Die Chancen dafür stehen offenbar nicht schlecht. Denn der Heimvorteil scheint in diesem Duell nicht viel wert zu sein. Dass sich die Jets in St. Louis wohlfühlen, haben sie schon bei den beiden Siegen in der regulären Saison sowie beim 6:3-Erfolg in Spiel drei gezeigt. Das macht vier Siege in Folge in St. Louis für die Truppe von Paul Maurice. Da stellt man sich automatisch die Frage, wie sehr sich Blake Wheeler und Co überhaupt darüber freuen, dass sie die nächste Partie vor heimischem Publikum bestreiten können.
Denn die Erinnerung an den Auftakt der Serie vor einer Woche dürfte sowohl den Jets als auch den Blues noch gut im Gedächtnis sein. Die Blues holten sich mit 2:1 und 4:3 eine scheinbar komfortable 2:0-Führung in der Serie. Und dann ging's ins heimische Enterprise Center. Für eine der heimstärksten Mannschaften der Liga, die außerdem zu dem Zeitpunkt einen unglaublichen Lauf hatte, schien das wie gemalt. Zudem zeigte Jordan Binnington, der Rookie zwischen den Pfosten der Blues, auch in der KO-Runde exzellente Leistungen.
Doch dann kam alles anders. Der Heimvorteil, den sich die Blues mühsam erkämpft hatten, ist nun wieder dahin. Das im Sport so oft zitierte Momentum ist auf einmal auf der Seite der Jets. Diese werden sicherlich alles daran setzen, sich im heimischen MTS Place nicht wieder düpieren zu lassen. Auf der anderen Seite muss Blues-Headcoach Craig Berube eigentlich nur die Videos der Spiele eins und zwei seinen Schützlingen zeigen. Das dürfte zum einen Motivation genug sein, zum anderen sollte es den Blues auch verdeutlichen, dass die Jets in der eigenen Halle alles andere als unschlagbar sind.
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Allerdings müssen die Blues erst mal die Niederlage nach Verlängerung in Spiel vier verdauen. Dabei hatten die Blues den besseren Start in die Partie: Vor den Augen von Wayne Gretzky, der 1996 18 Spiele im Trikot der Blues absolvierte, feuerten die Gastgeber die ersten acht Schüsse aufs Tor ab. Doch Connor Hellebuyck im Kasten der Jets scheint die Kritik an ihm zu Serienbeginn gut verdaut zu haben.
Doch auch sein Gegenüber Binnington, der zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele in Folge verloren hat, fand nach ein paar Schnitzern in Spiel drei offenbar wieder zu alter Stärke zurück.
Noch weitere Dinge liefen gut für die Blues. Erstens: Zum ersten Mal in der Serie sorgten sie dafür, dass Jets-Stürmer Patrik Laine kein Tor schoss. Zweitens: Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben die Blues auch ihre Gefährlichkeit im Powerplay wiederentdeckt. Beleg dafür ist das Tor von Vladimir Tarasenko. Drittens: Die Blues nehmen selbst wenige Strafzeiten. Nur eine war es in Spiel vier.
Andererseits vermochten es die Blues nicht, bei Fünf gegen Fünf Hellebuyck zu bezwingen. Da hatten sie in den ersten Partien noch deutliche Vorteile gegenüber den Jets.