Der Held der Stunde in Pittsburgh gibt sich dagegen bescheiden. "Ich wollte einfach nur jeden Tag besser werden. Das war vom Start der Saison weg mein Fokus", sagte Jarry. Er liebe Pittsburgh, liebe es, dort zu spielen. "Es ist super. Die Fans unterstützen uns immer. Es macht jedes Drittel Spaß, raus aufs Eis zu gehen."
Die Pittsburgh Penguins haben Jarry 2013 in der zweiten Runde an insgesamt 44. Position im Draft gezogen. Danach spielte er noch zwei Saisons in der Western Hockey League (WHL) bei den Edmonton Oil Kings. Zur Saison 2015/16 kam er schließlich zu den Penguins, wurde aber zunächst ins AHL-Farmteam, den Wilkes-Barre/Scranton Penguins, geschickt. In dieser Spielzeit bekam er auch zum ersten Mal die Gelegenheit, NHL-Luft zu schnuppern, als Fleury und Murray mit Verletzungen zu kämpfen hatten und er als Backup fungierte. Am 9. April 2017 gab er sein Debüt in der NHL im letzten Saisonspiel der Penguins, die damals 2:3 gegen die New York Rangers verloren. Danach war er in elf Playoff-Partien der Ersatzmann von Fleury, bevor Murray wieder gesund wurde. Seinen ersten Sieg in der NHL feierte Jarry am 25. November 2017 mit einem 5:2 gegen die Tampa Bay Lightning. Sechs Tage später hatte er seinen ersten Shutout, ein 4:0 gegen die Buffalo Sabres.
Gut zwei Jahre später scheint es so, als ob Jarry drauf und dran ist, sich in der besten Liga der Welt zu etablieren. Die Leistungen in den vergangenen Wochen sprechen eindeutig für ihn. "Ich versuche, bereit zu sein, wann immer ich gebraucht werde. Ich will sicher sein, dass ich mein Bestes gebe - im Training und im Spiel", sagte der 24-Jährige. Sein Vorteil: Er hat gerade mal 40 Spiele NHL-Erfahrung. Das heißt, die gegnerischen Stürmer kennen ihn noch nicht so gut, hatten noch nicht die Gelegenheit, seine Schwachpunkte herauszufinden. Es wird interessant sein zu sehen, wie er reagiert, wenn er zum ersten Mal eine schwächere Leistung abliefert.
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Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, Murray schon abzuschreiben. Auch in der vergangenen Saison hatte der im November/Dezember eine kleine Formkrise. Casey DeSmith bekam von Sullivan kurzzeitig den Vorzug. Doch Murray kämpfte sich wieder zurück. Er weiß also, mit solchen Situationen umzugehen.
Mike Sullivan und General Manager Jim Rutherford haben derweil ein ganz anderes Problem: Beide Torhüter werden am Ende der Saison Restricted Free Agents. Und beide sind mit 25 (Murray) beziehungsweise 24 (Jarry) noch jung, haben die besten Torhüterjahre vermeintlich noch vor sich. Murray belastet den Salary Cap der Penguins mit 3,75 Millionen US-Dollar, Jarry lediglich mit 675.000 US-Dollar. Es wird spannend sein, zu sehen, für welche Lösung sich die Penguins dann entscheiden. Beide Keeper behalten? Nur einen behalten? Wenn ja, welchen? Jarry ist jedenfalls gerade auf dem besten Weg, gute Argumente für sich zu sammeln.