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Das Spiel am Montag gehörte wohl eher zu der Kategorie unangenehm, erst recht für einen Torhüter. Das Rennen um die Wild Card Plätze in der Eastern Conference ist voll entbrannt und die New York Islanders sind mittendrin. Da schmerzt eine Niederlage zu Hause gegen eine Mannschaft wie die Carolina Hurricanes aus dem unteren Bereich der Tabelle umso mehr.

8-4 hieß es am Ende in einer Partie, in der Backup J-F Berube zum ersten Mal seit ein paar Spielen Thomas Greiss als der beginnende Torhüter ersetzen durfte. Doch nach 28 Minuten mit vier Gegentoren bei neun Torschüssen war sein Arbeitstag beendet und Greiss durfte wieder in das Tor.
Allerdings lief es für den Allgäuer nicht wesentlich besser. Bereits die ersten beiden Schüsse auf ihn fanden ihr Ziel im Netz hinter ihm. Am Ende musste auch Greiss vier Mal bei immerhin 20 Torschüssen hinter sich greifen.
"Wissen Sie, jedes Mal, wenn du überrollt wirst oder du nicht dein bestes Spiel hast, dann willst du sofort wieder rausgehen, die Erinnerung löschen und ein gutes Comeback haben", sagte Greiss und freute sich nur einen Tag später am Dienstag im "Rückspiel" in Carolina wieder von Beginn an eingreifen zu dürfen.

Der Auftakt war jedoch wenig verheißungsvoll, denn nach 21 Minuten stand es bereits 2-0 für die Hausherren. Der deutsche Torhüter ließ sich davon aber nicht beeindrucken und machte in seiner ruhigen, gelassenen Art weiter seinen Job.
"Sie hatten einige gute Spielzüge, aber in dieser Phase der Saison brauchst du dann eine Reihe von guten Saves und dann hilfst du deiner Mannschaft", betonte der Schlussmann.
Greiss zeigte gerade im Anschluss des zweiten Drittels einige tolle Paraden und hielt seine Farben so im Spiel. Er kam gerade noch rechtzeitig auf die andere Seite beim Querpass von Jeff Skinner auf Patrick Brown oder seine Sequenz von drei Rettungstaten, als er seinen Arm auf die Torlinie legte und Lucas Wallmark stoppte.
"Er zeigte zwei großartige Reflexe und davon haben wir profitiert", sagte Trainer Doug Weight im Anschluss. "Thomas gab uns die Chance zu gewinnen und das taten wir."
Nicht nur mit einem weiteren Save beim Alleingang von Skinner im dritten Drittel führte Greiss die Islanders in die Verlängerung, die Kapitän John Tavares nach 34 Sekunden zu Gunsten der Gäste mit dem 3-2 entschied. Er war danach ebenfalls voll des Lobes für den Deutschen, der insgesamt auf 30 Saves kam.
"[Greiss] war heute überragend", sagte Tavares. "Man konnte heute in seinen Augen sehen, als er sich auf das Spiel vorbereitete, dass er sich heute mit etwas Großem rehabilitieren will. Er hat es uns gezeigt, besonders nach dem 2-0 hielt er uns im Spiel. Wahnsinnsarbeit von ihm."

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Durch die zwei Punkte überholten die Islanders die Toronto Maple Leafs auf dem zweiten Wild Card Platz jetzt punktgleich mit dem Tampa Bay Lightning, die allerdings zwei Sieg in regulärer Spielzeit und Verlängerung weniger haben. Es zeigt, wie wichtig jeder Punkt am Ende sein wird.
Greiss hat seine Bilanz in dieser Saison auf 24-15-4 ausgebaut. Er hat elf Spiele in Folge absolviert und 30 der letzten 34 mit 16-10-4, inklusive von drei Shutouts.
Am Donnerstag geht es für die Islanders zu Hause gegen die Winnipeg Jets weiter. Greiss hat gute Erinnerungen an den Gegner, fuhr er doch seinen ersten Sieg als Islander (4-2) im Oktober 2015 gegen die Kanadier ein. Gegen sie konnte er bisher alle drei Auftritt im Trikot der Islanders gewinnen und hat dabei sieben Gegentore hinnehmen müssen.