Seinen bis dato einzigen Start in den Playoffs hatte Grubauer in Spiel 2 der ersten Runde 2015 gegen die New York Islanders. Die Capitals hatten ihn kurz vorher von den Hershey Bears, ihrer AHL-Filiale, hochgezogen. Mit 18 Paraden trug er maßgeblich zum knappen 4:3-Erfolg bei.
Für Grubauer macht es keinen Unterschied, ob er in einem Hauptrunden-Match oder in den Playoffs das Tor hütet. "Man muss in beiden Fällen die Pucks abwehren. Klar ist die Bedeutung einer Playoff-Begegnung höher, aber das war´s auch schon", so der deutsche Nationalspieler.
Vor 20 Jahren, in den Playoffs 1998, vertrauten die Capitals ebenfalls auf die Fangkünste eines deutschen Schlussmannes: Olaf Kolzig. "Hoffentlich bringt es Grubi weiter als ich seinerzeit", sagte Kölzig. "Ich stand im Finale. Deshalb hoffe ich, dass er mit dem Team den letzten Schritt macht und Geschichte schreibt."
In seiner Jugendzeit schaute Grubauer leidenschaftlich die Videos von NHL-Spielen, die ihm sein Vater mitbrachte. Daher wusste er sehr viel über Kölzig und das Faible der Capitals für deutsche Keeper. Beim NHL Draft 2001 hatte Washington in der neunten Runde Robert Müller an Gesamtposition 112 ausgewählt. Er stammte wie Grubauer aus Rosenheim. Müller kam allerdings nie in der NHL zum Einsatz und starb 2009 im Alter von 28 Jahren an einem Gehirntumor.
"Zu ihm habe ich stets aufgeschaut. Aus diesem Grund war es etwas Besonderes, als die Capitals mich 2010 als zweiten Rosenheimer gedrafted haben. Ich habe mir vorgenommen, meiner Heimatstadt und meinem Land alle Ehre zu machen", schilderte Grubauer.
Kölzig kannte Grubauer bereits, bevor ihn die Capitals unter Vertrag genommen hatten. Als Co-Eigner von Tri-City in der Western Hockey League verfolgte Kölzig auch die Ontorio Hockey League, in der Grubauer für Belleville und später für Windsor sowie Kingston spielte.