Insgesamt soll ein mögliches 32. Team die Interessenten eine Einlage von US$ 650 Millionen bei der NHL kosten. Zum Vergleich: Bill Foley hatte für seinen Traum in Las Vegas damals 'nur' rund US$ 500 Millionen investieren müssen.
In Punkto Wirtschaftlichkeit sind die Befürworter eines Teams im Nordwesten der USA sehr zuversichtlich, schielen aufgrund der Nähe zu Kanada auch ein klein wenig in Richtung der Grenze im Norden, wollen teilweise Eishockeyfans aus der Nachbarschaft ansprechen und über die Grenze zu sich ziehen. Dies dürfte tatsächlich ein Vorteil gegenüber dem Standort Las Vegas sein, wo viele Bedenkenträger vor dem Start der Golden Knights eher skeptisch waren, da Nevada nicht gerade als klassischer Eishockeystandort daherkam. Dies sieht im Großraum Seattle aufgrund der Nähe zum Eishockeymutterland Kanada natürlich ganz anders aus.
Die 'Oak View Group', wie die Investorengruppe offiziell firmiert, baut für seine zukünftige Mannschaft in der Stadt allerdings keine komplett neue Arena, wie es damals in Las Vegas bei den Golden Knights der Fall war, wo die dortige T-Mobile Arena frisch aus dem Wüstenboden gestampft wurde.
In Seattle wollen sie die vorhandene KeyArena für beachtliche gut US$ 600 Millionen renovieren. Hierbei handelt es sich übrigens um die Halle, die einst noch den Seattle Supersonics aus der Basketballliga NBA mit dem deutschen Spieler Detlef Schrempf als Heimat diente.
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Mit der Fertigstellung der frisch umgebauten Spielstätte kann im Jahre 2020 gerechnet werden. Zukünftig soll diese dann bereitstehen, um den Sportarten Eishockey und Basketball auf Spitzenniveau als moderner Austragungsort zu dienen.
Auch wenn die NHL dem Plan letztendlich noch final zustimmen muss, Eishockey auf Top-Niveau wäre in Seattle, wenn es denn mit den Planungen erfolgreich weitergeht, nicht gänzlich unbekannt. Die 'Seattle Metropolitans' gewannen den Stanley Cup bereits im Jahre 1917. In den Jahren 1915 bis 1924 war die Stadt ein Standort in der damaligen 'Pacific Coast Hockey Association'.
Die Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Eishockeyteam auf Weltklasseniveau scheinen hier also zumindest ebenso gut zu stimmen wie jüngst in Las Vegas. Ob sich der sportliche Erfolg dann in der Premierensaison des bisher namenlosen Teams aus der Grunge-Metropole ebenso rasch einstellen würde, das wäre erst einmal abzuwarten. Aber bis zur Saison 2020/21 sind es auch noch ein paar Tage.
Die ersten Meter des langen Weges sind jedenfalls von Jerry Bruckheimer & Co. sehr erfolgreich beschritten worden. Das Interesse ist geweckt und die Eishockeywelt von der ersten Welle der Begeisterung in Seattle stark beeindruckt. Darauf kann aufgebaut werden in den nächsten Monaten und Jahren.