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Nach seiner erfolgreichen Rookie-Saison in der NHL für die Montreal Canadiens mit 18 erzielten und zehn vorbereiteten Toren hat Artturi Lehkonen gute Laune, die er auch bei der European Player Media Tour im August in Stockholm zur Schau stellte.
"Ich hatte meiner Meinung nach eine gute Saison", erzählte der 22-jährige Finne rückblickend NHL.com International. "Es war wie ein wahr gewordener Traum, als ich mein erstes NHL-Spiel absolvierte und dann hatte ich mehr und mehr Vertrauen je länger die Saison dauerte. Ich hatte das Gefühl dorthin zu gehören. Es war wirklich cool."

Die größte Herausforderung für ihn war der Umfang einer NHL-Saison. "Ich habe viel gelernt", erläuterte er. "Wir spielen 82 Spiele in einer Saison, es ist wirklich eine große Anzahl in dieser Zeitspanne. Es braucht eine Zeit, um das zu realisieren und zu lernen, wie man seinen Körper pflegen muss und wie Routineabläufe sind. Es bleibt nicht viel Raum, um Dinge einfach zu nehmen. Wenn du alle 82 Spiele auf dem besten Niveau bestreiten willst, dann ist die Saison sehr herausfordernd."
Lehkonen unterschrieb im Mai 2016 einen dreijährigen Einstiegsvertrag und siedelte dann von Schweden, wo er für den HC Frölunda spielte, nach Montreal um. Doch gab es auch Überraschungen für ihn, Dinge, die er sich anders vorgestellt hatte, als es dann am Ende eingetreten ist?

"Nicht wirklich, wenn es um das Spiel geht", schränkt Lehkonen ein. "Aber nach Nordamerika zu ziehen, das erfordert schon einiges an Anpassung. Du musst alles erst finden, was du brauchst, aber ich hatte das Glück so viele nette Leute zu kennen, die mir geholfen haben. Auch meine Mannschaftskameraden waren sehr hilfsbereit."
Neben der Erfahrung einer neuen Umgebung muss der 1,80 Meter große und 82 Kilogramm schwere Lehkonen weiter Erfahrung sammeln, um ein alter Hase zu werden und dazu gehört auch die Weiterentwicklung seines Spiels. "Ich kann mich in allen Bereichen verbessern", sagte er selbstkritisch. "Ich muss stärker werden. Ich brauche nicht mehr Gewicht bei meiner kleinen Statur, aber ich muss kräftiger und schneller werden."
Lehkonen sieht den Abgang von seinem Sturmkollegen Alexander Radulov zu den Dallas Stars als herben Verlust an, doch er ist ebenso überzeugt, dass seine Canadiens wieder ein gutes Team für die neue Saison stellen werden.
Ein Höhepunkt wird das Scotiabank NHL 100 Classic 2017 am 16. Dezember, wenn Montreal im Freien gegen die Ottawa Senators antritt. "Ich hoffe, dass ich dort spielen kann", betonte er. "Es wird ein interessantes Spiel. Ich habe noch kein Spiel im Freien bestritten, vielleicht eines als Kind zu Hause in Turku. Da es gegen Ottawa geht, wo wir aufgrund der Lokalität eine große Rivalität haben, macht es perfekt."

Empfindet Lehkonen es auch so, dass Montreal das Mekka des Eishockeys ist? "Oh ja", bestätigte er. "Ich hörte davon zuvor, doch ich verstand es nicht, bis ich nach Montreal kam. Nur wenn du hier spielst, dann kannst du es verstehen."
Mit dem Verstehen klappt es mit dem Englischen besser als mit dem Französischen, das in Montreal eigentlich die Amtssprache ist. "Ein bisschen habe ich es schon gelernt", sagte Lehkonen mit einem Schmunzeln. "Ich versuche es zu lernen."