CAN-RUS

Am Samstag Nachmittag drehte Kanada einen 0-2 Rückstand gegen Russland zu einem 4-2 Sieg im ersten Halbfinale. Damit stehen die Ahornblätter zum dritten Mal in Folge im Finale der WM und können sich morgen den Titelhattrick sichern. Sie gewannen das Turnier in Russland letztes Jahr im Finale gegen Finnland, im Jahr davor in Prag gegen Russland. Es wäre das erste Mal seit 2001, dass ein Team den dritten Titel in Folge einholt. Tschechien wurde damals 1999, 2000 und 2001 Weltmeister.

Beide Teams starteten mit hoher Intensität und gut aufgestellter Defensive in eine zwar lange torlose, aber dennoch unterhaltsame Partie. Das Hauptaugenmerk lag zwar auf der Abwehr, doch beide Teams kamen immer wieder zu guten Chancen. Das Spiel war hart und oft an der Grenze des Erlaubten, doch die Schiedsrichter ließen viel laufen, wie zum Beispiel den harten Check gegen Sergei Andronov, der danach blutend erst einmal zum Teamarzt musste, aber schnell wieder zurückkam.
Je länger das Spiel lief, desto mehr übernahmen die Russen. Nach 32:16 nutzten sie das auch zum 1-0. Artemi Panarin legte einen Querpass auf Yevgeni Kuznetsov, der aus nächster Nähe nur noch den Schläger hinhalten musste. Keine drei Minuten später folgte dann ein weiterer wunderschön vorgetragener Angriff im Powerplay, mit dem die Sbornaja das 2-0 besorgte.
Wieder war Panarin beteiligt. Er passte nach rechts zu Vadim Shipachyov, der quer auf Nikita Gusev legte. Der Direktschuss saß perfekt und und Torwart Calvin Pickard war wie schon beim 1-0 Chancenlos.
Doch dann kam das Drittel der Kanadier. Der Weltmeister kam im Schlussabschnitt wie ausgewechselt aufs Eis und nahm des Spiel in die Hand. Das Drittel begann mit einem Powerplay für die Nordamerikaner, dank einer Strafe wegen Stockschlags gegen Artyom Zub.
Mark Scheifele schlich sich in die Mitte zwischen die Verteidiger, bekam den Puck von Nathan MacKinnon und jagte ihn unter die Latte. Die Russen ließen ihren Gegner durch einige Strafen und Undiszipliniertheiten ins Spiel kommen und zogen sich immer mehr zurück.
Nach 55:07 war es dann MacKinnon selbst, der der auf Vorlage von Travis Konecny den Ausgleich erzielte. Ryan O'Reilly traf nur 111 Sekunden später zur erstmaligen Führung für Kanada. Das Spiel war tatsächlich gedreht.
Die Russen versuchten nochmal alles und nahmen Andrei Vasilevski 95 Sekunden vor der Schlusssirene für den sechsten Feldspieler aus dem Tor, konnten aber nicht mehr treffen. Nach wenigen Sekunden fingen die Kanadier dann im eigenen Drittel einen Pass ab, der Puck landete über Colton Parayko und O'Reilly bei dem durchstartenden Sean Couturier, der zum 4-2 ins leere Tor traf.
Die Kanadier treffen damit im Finale gegen den Sieger des nordischen Bruderduells zwischen Finnland und Schweden. Russland spielt gegen den Verlierer der Partie um Bronze.