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Wenn ein Eishockeyfan an die lange und spektakuläre Ligageschichte der NHL zurückdenkt, dann kommen ihm im Regelfall als erstes die großen Namen der Vergangenheit in den Kopf: Wayne Gretzky, Mario Lemieux. Sie haben zweifelsohne ein großes Kapitel Sporthistorie geschrieben und das Welteishockey über Jahre hinweg geprägt, wie es kaum andere Spieler in den inzwischen über 100 Jahren vermochten.

Doch wer das Ligageschehen regelmäßig verfolgt, der bemerkt recht rasch, auch in diesen Tagen wird häufiger Sportgeschichte geschrieben, fast täglich ein neuer, ebenso wahrlich historischer Meilenstein erreicht und eine laufende Karriere durch ein bemerkenswertes statistisches Highlight gekrönt.
Jüngstes Beispiel: Evgeni Malkin, der Center im Trikot der Pittsburgh Penguins durfte sich bei erzielten zwei Assists und einem eigenen Treffer am Wochenende über seinen 900. NHL-Punkt freuen.

Sein Team setzte sich am Samstag, auch durch seinen nennenswerten Beitrag, am Ende mit 5:3 Toren gegen die Toronto Maple Leafs durch. Malkin ist der erst sechste Russe in der Liga- und vierte Spieler in der Klubgeschichte, der diesen besonderen Meilenstein erreichen konnte. Die gute Ausbeute von 19 Toren und 33 Punkten aus seinen letzten 20 Spielen verleiht seiner Leistung einen zusätzlichen Glanz.
Auch Patrick Kane von den Chicago Blackhawks gelang in der Nacht wahrlich Sporthistorisches. Nach zuletzt lediglich einem Treffer in 13 Begegnungen traf er beim 7:1-Erfolg seiner Jungs über die Washington Capitals nicht nur endlich wieder in das Netz der Gegner, er durfte sich an diesem Abend zudem über seinen 500. Assist in der NHL freuen. Kane gab im zweiten Drittel der Begegnung zum Treffer des Teamkameraden Artem Anisimov bei nummerischer Überzahl die Vorarbeit.
"Das hat schon einige Spiele gedauert", scherzte Kane nach der Partie. "Es ist schön, diesen besonderen Moment auf heimischem Eis zu erleben. Toll, dass wir das Spiel am Ende zudem gewonnen haben. Ein Dankeschön an meine Mitspieler für das schöne Zusammenspiel. Es ist schon eine tolle Zahl."
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Pens-Kapitän Sidney Crosby feierte jüngst eine ganz besondere Errungenschaft. Am vergangenen Sonntag vollendete er seinen 400. Karrieretreffer in der Liga. Beim 4:1 über die St. Louis Blues gelangen dem Teamkapitän des Titelverteidigers gleich zwei Tore. Den Puck vom Jubiläumstor Nummer 400 überreichte der Torschütze übrigens hinterher an seinen Vater. Zehn Spiele zuvor war ihm kein eigener Treffer mehr gelungen. Ausgerechnet unter den Augen der mitgereisten Spielerväter klickte es dann beim Superstar.
"Es ist schon eine harte Zeit, wenn man so lange auf dieses Tor warten muss. Zum Glück hat mein Vater diesen besonderen Moment miterleben können. Das ist ein ganz spezieller Moment für mich", gab Crosby sich nach dem Erreichen des Meilensteins dankbar und bescheiden.
Alex Ovechkin durfte sich ebenfalls über sein ganz persönliches Kapitel Eishockeygeschichte freuen. Beim 5:2-Erfolg seiner Capitals über die Minnesota Wild am vergangenen Donnerstag sammelte der Teamkapitän gleich bei vier der fünf Tore seiner Mannschaft Punkte. Mit 592 Toren und 508 Assists erreichte der russische Topstar die Marke von 1.100 Punkten.

Mit 34 Toren aus 57 Begegnungen in der laufenden Spielzeit, übertraf Ovechkin bereits seine Torausbeute aus der Vorsaison. Noch ist bis zum Ende der Hauptrunde eine Menge Eishockey zu spielen und der 32-Jährige wird viele weitere Gelegenheiten bekommen, seine Torausbeute in die Höhe zu schrauben.
Die Beispiele aus der letzten Woche belegen eindrucksvoll, dass die NHL nahezu täglich ein Stück Sporthistorie liefert. Es gibt kaum eine Nacht in der nicht ein weiterer Meilenstein gebrochen wird.
Ungeachtet der Erfolge der großen Generation Gretzky/Lemieux schreiben die Helden der Gegenwart ihre ganz eigene Geschichte. Und diese muss sich hinter denen vergangener Tage wahrlich nicht verstecken.