Datsyuk war nicht der einzige Starstürmer der beim Turnier 2010 seine Visitenkarte abgab. Im Viertelfinale biss sich selbst die blutjunge Kanadische Vertretung am Eishockeyballett der Sbornaja ihre Zähne aus. Insgesamt konnte Kanada im Jahr 2010 nur drei von insgesamt sieben Spielen siegreich gestalten.
Doch für die nun bevorstehende Ausgabe der IIHF Eishockeyweltmeisterschaft der Herren sehen die Vorzeichen vollständig anders aus. Kanada ist der unangefochtene Topfavorit auf den Titel. Zweimal sammelte das von John Cooper gecoachte Team Weltmeisterschaftsgold in Serie. Nun soll die dritte goldene Medaille folgen.
Nur einen einzigen Test absolvierte Team Kanada im Vorfeld des Turniers und diesen meisterte es mit Bravour. Am Dienstag setzte Kanada in Genf mit einem 4-1 Sieg gegen die Schweizer Nati ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz.
Matt Duchene von den Colorado Avalanche, der übrigens bereits 2010 als 19-jähriger Jungspund an Bord war und sieben Punkte (vier Tore, drei Assists) sammelte, und Ryan O'Reilly von den Buffalo Sabres sind die einzigen Akteure des 22-Mann Aufgebots für die Vorrunde, die bei den beiden jüngsten Titelgewinnen mitwirkten.
General Manager Ron Hextal wählte für sein WM-Aufgebot ausschließlich Spieler aus der nordamerikanischen Eliteliga NHL aus. Kein anderes Team kann auf einen solchen Fundus von begabten Spielern zurückgreifen. Dennoch rechnet sich auch die Konkurrenz berechtigte Chancen auf dem begehrten Pokal aus.
Vor allem im Lager der USA ist man sich einig: Der erste WM-Titel seit 1960 soll endlich fällig sein.
Buffalo Sabres Stürmer Jack Eichel, der schon 2015 die Bronzemedaille holte, machte auf der Homepage von USA-Hockey deutlich: "Ich denke, wir sind alle hungrig, zu gewinnen und es uns selbst zu beweisen. Wir sind alle hochmotiviert und ich denke, das ist eine gute Sache."
Auch von den teilweise ernüchternden Resultaten der Vergangenheit ließ sich die Führung von Team USA nicht von ihrem Konzept abbringen und schickt erneut eines der jüngsten Teams überhaupt ins Rennen. 19 von 23 Spielern sind 25 Jahre oder jünger. Nur Detroit Red Wings Torhüter Jimmy Howard (33), sein Teamkollege Danny DeKeyser (27) und Islanders Stürmer Anders Lee (26) sind älter.
Doch auch wenn die USA auf den ersten Blick nicht über den Erfahrungsschatz eines potentiellen Titelanwärters verfügt, das Team ist trotz seines niedrigen Altersdurchschnitts erfahren und hochdekoriert. 19 Spieler sammelten zusammen 38 Medaillen (davon 19 goldene) für ein US-Nationalteam.