Korbinian Holzer mf

Wie machen sich die deutschsprachigen Spieler in der American Hockey League? Welche Akteure stehen vor dem Sprung in die NHL? Wer wurde von seiner Organisation nach unten geschickt und wer erhielt den erhofften Anruf eines NHL General Managers? Jeden Sonntag wirft NHL.com/de einen Blick auf die nordamerikanischen Minor Leagues und beantwortet diese und noch viele andere Fragen.

Es war ein kurzes Gastspiel für Korbinian Holzer bei den San Diego Gulls. Nach einem Monat und neun Spielen eine Liga tiefer wurde der deutsche Verteidiger am Freitag wieder in den NHL-Kader der Anaheim Ducks beordert.
Auch weil sich Ducks-Verteidiger Kevin Bieksa einer Handoperation unterziehen wird, wurde in der Mannschaft von Anaheim wieder ein Platz für den Münchner frei. Mindestens zwei Wochen lang darf sich Holzer nun wieder in Anaheim beweisen, bevor Bieksa pünktlich zu den Stanley Cup Playoffs wieder zur Mannschaft stoßen wird.
In San Diego gelangen Holzer zwei Assists. Mit seinem Abgang kassierten die Gulls, deren Tor weiterhin vom Schweizer Reto Berra gehütet wird, am Samstag direkt eine bittere Heimniederlage gegen die Bakersfield Condors.

Berra

Vor eigenem Publikum hatte San Diego zuvor in neun aufeinanderfolgenden Spielen gepunktet. Im Derby gegen Bakersfield, dem Farmteam der Edmonton Oilers, fanden sie jedoch kein Mittel zum Erfolg. 11.180 enttäuschte Fans mussten zusehen, wie die Gulls mit 2:5 unter die Räder kamen.
Dennoch sind die Gulls weiterhin auf Playoff-Kurs. Mit einer Siegquote von 59,6 Prozent rangieren sie auf dem geteilten zweiten Rang der Pacific Division und können sich fast schon in Sicherheit wiegen.
Condors erleben Saison zum Abhaken
Weniger erfreulich verläuft die Spielzeit indes trotz des jüngsten Sieges für die Condors. Wie auch das NHL-Team der Oilers-Organisation, das höchstwahrscheinlich zum elften Mal in den vergangenen zwölf Jahren die Playoffs verpassen wird, machen auch die Condors eine Pleitensaison durch.
Obwohl Bakersfield einen äußerst erfahrenen AHL-Kader ins Rennen geschickt hat, rangiert die Mannschaft auf dem letzten Platz der Pacific Division. Somit verpassen sie nahezu sämtliche für die Saison gesteckten Ziele. Weder werden sie zum ersten Mal in ihrer Teamgeschichte an den Calder Cup Playoffs teilnehmen, noch erfüllen sie ihre eigentliche Aufgabe, junge Talente an die Oilers heranzuführen.
Aus dem aktuellen Oilers-Kader absolvierten mit Stürmer Jujhar Khaira und Anton Slepyshev nur zwei Spieler mehr als 50 Partien für die Condors. Ob es nun an den zu wenigen vorhandenen Talenten liegt oder nicht, für Bakersfields Trainerteam um Gerry Fleming steht ein langer Sommer bevor.

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O'Reilly knackt Meilensteine
Eine lange Nacht hatte bestimmt Iowa-Wild-Stürmer Cal O'Reilly am Mittwoch. O'Reilly markierte beim 4:2-Sieg gegen die Grand Rapids Griffins seinen 500. Scorerpunkt in der American Hockey League, als er die Vorarbeit zum zweiten Treffer des Abends leistete.
Als 93. Spieler der 82-jährigen Ligageschichte knackte der in Toronto geborene Center O'Reilly diesen Meilenstein. O'Reilly lief bislang in 586 AHL-Spielen für die Milwaukee Admirals, die Wilkes-Barre/Scranton Penguins, die Portland Pirates, die Utica Comets, die Rochester Americans, die Toronto Marlies und die Wild auf.
Doch allzu sehr scheint er nicht gefeiert zu haben. Schon bei seinem nächsten Auftritt präsentierte sich O'Reilly erneut in Bestform. Am Samstag ging es für seine Wild wieder gegen Detroits Farmteam, die Griffins, und für den kanadischen Stürmer war der nächste Meilenstein fällig. Die Wild setzten sich mit 2:1-Toren durch und O'Reilly gab die Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:1. Es war sein 400. AHL-Assist.
Der erfolgreichste noch aktive AHL-Scorer ist Keith Aucoin. Ob O'Reilly den Stürmer des EHC Red Bull München jemals einfangen wird, ist fraglich. Aucoin verbuchte in 769 AHL-Spielen sagenhafte 857 Scorerpunkte (244 Tore, 613 Assists).
Die wichtigsten Ergänzungen der vergangenen Woche:
Eric Comrie (G), von den Manitoba Moose zu den Winnipeg Jets
Dillon Heatherington (D), von den Texas Stars zu den Dallas Stars
Korbinian Holzer (D), von den San Diego Gulls zu den Anaheim Ducks
Adam Jenys (F), von den Iowa Wild zu den Minnesota Wild
Michael McCarron (C), von den Laval Rocket zu den Montreal Canadiens
Zack Mitchell (RW), von den Iowa Wild zu den Minnesota Wild
Ty Rattie (RW), von den Bakersfield Condors zu den Edmonton Oilers
Ryan Sproul (D), von den Hartford Wolf Pack zu den New York Rangers
Die wichtigsten Streichungen der vergangenen Woche:
Madison Bowey (D), von den Washington Capitals zu den Hershey Bears
Erik Burgdoerfer (D), von den Ottawa Senators zu den Belleville Senators
Tim Heed (D), von den San Jose Sharks zu den San Jose Barracuda
Max Lagace (G), von den Vegas Golden Knights zu den Chicago Wolves