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Alles zurück auf Anfang: Aus der Best-of-seven-Serie zwischen den St. Louis Blues und den Winnipeg Jets in der ersten Runde der Western Conference Playoffs ist eine Best-of-three-Serie geworden. Nach dem 2:1-Sieg der Jets nach Verlängerung in Spiel vier der Serie in St. Louis geht das Duell der beiden Teams beim Stand von 2:2 zurück nach Manitoba.

"Unser Ziel war es, die Serie in St. Louis auszugleichen. Wir sind zufrieden mit den beiden Spielen, die wir gezeigt haben", befand Jets-Stürmer Adam Lowry. Mit den zwei Siegen in Missouri haben sich die Jets zudem den Heimvorteil zurückgeholt. "Wir sind sehr erleichtert", meinte Kyle Connor, der nach 6:02 Minuten in der Overtime das Siegtor schoss. Es war der erste Playoff-Sieg nach Verlängerung in der Jets-Historie.
"Es ist frustrierend. Wir wussten, dass es eine harte Serie werden würde", sagte Blues-Verteidiger Alex Pietrangelo. "Aber wir haben schon zweimal in Winnipeg gewonnen. Wir werden uns sammeln und hoffentlich ein weiteres Spiel dort gewinnen."

WPG@STL, Gm4: Jets siegen dank Connor in Verlängerung

Die Chancen dafür stehen offenbar nicht schlecht. Denn der Heimvorteil scheint in diesem Duell nicht viel wert zu sein. Dass sich die Jets in St. Louis wohlfühlen, haben sie schon bei den beiden Siegen in der regulären Saison sowie beim 6:3-Erfolg in Spiel drei gezeigt. Das macht vier Siege in Folge in St. Louis für die Truppe von Paul Maurice. Da stellt man sich automatisch die Frage, wie sehr sich Blake Wheeler und Co überhaupt darüber freuen, dass sie die nächste Partie vor heimischem Publikum bestreiten können.
Denn die Erinnerung an den Auftakt der Serie vor einer Woche dürfte sowohl den Jets als auch den Blues noch gut im Gedächtnis sein. Die Blues holten sich mit 2:1 und 4:3 eine scheinbar komfortable 2:0-Führung in der Serie. Und dann ging's ins heimische Enterprise Center. Für eine der heimstärksten Mannschaften der Liga, die außerdem zu dem Zeitpunkt einen unglaublichen Lauf hatte, schien das wie gemalt. Zudem zeigte Jordan Binnington, der Rookie zwischen den Pfosten der Blues, auch in der KO-Runde exzellente Leistungen.
Doch dann kam alles anders. Der Heimvorteil, den sich die Blues mühsam erkämpft hatten, ist nun wieder dahin. Das im Sport so oft zitierte Momentum ist auf einmal auf der Seite der Jets. Diese werden sicherlich alles daran setzen, sich im heimischen MTS Place nicht wieder düpieren zu lassen. Auf der anderen Seite muss Blues-Headcoach Craig Berube eigentlich nur die Videos der Spiele eins und zwei seinen Schützlingen zeigen. Das dürfte zum einen Motivation genug sein, zum anderen sollte es den Blues auch verdeutlichen, dass die Jets in der eigenen Halle alles andere als unschlagbar sind.
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Allerdings müssen die Blues erst mal die Niederlage nach Verlängerung in Spiel vier verdauen. Dabei hatten die Blues den besseren Start in die Partie: Vor den Augen von Wayne Gretzky, der 1996 18 Spiele im Trikot der Blues absolvierte, feuerten die Gastgeber die ersten acht Schüsse aufs Tor ab. Doch Connor Hellebuyck im Kasten der Jets scheint die Kritik an ihm zu Serienbeginn gut verdaut zu haben.
Doch auch sein Gegenüber Binnington, der zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele in Folge verloren hat, fand nach ein paar Schnitzern in Spiel drei offenbar wieder zu alter Stärke zurück.
Noch weitere Dinge liefen gut für die Blues. Erstens: Zum ersten Mal in der Serie sorgten sie dafür, dass Jets-Stürmer Patrik Laine kein Tor schoss. Zweitens: Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben die Blues auch ihre Gefährlichkeit im Powerplay wiederentdeckt. Beleg dafür ist das Tor von Vladimir Tarasenko. Drittens: Die Blues nehmen selbst wenige Strafzeiten. Nur eine war es in Spiel vier.
Andererseits vermochten es die Blues nicht, bei Fünf gegen Fünf Hellebuyck zu bezwingen. Da hatten sie in den ersten Partien noch deutliche Vorteile gegenüber den Jets.

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Das Team von Paul Maurice hat in Spiel vier eindrucksvoll gezeigt, dass es auch mit Drucksituationen gut umgehen und auch knappe Spiele für sich entscheiden kann. Die gingen bislang - siehe Spiel eins und zwei - an die Blues. Allerdings warten die Jets auch nach Spiel vier weiterhin darauf, dass Nikolaj Ehlers seine Ladehemmung ablegt. 21-mal traf der Däne in der Vorrunde. In den Playoffs ist er noch ohne Scorerpunkt.
Vieles deutet nach Spiel vier darauf hin, dass Spiel drei mit insgesamt neun Toren und dem 6:3 für die Jets ein einmaliger Ausrutscher war. Auch in den nächsten Partien ist wieder mit knappen Ergebnissen zu rechnen. Weitere Entscheidungen in der Verlängerung sind bei diesem ausgeglichenen Duell nicht ausgeschlossen. Ob aber auch mal die Heimmannschaft gewinnen kann? Jets-Kapitän Blake Wheeler ist davon überzeugt: "Jetzt sind wir heiß. Wir haben die Mission erfüllt."
Spiel 5 dieser Western Conference Erstrundenserie findet am Donnerstag im MTS Place von Winnipeg statt (8:30 p.m. ET; USA, CBC, TVAS, FS-MW).