50-79) an. Er könnte als erster Deutscher überhaupt die Art Ross Trophy als Hauptrunden-Top-Scorer gewinnen.
Die Nummer 29 der Oilers redete hinterher aber lieber über den Team-Erfolg: "Wir haben schon ein paar Spiele in dieser Saison gegen sie verloren, also wollten wir stark beginnen. Es war ein guter Start", so Draisaitl, dessen Team nach zwei Minuten mit 2:0 sowie nach 24 Minuten mit 4:1 in Führung lag.
Neben Draisaitl glänzte außerdem McDavid mit zwei Toren. Edmontons Kapitän sammelte 15 Punkte (sieben Tore, acht Assists) in den letzten neun Spielen. Auch Ryan Nugent-Hopkins baute seine persönliche Punkteserie mit einem Treffer auf acht Spiele aus (4-7-11). Talent Kailer Yamamoto verlängerte seine Serie mit zwei Punkten (1-1-2) auf vier Partien (3-2-5). Und auch ein Schweizer schwang sich zum Derby-Helden auf: Gaetan Haas steuerte einen Assist bei und verwandelte einen Penaltyschuss zum 8:3-Endstand.
"Wir haben ihren besten Spielern erlaubt, in Schwung zu kommen. Das war der Unterschied", sagte Flames-Kapitän Mark Giordano. "Sie sind früh in Führung gegangen und haben nie zurückgeschaut. Wir sind das gesamte Spiel hinterhergelaufen. Als es 3:4 stand, dachte ich, dass wir eine Chance haben, zurückzukommen, aber dann brechen wir ein und es steht plötzlich 3:6."

STL@EDM: Draisaitl nutzt Gegenzug zum zweiten Tor

Jede Menge Emotionen im Spiel
Neben vielen Toren gab es auch eine Menge Emotionen zu sehen. Nach dem vierten Treffen binnen 37 Tagen hatte sich die Stimmung auf dem Eis gehörig hochgeschaukelt. Daraus resultierten insgesamt 102 Strafminuten. Die beiden Goalies Mike Smith und Cam Talbot wurden nach einer handfesten Meinungsverschiedenheit kurz vor Ende des zweiten Drittels mit einer Matchstrafe belegt und zum Duschen geschickt. Damit kehrte für Calgary David Rittch ins Tor zurück, der nach dem vierten Gegentreffer ausgewechselt worden war.
"Diese Spiele machen einfach Spaß. Nicht wegen der Faustkämpfe, sondern wegen des hochintensiven Hockeys", sagte Smith im Anschluss. "Ende Januar, Anfang Februar bist du besonders gefordert. Es geht um wichtige Punkte für das Team. Unsere Jungs haben heute hart gekämpft. Wir waren unnachgiebig."
Oilers hoffen auf Schwung für die Rest-Saison
Nach einem hochemotionalen Derbysieg hoffen die Oilers auf Schwung für die Rest-Saison: "Das sind diese Art Spiele, die dich als Mannschaft zusammenschweißen. Jeder war kampfbereit. Jeder ist für den anderen eingesprungen. Wir haben ein tolles Spiel geliefert. Das war das Wichtigste. Wir müssen genau da ansetzen und weiterarbeiten", sagte Edmontons Stürmer Sam Gagner.
"Das kann unsere Mannschaft nur stärker und als Team besser machen", glaubt auch Smith. "Wir können viel aus diesem Spiel mitnehmen. Wir haben zusammengehalten und ein wichtiges Spiel gegen einen guten Gegner gewonnen."
Draisaitl blickt ebenfalls nach vorne: "Ab jetzt zählt Spiel. Wir müssen das Punktekonto weiter aufstocken - am besten konstant." Der Spielplan weist als nächstes ein Auswärtsspiel bei den Arizona Coyotes aus, danach folgen drei Heimspiele gegen die San Jose Sharks, Nashville Predators und Chicago Blackhawks.

STL@EDM: Draisaitl überwindet Allen mit Schlagschuss

Rieder mittendrin
Mit Tobias Rieder war ein weiterer Deutscher im Battle of Alberta gefordert. Der 27-jährige Landshuter wurde insgesamt 8:46 Minuten im Flames-Sturm eingesetzt (davon 1:46 in Unterzahl), blieb aber ohne Scorerpunkt und kam auf einen Plus-Minus-Wert von -1.
Seine Mannschaft steht auf einem Wildcard-Platz in der Western Conference und hat nun zwei weitere Heimspiele gegen die Sharks und Predators vor der Brust, ehe es auf einen Vier-Spiele-Roadtrip gen Westen geht (Vancouver Canucks, San Jose, Los Angeles Kings, Anaheim Ducks).