Berra_Holzer

Noch sind es zwar ein paar Tage bis zum Start der neuen NHL-Saison 2017-18, doch mit dem Erreichen der diversen Trainingscamps haben wir uns gedacht, wir schauen uns an den einzelnen Tagen im heißen August nun einmal die Lage bei den einzelnen Teams in der Liga etwas genauer an. Und das in direkter Abfolge, Schlag auf Schlag.

An jedem Tag des Monats wird NHL.com/de also eine Analyse eines Teams in der Serie '31 in 31' vorstellen. Wir werden uns dabei u.a. ansehen wie sich die Lage beim neuesten Mitglied der NHL-Familie, den Vegas Golden Knights aktuell darstellt, versuchen die Chancen der Pittsburgh Penguins auf einen dritten Titel in Serie zu beleuchten und herauszufinden welche Teams wohl für eine sportliche Überraschung in der neuen Saison gut sind.
All diese Fragen versuchen wir in den nächsten Tagen nach und nach an dieser Stelle zu beantworten.
Heute starten wir die Serie mit den Anaheim Ducks:
Zwei Spieler aus dem deutschsprachigen Raum stehen natürlich besonders im Blickfeld, wenn es um die Franchise aus Südkalifornien geht. Der bereits etabliertere Profi der Beiden ist im konkreten Falle der Deutsche Nationalverteidiger Korbinian Holzer, der in der Vorsaison bereits in 32 Hauptrundenspielen und fünf KO-Spielen für die Ducks auf dem Eis aktiv wurde.
Ende Juni wurde bekannt, dass Holzer seine Karriere auch in Zukunft in der Franchise der Ducks fortsetzen will, da er seinen auslaufenden Kontrakt um zwei weitere Jahre verlängerte. Holzer wäre am 1. Juli eigentlich zu einem sogenannten "Unrestricted Free Agent" geworden und hätte daher auch auf Angebote anderer Klub warten können.
Spekuliert worden war zuletzt über einem möglichen Wechsel in die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Zuletzt war u.a. den Eisbären Berlin und Meister Red Bull München Interesse an dem 29-Jährigen nachgesagt worden, der sich nun aber doch für die Fortsetzung seiner NHL-Karriere entschied.
Nach dem Abgang von seinen teaminternen Konkurrenten Shea Theodore und Clayton Stoner zu den Vegas Golden Knights, und dem Buyout von Simon Despres bei den Ducks, dürfte Holzer auch tatsächlich gestiegene Einsatzchancen in der besten Eishockeyliga der Welt haben.

Hinter Hampus Lindholm, Cam Fowler, Sami Vatanen, Josh Manson, Brandon Montour, und Kevin Bieksa dürfte Holzer zukünftig wohl die Rolle des siebten Verteidigers erhalten. Bedrängt werden wird er in seinen Ambitionen vermutlich von aufstrebenden Nachwuchskräften wie Jacob Larsson.
Einen noch härteren Kampf um Einsatzzeiten in der NHL dürfte den Schweizer Torhüter Reto Berra erwarten, der sich nun ebenfalls im Sommer den Südkaliforniern anschloss, nachdem er eigentlich bereits in der Schweiz bei Gotteron für die kommenden Jahre unterschrieben hatte.
Doch ohne dort auch nur ein einziges Pflichtspiel zu bestreiten, nutzte der 30-Jährige seine vielleicht letzte Chance in der NHL. Hierzu bediente sich der Goalie einer zuvor extra vereinbarten Ausstiegsklausel für Angebote aus der besten Eishockeyliga der Welt, nahm das bei ihm eingegangene Angebot der Ducks direkt an.
Eine Tatsache, die seinen Club in der Schweiz nicht gerade glücklich zurückließ."Entgegen aller Erwartungen hat Reto Berra von den Anaheim Ducks aus der NHL ein Angebot erhalten", schrieb der Club aus Fribourg dazu auf seiner Website.
Doch der 30-jährige Keeper wollte sich die Chance, nochmals in die USA zurückzukehren, eben nicht entgehen lassen. "Reto war selbst total überrascht. Er hatte sich schon total in Fribourg eingerichtet und rechnete nicht damit", sagte Sportchef Christian Dubé gegenüber der Website 'Watson.ch'.

Die vorige Saison absolvierte Berra in der besten Eishockeyliga der Welt in Reihen der Florida Panthers. Bisher absolvierte der Hüne im Laufe seiner Karriere insgesamt immerhin 71 NHL-Partien. Seit der Spielzeit 2013 war er für die Calgary Flames, Colorado Avalanche und Florida in Nordamerika tätig.
Zum Stammtorhüter reichte es Berra in den vier Jahren auf NHL-Ebene aber bisher nie. Auch in Kalifornien dürften seine Chancen zunächst eher gering sein, stehen bei den Ducks doch derzeit weiterhin Stammkraft John Gibson und der jüngst ebenfalls von Vancouver nach Anaheim gekommene Routinier Ryan Miller als direkte Konkurrenten um Einsätze unter Vertrag.
Ob und wie viele Einsätze er in der kommenden Saison erhalten wird, dass muss also ebenso wie im Falle von Holzer zunächst noch abgewartet werden.
Beide deutschsprachigen Aktiven bei den Ducks dürften vermutlich mit hoher Wahrscheinlichkeit doch eher mit Rollen am Rande des Geschehens vorlieb nehmen müssen, wenn keine unvorhergesehenen Dinge mehr geschehen in den nächsten Wochen.