LAK@DET: Kopitar ist nach Iaffalos Schuss zur Stelle

Die Detroit Red Wings setzten am Sonntag große Hoffnungen auf ihr Spiel gegen die Los Angeles Kings. Nach zwölf sieglosen Spielen (0-10-2) wollten sie den dritten Sieg in Folge holen und rechneten sich gegen den Tabellenletzten der Western Conference gute Chancen aus. Doch die Kings bestätigten die Leistung, die sie in den vergangenen Spielen geliefert hatten und arbeiteten weiter daran, die rote Laterne des Westens abzugeben und sich in der Tabelle nach vorne zu arbeiten. Mit einem 4:2-Sieg gegen die Red Wings verlängerten sie ihre Punkteserie auf vier Spiele (3-0-1).

"Wir hatten einen guten Start, haben gearbeitet und hatten für zwei Drittel eine gute Struktur", lobte Trainer Todd McLellan seine Kings, sah aber auch Raum zur Verbesserung. "Diese Spielweise ist uns im dritten Drittel etwas abhandengekommen, aber das war eine gute Lektion, aus der wir lernen können. Wir haben nicht oft mit einer Führung von drei oder vier Toren gespielt, jetzt lernen wir damit umzugehen."
Die Kings hatten am Dienstag zu Hause im Staples Center mit 3:1 gegen die New York Rangers gewonnen und am Freitag im Honda Center mit 2:1 gegen die Anaheim Ducks. Am Samstag verspielten die Kings zwar eine 2:0-Führung gegen die Pittsburgh Penguins, indem sie vier Tore in Folge kassierten, zeigten aber Stärke, indem sie in den letzten fünf Minuten die Verlängerung erzwangen und damit einen wichtigen Punkt retteten, auch wenn das Spiel mit 5:4 nach Verlängerung verloren ging. Die Kings hatten zuvor auswärts in 15 Spielen nur fünf von 30 möglichen Punkten geholt (2-12-1). Nun scheinen sie ein Rezept gefunden zu haben, Punkte aus fremden Stadien zu entführen.

MIN@LAK: Kopitar verwertet die Scheibe

Am Sonntag sah früh alles nach einem klaren Sieg der Kings aus. Sie dominierten das Spiel in den ersten 40 Minuten mit 29:14 Torschüssen und gingen in der 13. Minute durch Jeff Carter in Führung. Im zweiten Drittel legte Anze Kopitar ein Doppelpack nach und im Schlussabschnitt erhöhte Tyler Toffoli auf 4:0. Filip Zadina und Madison Bowey trafen noch für Detroit, doch die Kings ließen nichts mehr anbrennen.
Kopitar feierte dabei nicht nur zwei Tore, darunter den entscheidenden Treffer, und den Sieg der Kings. Dem Veteranen wurde eine Ehre zu Teil, die nicht viele Spieler erleben, denn er überholte Wayne Gretzky in der ewigen Statistik. Mit seinem ersten Tor der Partie zog er mit der Legende als viertbester Scorer in der Geschichte der Kings gleich, mit seinem zweiten Tor erzielte er seinen 919. Punkt (325 Tore, 594 Assists) und ließ Gretzky damit hinter sich.
"Ich bin mir sicher, er hat das wahrscheinlich in 400 Spielen gemacht, da habe ich schon etwas länger gebraucht", scherzte Kopitar. "Aber wann immer man in einem Satz mit Wayne Gretzky genannt wird, ist das eine großartige Sache. Damit kann ich lange angeben, denn einen anderen Rekord von ihm werde ich nicht brechen."
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Tatsächlich brauchte Gretzky 539 Spiele im Vergleich zu Kopitars 1038 Spielen. Kopitar hätte allerdings auch dann einen Platz als einer der größten Spieler der Franchise-Geschichte sicher, wenn er Gretzky nicht überholt hätte. Die Kings wählten ihn mit dem elften Pick der ersten Runde im NHL Draft 2005. Er spielte nie für ein anderes Team und ist seit seiner ersten Saison 2006/07 die zentrale Figur im Spiel der Kings.
"Ich erinnere mich daran, wie Anze als junger Spieler in die Liga kam und sich Leute gefragt haben, ob er nicht zu früh gewählt wurde", erzählte McLellan. "Vier oder fünf Jahre später haben alle bereut, dass sie ihn nicht vor uns gedraftet haben. So gut war er seitdem. Er spielt in der Abwehr genauso gut, wie im Angriff. Zu hören, wie er in einem Atemzug mit Gretzky genannt wird, ist einfach nur großartig."
Kopitar führt die Kings auch diese Saison wieder mit 31 Punkten (13 Tore, 18 Assists) nach Punkten, Toren und Assists an und hat damit entscheiden Anteil daran, dass für das Team noch Hoffnung besteht.
Hätten die Chicago Blackhawks im Parallelspiel nicht einen 5:3-Heimsieg gegen die Minnesota Wild gefeiert, hätten die Kings mit ihren 31 Punkten (14-18-3) die rote Laterne an sie abgegeben. Während es noch vor kurzem so aussah, als würden die Kings immer weiter vom Rest der Western Conference abgehängt werden, haben sie durch die jüngsten Erfolge wieder den Anschluss gefunden. Die Blackhawks und die Ducks liegen nur einen Punkt vor ihnen, die Nashville Predators zwei Punkte. Ein Wildcard-Platz ist sieben Punkte entfernt.

LAK@WPG: Kopitar mit Rückhandschuss zum PPG

Die Kings können aus den Beispielen der vergangenen Saison Hoffnung schöpfen. Vor einem Jahr standen die Carolina Hurricanes und die St. Louis Blues an Silvester mit einer Ausbeute von 37, beziehungsweise 34 Punkten im Tabellenkeller, die Blues waren auf dem letzten Platz der Western Conference. Ab Neujahr sammelten beide über 60 Punkte, qualifizierten sich für die Stanley Cup Playoffs und die Blues holten sich am Ende den Stanley Cup.
Die Saison, die bisher so katastrophal aussah, ist also noch nicht verloren. Mit ihrer neu entdeckten Auswärtsstärke und einem zuverlässigen Kopitar in einer Führungsrolle, können sie nach dem gelungenen Anschluss an das Hauptfeld vielleicht die große Aufholjagd in Angriff nehmen.