Rieder_Seidenberg_Draisaitl

Die dreitägige Weihnachtspause ist zu Ende, doch der nächste Break ist nicht allzu weit entfernt. Am 27. und 28. Januar 2018 findet das All-Star Wochenende in der Amalie Arena von Tampa statt, so dass der NHL-Spielbetrieb vom 26. bis einschließlich 29. Januar erneut pausiert.
Vier Fragen, die sich in Bezug auf deutschsprachige Spieler in der NHL, stellen:

Erhält Draisaitl den Oilers die Chance auf einen Playoffplatz?
Mit einer Ausbeute von 14 Zählern aus zehn Auftritten im Dezember liegen die Edmonton Oilers unter den besten zehn Mannschaften der Liga. In der Western Conference konnten nur die Vegas Golden Knights (17 Pkt.) und die Los Angeles Kings (15 Pkt.) mehr Zähler einfahren als die Westkanadier, bei denen sich der deutsche Center Leon Draisaitl bestens mit seiner verantwortungsvolleren Rolle als Spielgestalter und Vorbereiter arrangiert hat.
Draisaitl war in sieben der letzten neun Partien an einem Treffer der seit mittlerweile vier Spielen ungeschlagenen Oilers beteiligt und brachte es dabei auf ein Tor und neun Assists. Nur Edmontons Teamkapitän Connor McDavid (3 Tore, 8 Assists) konnte einen Zähler mehr verbuchen als der geborene Kölner. Die Oilers führt der Weg nur auf einen Playoffplatz, wenn der Deutsche sein ganzes Talent und Leistungsvermögen abrufen kann. Früher oder später wird Edmontons Siegesserie beendet sein, doch das Team hätte schon viel gewonnen, sollte es bis zur All-Star Game Pause Ende Januar seinen Rückstand von vier Punkten auf den zweiten Wildcard-Platz noch weiter verkürzen können.

Kann Rieder seine Punkteflaute beenden?
Für einen jungen deutschen Stürmer wie Tobias Rieder ist es alles andere als leicht, bei einer Mannschaft im Kader zu stehen, die ihre Hoffnungen auf eine Playoffteilnahme bereits früh begraben musste.
Die Arizona Coyotes können immer wieder erfolgreich Nadelstiche gegen vermeintlich übermächtige Gegner setzen - im Dezember gelangen ihnen zwei Heimsiege gegen die New Jersey Devils (5:0) sowie die Washington Capitals (3:2 OT) und sogar aus Las Vegas konnten sie einen Zähler mitnehmen (2:3 OT). Doch welches Saisonziel gilt es anzupeilen, wenn mit einem Rückstand von 19 Zählern die Playoffränge schon in weite Ferne gerückt sind?
Es sind persönliche Vorsätze die im Mittelpunkt stehen.
Rieder konnte seinen letzten Assist am 2. Dezember verbuchen, sein letztes Tor schoss er am 20. November - 15 Spiele sind seither vergangen, in denen dem Landshuter kein Treffer gelungen war. Mit fünf Toren und fünf Vorlagen in 38 Saisonpartien liegt der 24-jährige Rechtsaußen noch weit hinter seinen Ligabestwerten aus 2015/16 (14 Tore, 23 Assists) und 2016/17 (16 Tore, 18 Assists).

Bekommt ein Stanley Cup Champion wieder mehr Einsätze?
Zum ersten Mal seit über zehn Jahren gehört Dennis Seidenberg nicht zur ersten Wahl bei seinem Arbeitgeber. Der 36-jährige Verteidiger, der in der vergangenen Saison noch zu 73 Einsätzen bei den New York Islanders gekommen war und dabei fünf Tore und 17 Assists erzielen konnte, muss sich in der laufenden Spielzeit häufig mit der Zuschauerrolle von der Tribüne begnügen. 13 Mal hatte der deutsche Stanley Cup Champion von 2011 bei den Islanders die Chance bekommen, sein Können zu beweisen. Zuletzt gelang ihm das am 19. Dezember in der Heimpartie gegen die Detroit Red Wings. Die Islanders verloren mit 3:6 und in den darauffolgenden zwei Spielen gegen die Anaheim Ducks und die Winnipeg Jets wurde Seidenberg erneut nicht berücksichtigt.
Wird es dem erfahrenen Blueliner gelingen, das Trainergespann der Islanders davon zu überzeugen, dass seine Dienste, auch auf dem Eis, das Team weiterbringen können?
Stehen zum All-Star Game sechs Schweizer ganz vorne?
In der Schweizer Hochburg Nashville gehen drei Eidgenossen ihrem Sport nach - Roman Josi, Kevin Fiala und Yannick Weber. Die Nashville Predators, jenes Team für das sie ihre Schlittschuhe schnüren, belegt den zweiten Rang in der Central Division. Ihr Rückstand auf die erstplatzierten St. Louis Blues beträgt nur einen Punkt, wobei die Predators sogar noch drei mehr zu absolvierende Spiele in der Hinterhand haben. Auch die Winnipeg Jets, die Dritten im Bunde beim Streben nach dem Divisionstitel, haben bereits zwei Partien mehr absolviert als Nashville.

Während sich das Schweizer Trio der Predators die Divisions-Tabellenführung erst noch erkämpfen muss, stehen Nico Hischier und der zurzeit leider verletzte Mirco Mueller mit den New Jersey Devils auf dem Sonnenplatz in der Metropolitan Division. Sie spüren zwar mit nur einem Zähler Vorsprung den Atem der Washington Capitals und der Columbus Blue Jackets, haben aber auch zwei Partien weniger bestritten.
Die größte Überraschung der laufenden Saison sind zweifelsfrei die Vegas Golden Knights, die in ihrer ersten NHL-Saison auf Platz eins in der Pacific Division schossen und diesen auch gerne gegenüber ihren ärgsten Verfolgern, die Los Angeles Kings und San Jose Sharks, verteidigen möchten. Gerne seinen Anteil dazu beitragen würde Luca Sbisa. Der Schweizer Verteidiger laboriert noch an einer Verletzung im unteren Körperbereich, konnte aber schon am Dienstag vor Weihnachten am Morning Skate teilnehmen. Angesichts des Laufes, den das junge Team hat, sind die Aussichten nicht schlecht, dass sie ihre Tabellenführung bis zum All-Star Game verteidigen können.
Da ist es doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass sechs Spieler aus der Alpenrepublik mit ihren Teams drei der vier NHL-Divisionen anführen werden.