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Der deutsche Torwart Thomas Greiss sorgte am Donnerstagabend (Ortszeit) für Aufsehen. Der Goalie der New York Islanders avancierte beim 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die Pittsburgh Penguins zum Sieggaranten, stoppte reihenweise große Namen und begeisterte die Fans im Barclays Center mit einem "Diving Poke-Check" gegen Sidney Crosby.

Spektakuläre Saves
Greiss kam beim "Home-and-Home" gegen Pittsburgh zu seinem fünften Start in der laufenden Saison. Das Vertrauen zahlte der 32-Jährige voll zurück. Bei beiden Gegentoren war der deutsche Schlussmann machtlos: Beim 0:1 konnte Greiss den Schuss von Jake Guentzel aus der Nahdistanz noch mit der Schiene parieren, war dann aber beim Abstauber von Dominik Simon in den linken Winkel chancenlos (7.). Beim 2:2 feuerte Penguins-Stürmer Evgeni Malkin im Powerplay eine Direktabnahme vom rechten Bullykreis ab. Der Puck wurde noch tückisch vom Schlägerschaft von New Yorks Verteidiger Adam Pelech abgefälscht und rauschte unhaltbar durch die Schoner ins Tor (53.).

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Ansonsten glänzte Greiss mit 29 teils spektakulären Saves und einer 93,5 Prozent Fangquote. Hervorzuheben sind vor allem diese drei Paraden: Der Keeper entschärfte einen Alleingang von Jamie Oleksiak mit der Fanghand (34.). In der Overtime tauchte Superstar Sidney Crosby frei vor Greiss auf, doch der Deutsche setzte zum "Diving Poke-Check" an, hechtete Crosby entgegen und spitzelte diesem die Scheibe weg (64.).
"Ich schätze, das hat er nicht erwartet", sagte Greiss hinterher. "Ich bin froh, dass es geklappt hat und glaube, dass ich das öfters mal einbauen muss." Diese Lässigkeit behielt sich der 32-Jährige auch noch in den Schlusssekunden der Verlängerung. Bei nur noch sechs Sekunden auf der Uhr zog Phil Kessel aus dem High-Slot ab - die Fanghand von Greiss schnappte zu (65.).
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Im Shootout unüberwindbar
"Da sind ein paar ziemlich gute Spieler auf ihn zugekommen und er hat nicht einmal gezuckt", zeigte sich Islanders-Coach Barry Trotz beeindruckt. "Im Shootout haben sie wieder ein paar große Namen in seine Richtung geschickt und er war wirklich gut."
Im Penaltyschießen versuchten Pittsburghs Top-Schützen Malkin, Crosby und Kris Letang, den Füssener zu überwinden, schafften dies aber nicht. Bei Letangs Versuch blieb Greiss sogar aufrecht stehen und parierte kühl mit dem Schlittschuh. Im Eins-auf-Null war er an diesem Abend unschlagbar.
Islanders von Erfolgswelle getragen
Den einzigen Penaltyschuss versenkte New Yorks Josh Bailey mit einem Rückhand-Schuss und brachte so den Extra-Zähler auf das Punktekonto der Islanders. "Je mehr Zeit vergeht, desto mehr glauben wir an uns", sagte der Torschütze. Die Truppe aus Brooklyn feierte vier Siege in Folge und gewann alle fünf Begegnungen mit Teams aus der Metropolitan Divison. "Wir wissen, dass es in einer Saison Aufs und Abs geben wird, wollen diese Siegesserie aber so lange wie möglich fortsetzen."
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Ob der Lauf anhält, wird sich schon in der Nacht von Samstag auf Sonntag (0 Uhr, MEZ) zeigen, wenn mit den New Jersey Devils der nächste Metro-Rivale ins Barclays Center kommt. Dann möchte auch Stürmer Bailey wieder liefern. New Yorks Top-Scorer hat eine Sieben-Spiele-Punktserie (zwei Tore, sieben Assists) am Laufen und traf gegen die Penguins sogar in Unterzahl zum zwischenzeitlichen 1:1 (35.).
95,2 Prozent Fangquote in den letzten zwei Wochen
Trotz Baileys Sahne-Auftritt stahl ihm sein Torwart die Show. Nicht nur sein Trainer, die Mitspieler oder die Fans zeigten sich beeindruckt, sondern auch die Reporter. In der laufenden Spielzeit kommt Greiss auf sieben Einsätze, fünf Starts, drei Siege, einen Gegentorschnitt von 2,18 sowie eine Fangquote von 93,4 Prozent. In den ersten zwei Wochen der Saison hatte der Füssener schon eine solide Fangquote von 91,8 Prozent, in den zweiten zwei Wochen kommt der 32-Jährige gar auf einen überragenden Wert von 95,2 Prozent parierter Schüsse.

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Greiss hat die Entscheidungsfindung des Trainerteams damit deutlich erschwert. Bislang erhielt sein Konkurrent Robin Lehner zwei Starts mehr (2,45 Gegentore/Spiel, 92,8 Prozent) und hinterließ ebenfalls einen guten Eindruck.
An einem "fliegenden" Greiss, der einem Crosby die Pucks vom Schläger klaut, dürfte allerdings nur schwer ein Weg vorbeiführen.