Draisaitl profitiert davon, dass er mit beiden Seiten des Schlägers für Gefahr sorgen kann. Verteidiger können bei ihm nicht wie üblich hauptsächlich die Vorhand abdecken, da Draisaitl das sofort bestraft. "Dafür müssen deine Hände sehr locker sein und seine Hände sind einfach unglaublich", bescheinigte Tippet seinem Vorjahres-MVP. "Er ist stark am Puck und das sind Dinge, die es schwer machen, ihn zu verteidigen. Normalerweise versucht man ihn in eine bestimmte Richtung zu drücken, aber er kann dich trotzdem mit der Rückhand schlagen."
Besonders mit einem Drop-Pass in der neutralen Zone auf McDavid, der anschließend viel Geschwindigkeit aufnehmen und in Überzahl seinen zweiten Treffer des Abends erzielte, zeigte Draisaitl die von Tippet angesprochene Kontrolle auf der, für viele Spieler, falschen Seite der Kelle. Nach der Partie war Draisaitl zum Scherzen aufgelegt. Angesprochen auf die Geschwindigkeit von McDavid bei diesem Treffer, sagte er grinsend: "Es ist sehr leicht ihn zu checken, weil er sehr langsam ist." Nach der kurzen humorigen Beschreibung bestätigte Draisaitl, dass es sehr schwer sei, McDavid zu verteidigen und er nicht derjenige sein wolle, der an der blauen Linie steht, wenn McDavid darauf mit 1.000 Meilen pro Stunde zukommt.
Der Profiteur von Draisaitls herausragenden Pässen war McDavid, der die Vorlagen des MVP dreimal nutzen konnte. "Niemand in der NHL kann manche dieser Pässe spielen und er zeigt das schon seit langer Zeit.", schwärmte er von seinem Vorbereiter. "Bei meinem dritten Treffer schaut er nicht einmal, sondern dreht sich einfach und weiß, dass ich da bin. Nicht viele Spieler auf der Welt können einen solchen Pass spielen."
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Im Schlussabschnitt zeigten die Oilers eine neue Klasse, als sie nicht bedingungslos weiter stürmten, sondern sich auf die Arbeit in der eigenen Zone konzentrierten. "Das Level ist schon ziemlich hoch", gab Draisaitl nach der Partie zu Protokoll. Sicher auch ein Grund dafür bereits jetzt die Wünsche des Trainers voll umzusetzen. "Es macht keinen Unterschied, ob du mit zwei oder mit acht Toren Vorsprung gewinnst. Du musst einfach gewinnen und wenn du mit acht Toren Vorsprung gewinnen willst, dann gewinnst du manchmal nicht mit zwei Treffern Unterschied", erklärte Tippte das neue Mindset der Oilers.
Nach zwei absolvierten Partien steht Draisaitl mit fünf Zählern, allesamt Vorlagen, an der Spitze der Scorer-Liste der Oilers und auch der NHL. Für Edmonton geht es nach einer Auftaktniederlage und der geglückten Revanche gegen die Canucks am Samstag zu den Montreal Canadiens (7 p.m. ET; NHL.tv, CITY, SNE, SNW, SNP, TVAS; Sa. 1 Uhr MEZ). Die nächste Chance für Draisaitl seine herausragenden Leistungen mit weiteren Punkten und möglicherweise auch dem ersten Saisontor zu krönen.