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Die Winnipeg Jets boten ihren Fans am Sonntagnachmittag (Ortszeit) eine Menge Unterhaltung: Mit 7:3 wurden die Philadelphia Flyers aus der Halle gefegt. Vor allem im Mitteldrittel erlebte Winnipeg eine regelrechte Tor-Eruption. Während sich die Jets zu einem Playoff-Team mausern, wird der heimische Bell MTS Place mehr und mehr zur uneinnehmbaren Festung.

Tor-Eruption im zweiten Drittel
Gegen ersatzgeschwächte Flyers - Philadelphia musste neben den langzeitverletzten Travis Konecny (Gehirnerschütterung), Oscar Lindblom (Knochenkrebs), Nolan Patrick (Migräneanfälle) und dem Österreicher Michael Raffl (Fingerbruch) auch noch kurzfristig auf die angeschlagenen Tyler Pitlick und Scott Laughton verzichten - stillte Winnipeg seinen Torhunger eiskalt: Satte sieben Tore schenkten die Jets den Gästen ein und sorgten für eine begeisterte Laola, die durchs Stadion schwappte.
Dabei hielt Philadelphia anfangs noch gut mit und spielte sich gute Chancen heraus. Eine deutlich bessere Verwertung dieser aber stellten die Jets unter Beweis: In einem kurzen Gespräch vor einem Faceoff heckten die Kanadier einen Plan aus, der voll aufging, denn Nikolaj Ehlers traf vom Bully weg zum 1:0 (5.). Winnipeg spielte auch im weiteren Verlauf seine körperlichen Vorteile aus, zwang das Spiel immer wieder an die Banden und erzwang Puckverluste durch aggressives Forechecking. Ein Musterbeispiel dafür war das 2:0, das Luca Sbisa erzielte (12.). Der Schweizer hämmerte einen Schlagschuss in den rechten Winkel und stellte eindrucksvoll unter Beweis, warum er bei einem teaminternen Wettbewerb vor ein paar Wochen den härtesten Schuss hatte.

PHI@WPG: Vier verschiedene Jets treffen im 2. Drittel

Als sich die Flyers zu Beginn des zweiten Drittels mit dem Anschlusstreffer von Matt Niskanen zurückmeldeten (25.), sah alles nach einer engen Partie aus. Doch die Matchstrafe gegen Joel Farabee (30.) war der Knackpunkt in diesem Spiel. Im fünfminütigen Powerplay spannte Winnipeg den Regenschirm auf: Neal Pionk gab den "Quarterback" zentral an der blauen Linie, Patrik Laine stand links, Blake Wheeler rechts an der Bande und Kyle Connor sowie Mark Scheifele besetzten den Slot gleich doppelt, nahmen dem Goalie die Sicht und waren für Abstauber und Anspiele bereit. Eine Taktik, die voll aufging, denn Winnipeg war durch Wheeler (30.) und Scheifele (34.) zweimal erfolgreich. Der Beginn einer regelrechten Tor-Eruption, denn Logan Shaw und nur 16 Sekunden später Patrik Laine (beide 35.) stellten auf 6:1. Binnen 4:17 Minuten schlug es satte viermal in Philadelphias Kasten ein. Starter Brian Elliott (elf Saves, 64,7 Prozent Fangquote) kehrte nach der zweiten Pause nicht wieder zurück.
Doch auch Carter Hart (sechs Saves, 85,7 Prozent Fangquote) musste im Schlussdrittel noch einen Gegentreffer von Connor schlucken (47.). Weil zuvor noch James van Riemsdyk (40.) getroffen hatte und danach noch Shayne Gostisbehere für die Gäste einnetzte (50.), war ein Zehn-Tore-Spektakel perfekt.
Formstarke Serientäter
"Ich fühle mich im Powerplay wohl. Wenn ich schieße, ermöglicht das viele Möglichkeiten für Scheifele, Laine und Wheeler. Und Connor macht einen guten Job vor dem Tor", freute sich Pionk über das stark verbesserte Powerplay auf der einen und seine drei Assists auf der anderen Seite. Neben Pionk (0-3-3) konnten auch Connor (1-1-2), Scheifele (1-2-3) und Wheeler (1-2-3) ein Multi-Punkt-Spiel vorweisen. "Wir haben viele gute Dinge getan und wurden dafür belohnt", fasste es Wheeler treffend zusammen. Er selbst sammelte 14 Scorerpunkte (vier Tore, zehn Assists) in seinen letzten zehn Spielen und ist damit genauso formstark wie Scheifele (sechs Tore, fünf Assists) und Connor (vier Tore, sechs Assists), die ihre persönlichen Punkteserien auf sechs Partien ausweiteten.

DAL@WPG: Laine zieht im Powerplay direkt ab

Festung Winnipeg
Und auch für die Jets im Allgemeinen läuft es sehr gut: In fünf der letzten sechs Spielen konnte Winnipeg punkten (4-1-1) und steht auf Rang drei der Central Division (20-11-2). Dass die Kanadier vor allem in ihrer eigenen Halle schwer zu bespielen sind, ist kein Geheimnis: Der Bell MTS Place ist für NHL-Verhältnisse ein eher kleines Stadion, jedoch mit euphorischen Fans, die in den Playoffs immer mit einem "Whiteout" (alle weiß gekleidet) für einen echten Hingucker sorgen. Auch die klimatischen Verhältnisse in Winnipeg sind für viele Mannschaften unangenehm: Im Dezember liegt die Durchschnittstemperatur bei -19 bis -10 Grad Celsius - im Januar (-23 bis -13) wird es sogar noch kälter. Dass die Jets ihren Gästen eisigen Empfang bereiten können, untermauerten sie mit zuletzt fünf Heimsiegen in Serie eindrucksvoll.
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Da trifft es sich aus Sicht der Jets gut, dass nun zwei weitere Heimspiele auf dem Spielplan stehen: Am Dienstag (Mi. 2 Uhr MEZ, live bei NHL.tv) kommen die Carolina Hurricanes, am Donnerstag (Fr. 2 Uhr, bei NHL.tv) die Chicago Blackhawks in die Festung Winnipeg.