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Nach dem 4:3 gegen die Minnesota Wild am Freitagabend war Patrik Laine mit sich und der Welt zufrieden. Erstmals in dieser Saison hatte der Stürmer der Winnipeg Jets einen Doppelpack geschnürt. Der erste und der letzte Treffer dieser Partie gingen auf das Konto des 19-jährigen Finnen, beide Male in Überzahl erzielt. Mit seinem zweiten Streich 33 Sekunden vor dem Schluss-Signal sicherte er seinem Team darüber hinaus den wichtigen zweiten Heimsieg in der laufenden Saison.

"Nachdem wir bisher im Powerplay nicht so überzeugt hatten, war das heute eine feine Sache. Genauso müssen wir das weiterhin machen", analysierte er im Anschluss an die 60 Minuten in der Kabine. Beide Tore fielen in typischer Laine-Manier. Nach einer mächtigen Ausholbewegung drosch er den Puck von der linken Seite in das von Devan Dubnyk gehütete Wild-Gehäuse.

Beim Führungstreffer profitierte er von einer mustergültigen Vorlage von Blake Wheeler. "Blakes Pässe sind immer gut. Es ist kein Problem, etwas Sinnvolles damit anzufangen. Außerdem gehört es zu meinem Job im Powerplay, die Dinger aus dieser Position reinzumachen", kommentierte der Jets-Angreifer seinen zielführenden Schlagschuss aus dem linken Bullykreis. Während er diesen mit einem Laserstrahl verglich, bezeichnete er den späteren Matchwinner ein wenig despektierlich als Muffin. "Das war im Grunde kein guter Versuch. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Scheibe auf dem Weg ins Tor noch abgefälscht wurde. Ich freue mich natürlich trotzdem und nehme den Treffer gerne mit", sagte Laine.
Der Flügelspieler hat einen ordentlichen Saisonstart hingelegt. Nach sieben Begegnungen in der aktuellen Spielzeit stehen für ihn sechs Scorer-Punkte zu Buche (vier Tore, zwei Vorlagen). Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es zwei Zähler mehr. Laines NHL-Bilanz kann sich sehen lassen. Der beim NHL Draft 2016 an Gesamtposition zwei von den Jets ausgewählte Angreifer kam bislang auf 80 Einsätze. Dabei erzielte er 40 Tore und lieferte 30 Assists.
Nachdem die Jets in der vergangenen Saison die Playoffs verpasst hatten, wollen sie diesmal unbedingt in die Endrunde. Was die Kadertiefe und die Leistungen in der Offensive betrifft, haben sie das Zeug dazu. Mit ihren 22 geschossenen Toren liegen sie aktuell in der Spitzengruppe im Westen. Ganz anders sieht es jedoch in der Defensive aus. Mit 26 Gegentoren befindet sich die Mannschaft aus Winnipeg auf dem vorletzten Platz ihrer Conference. Nur die Arizona Coyotes sind hinten noch schwächer.
Richtig schlecht sah die Defensive in den ersten drei Saisonspielen aus. 15mal mussten die Jets-Torleute darin hinter sich greifen. Besonders schmerzhaft waren die 2:7-Auftaktpleite zu Hause gegen die Toronto Maple Leafs und das anschließende 3:6 bei den Calgary Flames. Der im Sommer verpflichtete und als Nummer eins eingeplante Steve Mason enttäuschte bislang maßlos. Bei seinen drei Auftritten kassierte er 16 Treffer. Seine Fangquote beträgt mäßige 84,6 Prozent. Alle Spiele der Jets, in denen Mason startete, gingen verloren.

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Besser machte es dagegen Connor Hellebuyck. Er stand bei den vier Siegen der Jets und die letzten 20 Minuten bei der Niederlage gegen die Flames zwischen den Pfosten. Damit dürfte er bis auf Weiteres das Vertrauen von Maurice genießen.
Für die schwachen Darbietungen in der Defensive waren jedoch nicht allein die Torleute verantwortlich. Mit Josh Morrissey und Jacob Trouba überzeugte bislang lediglich eines der drei Verteidiger-Paare. Wenn die Jets ernsthaft in den Kampf um die Playoff-Plätze eingreifen wollen, müssen sie ihre Abwehrprobleme schnell in den Griff bekommen. Immerhin stimmten nach dem desaströsen Auftakt zuletzt die Ergebnisse.
Für Winnipeg steht nun erst einmal eine längere Spielpause an. Das nächste Match am Donnerstag hat es dann aber gleich in sich. Auswärtsgegner ist der amtierende Stanley-Cup-Champion Pittsburgh Penguins. Tags darauf geht es zu den Columbus Blue Jackets. In diesen zwei Härtetests wird sich zeigen, wie nachhaltig der Aufwärtstrend bei den Jets wirklich ist.