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Der Startschuss zur NHL-Saison 2017/18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Tür, doch die Nachwuchs-Camps sind absolviert und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste ist, die Sommerhitze im August mit Analysen eurer Lieblingsteams zu bekämpfen. Jeden Tag liefert NHL.com/de im Rahmen der Serie 31 in 31 fundierte Einschätzungen zu einer Mannschaft.
Wo geht die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hin? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams sind für eine Überraschung gut? All diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.

Heute analysieren wir die Winnipeg Jets.
Bilanz 2016/17: 40-35-7, 5. Platz in der Central Division
Playoffs 2017: nicht qualifiziert
Trainer: Paul Maurice, seit Januar 2014
Neuzugänge: Steve Mason, Dmitry Kulikov, Matt Hendricks
Abgänge:Chris Thorburn, Ondrej Pavelec, Mark Stuart
Wo sie herkommen:
Zum zweiten Mal in Folge fanden die Playoffs ohne die Winnipeg Jets statt. Ein starker November und ein mächtiger Endspurt mit acht Siegen aus den letzten zehn Partien der Hauptrunde waren zu wenig, um einen der begehrten Plätze in der Western Conference zu ergattern. Denn in der restlichen Zeit präsentierte sich die Mannschaft als launische Diva. Erfolge und Pleiten wechselten sich munter ab. Sieben Punkte betrug am Ende der Rückstand auf den zweiten Wildcard-Platz im Westen, den der spätere Stanley-Cup-Finalist Nashville Predators belegte. Mit 87 Zählern landeten die Jets auf dem 5. Platz in der Atlantic Division. Neben der fehlenden Konstanz war es vor allem die chronische Abwehrschwäche, die den Schützlingen von Coach Paul Maurice den Weg in die Endrunde versperrte. 255 Gegentore mussten die Jets hinnehmen. Das bedeutete den viertschlechtesten Wert aller 30 NHL-Teams.
Dennoch wäre es ungerechtfertigt, von einer durchweg enttäuschenden Saison 2016/17 zu sprechen. An guten Tagen ließen die Jets ihr Potenzial aufblitzen. Besonders zu überzeugen wusste die Offensive. 246 erzielte Tore standen nach der regulären Serie für Winnipeg zu Buche. Nur die Minnesota Wild waren im Westen mit 263 Treffern erfolgreicher.

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Als hervorragender Griff erwies sich Patrik Laine, den die Jets beim NHL Draft 2016 an Gesamtposition 2 ausgewählt hatten. Der finnische Flügelstürmer kam auf 73 Einsätze und verbuchte 64 Scorer-Punkte (36 Tore, 28 Vorlagen). In der vereinsinternen Scorer-Wertung landete er damit hinter Mark Scheifele (82 Punkte) und Kapitän Blake Wheeler (74) auf dem dritten Rang.
Was sie änderten:
Bei den Transferaktivitäten im Sommer legten die Verantwortlichen der Jets ihr Hauptaugenmerk auf die Stabilisierung der anfälligen Defensive. Für die Torhüterposition wurde im Rahmen der Free Agency Steve Mason geholt, der zuletzt bei den Philadelphia Flyers unter Vertrag stand. Der 29-Jährige soll mit seiner Erfahrung den Druck von Schlussmann Connor Hellebuyck nehmen. Der schien in der abgelaufenen Spielzeit mit der ihm zugedachten Rolle als Nummer 1 noch überfordert zu sein.
Ebenfalls als Free Agent stieß Verteidiger Dmitry Kulikov zu den Jets. Er unterschrieb in Winnipeg einen Kontrakt mit einer Laufzeit von drei Jahren. Der 26-jährige Defensivspieler geht 2017/18 in seine neunte NHL-Saison. Für die Florida Panthers und die Buffalo Sabres bestritt er bislang 507 Partien und kam auf 143 Scorer-Punkte (30 Tore, 113 Assists). Nach der Verpflichtung von Kulikov haben die Jets nun drei gleichstarke und variabel einsetzbare Verteidiger-Paare.

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Mit Angreifer Matt Hendricks schlossen die Jets in dieser Woche die letzte offensichtliche Lücke im Kader. Der 36-jährige Routinier soll als Center eine Sturmreihe mit jungen Nebenleuten anführen und ihnen helfen, sich weiterzuentwickeln. Hendricks absolvierte bisher 521 Matches in der NHL für die Colorado Avalanche, die Washington Capitals, die Nashville Predators und die Edmonton Oilers. Dabei erzielte er 100 Punkte (49 Tore, 51 Vorlagen).
Den dauerhaften Sprung in den NHL-Kader trauen die Fachleute in dieser Saison den Nachwuchsstürmern Kyle Connor und Jack Roslovic zu. Beide wurden 2015 von den Jets gedrafted und überzeugten 2016/17 in der AHL-Filiale in Manitoba durch klasse Leistungen. Der 20-jährige Connor stand in der abgelaufenen Saison darüber hinaus 20mal in Winnipegs NHL-Aufgebot, schoss zwei Tore und lieferte drei Assists. Der ebenfalls 20 Jahre alte Roslovic wurde dagegen nur einmal berufen.

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Nicht mehr mit an Bord bei den Jets sind Goalie Ondrej Pavelec, Verteidiger Mark Stuart und Rechtsaußen Chris Thorburn. Pavelec wechselte zu den New York Rangers, Thorburn zum Liga-Neuling Vegas Golden Knights. Stuart ist noch ohne neuen Klub.
Wie sie abschneiden könnten:
Die Jets verfügen über eine Mannschaft, die an guten Tagen jeden Gegner schlagen kann. Die Mischung aus Talenten und ausgebufften Spielern im Kader stimmt. Mit Laine haben sie zudem einen jungen Stürmer in ihren Reihen, der alles mitbringt, um in naher Zukunft in die Riege der Superstars in der NHL aufzusteigen. Sollte der Angriff ähnlich erfolgreich agieren wie in der Vorsaison, das Penalty-Killing effektiver werden und die Defensive insgesamt stabiler auftreten, hat Winnipeg durchaus Chancen auf die Playoffs.
Doch die direkte Konkurrenz in der Central Division mit den Chicago Blackhawks, den Minnesota Wild, den St. Louis Blues und den Predators ist enorm. Von daher werden die Jets versuchen müssen, über die Wildcards in die Endrunde einzuziehen.