Es dürfte nur schwer möglich sein, noch beeindruckender eine Playoffserie zu gestalten als es die Predators vorgemacht haben. Ein besonderes Lob verdient dabei Nashvilles Defensivabteilung, angeführt von einem überragenden Roman Josi. Der Schweizer Verteidiger bekam die meiste Eiszeit aller Spieler der Predators. Pro Spiel stand Josi 27:14 Minuten auf dem Eis. Er blockte die zweitmeisten Schüsse (11) nach Verteidigerkollege Ryan Ellis (13) und er schoss so häufig wie kein anderer Akteur seines Teams auf das gegnerische Tor (13). Am Donnerstagabend war dem 26-jährigen Berner auch das Schussglück hold. Beim 1-0 Führungstor packte er an der rechten Bande stehend einen sehenswerten Hammer aus, der Chicagos Schlussmann Corey Crawford durch die Hosenträger rutschte. Beim vorentscheidenden 3-0, als noch knapp 9 1/2 Minuten auf der Uhr standen, war Josi an vorderster Front zu finden und musste nach einer wunderschönen Kombination über Austin Watson und Colton Sissons nur noch den Schläger hinhalten.
"Das ist definitiv ein unglaubliches Gefühl", beschrieb Josi das Weiterkommen - übrigens zum ersten Mal in der Franchisegeschichte der Predators mit einem Sweep. Er holte noch weiter aus und vergaß dabei auch nicht den Gegner positiv zu erwähnen: "Ich glaube, dass wir eine überragende Serie gespielt haben. Wir haben eine großartige Mannschaft. Sie haben ein tolles Team und wir zollen ihm Hochachtung. Sie haben Weltklassespieler und ich glaube, dass wir in den vier Aufeinandertreffen ganz gut ausgesehen haben."
Die ersten zwei Verteidigerpaare der Predators mit Josi, Ryan Ellis, P.K. Subban und Mattias Ekholm brachten es in den vier Partien zusammen auf zehn Scorerpunkte. Damit gelangen Nashvilles Defensivabteilung mehr Punkte als allen Blackhawks zusammen. Unterstützung erhielten Josi & Co. auch von den Angriffsreihen. Kein Stürmer war sich zu schade, um nicht auch nach hinten mitzuarbeiten. So wurde es möglich, dass Schlussmann Pekka Rinne in dieser Serie zwei Shutouts feiern konnte und ihm zum dritten in Spiel 4 nur 5:28 Minuten fehlten.
"Zu Beginn [einer Serie] planst du keinen Sweep. Du sitzt nicht da und planst mit einem Shutout. Du stellst einen Plan auf wie du rausgehst und wie du spielen möchtest. Ich denke unsere Jungs haben das ziemlich gut hinbekommen", erklärte Laviolette die Herangehensweise.