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Die St. Louis Blues reiten weiter auf der Erfolgswelle. Nach dem 4:3-Sieg bei den Winnipeg Jets in Spiel 2 der ersten Stanley Cup Playoff-Runde der Western Conference kann das Team einigermaßen gelassen die nächsten Aufgaben vor eigenem Publikum angehen. In beiden bisherigen Partien bewies die Mannschaft aus Missouri Nervenstärke, brachte die Partie jeweils mit einem Tor Differenz nach Hause.

Verlassen können sich die Blues nach wie vor auf Rookie-Goalie Jordan Binnington. Der 25-Jährige strahlte auch in Spiel zwei eine unfassbare Ruhe aus und sorgte mit spektakulären Paraden in den Schlussminuten dafür, dass die Jets erneut als Verlierer vom Eis gingen. Die Frage wird sein: Wie reagiert er, wenn er mal einen haltbaren Schuss durchrutschen lässt? Aber dazu kommt es vielleicht gar nicht.
Das Duell der Torhüter geht jedenfalls bislang klar an Binnington. Connor Hellebuyck auf der anderen Seite wirkte bei zwei der vier Gegentore in Spiel zwei nicht ganz unschuldig. Die Winnipeg Jets brauchen in den kommenden Partien unbedingt eine Leistungssteigerung von ihrem Torwart, wenn sie den Spieß noch einmal umdrehen wollen.

STL@WPG, Sp2: Binnington ist zweimal zur Stelle

Was den Jets Hoffnung machen kann sind die Leistungen in den Special Teams. Das Überzahlspiel war mit zwei Toren bei drei Möglichkeiten in Partie zwei sehr gut. Noch besser war das Spiel mit einem Mann weniger auf dem Eis. Da warten die St. Louis Blues nach insgesamt fünf Powerplay-Gelegenheiten in den beiden ersten Partien immer noch auf ihr erstes Erfolgserlebnis. Kritisch wird es für die Jets, wenn die Blues auf eigenem Eis auch noch ihren Rhythmus mit einem Mann mehr finden sollten.
Dann kann die Serie schneller beendet sein, als viele das vorher gedacht hatten. Denn bei Fünf gegen Fünf auf dem Eis haben die Blues bislang klare Vorteile.
Mit dem Ausscheiden befasst sich bei den Jets allerdings noch niemand. "Man muss vier Spiele gewinnen, um eine Playoff-Serie zu gewinnen. Ich habe noch nie ein Team gesehen, das schon nach zwei Siegen durch war", meinte zum Beispiel Jets-Kapitän Blake Wheeler. Sorgen vor den Spielen in St. Louis mache er sich keine. Und auch Connor Hellebuyck betonte: "Die Blues sind noch nicht weiter. Wir haben viel Herzblut. Und wir werden um jeden Zentimeter Eis kämpfen." Das sind klare Ansagen. Sie klingen aber auch schon ein bisschen wie das Pfeifen im Walde.
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Das große Plus der Blues ist bislang ihre Ausgeglichenheit. Die sechs Tore kamen von fünf verschiedenen Spielern. Einziger Doppeltorschütze ist nach seinen Treffern in Spiel zwei Oskar Sundqvist. Bemerkenswert: Zwei der drei Topscorer der Blues nach der Vorrunde, Vladimir Tarsenko und Brayden Schenn, haben sich bislang noch dezent im Hintergrund gehalten und noch keinen einzigen Scorerpunkt gesammelt.
Hier sind die Jets gefordert, ihre Tiefe im Kader auszuspielen. Beim Team aus Manitoba sind Kyle Connor, Nikolaj Ehlers und Kevin Hayes noch kaum in Erscheinung getreten. In Spiel zwei haben die drei zusammen gerade mal zwei Schüsse auf das Tor von Jordan Binnington abgefeuert, beide von Ehlers. Da muss mehr kommen, wenn die Jets ihre Serie von inzwischen sechs Niederlagen in Folge in den Playoffs durchbrechen wollen.

STL@WPG, Sp2: Scheifele vom Kreis zum PPG

Zwar hat Patrik Laine im zweiten Spiel in Folge getroffen. Und auch Mark Scheifele sowie Blake Wheeler waren unter den Torschützen in Spiel zwei. Das wird aber im weiteren Verlauf der Serie nicht ausreichen, wenn bei den Blues Tarasenko und Schenn auch noch anfangen zu treffen.
Ein weiterer Vorteil der Blues ist die Nervenstärke. Es war klar, dass die Spiele in dieser Serie eng werden würden. St. Louis hat es in den zwei Spielen geschafft, sich durch keinen Rückstand aus der Ruhe bringen zu lassen. Im Gegenteil: Die Blues gingen selbst jeweils im dritten Drittel in Führung und brachten diese dann mit viel Geschick, etwas Glück und Binnington über die Zeit. Darauf ausruhen oder gar darauf verlassen, dass das immer so sein wird, dürfen sich die Blues aber bei ihren kommenden Heimspielen nicht. Werden sie auch nicht, glaubt man ihrem Coach Craig Berube: "Die Jets werden uns in Spiel 3 alles abverlangen. Es gibt für uns keinen Grund abzuheben. Wir müssen bereit sein und noch besser spielen, als wir es bisher getan haben."
Spiel 3 dieser Western Conference Erstrundenserie findet am Sonntag im Enterprise Center von St. Louis statt (7:30 p.m. ET; CNBC, CBC, SN, TVAS2, FS-MW).