Toronto will mit mehr Erfahrung zum Erfolg kommen
Die Maple Leafs treffen in der Coors Light NHL Stadium Series unter freiem Himmel auf die Capitals
von Alexander Gammel / NHL.com/de Autor
Die NHL-Saison 2016/17 war voller Überraschungen. Einige Mannschaften, die man nicht unbedingt zur Elite gezählt hätte, stürmten in die Playoffs und verkauften sich deutlich besser als erwartet. Dazu gehörten auch die Toronto Maple Leafs, die nach drei Jahren ohne Teilnahme an den Playoffs mit einem jungen Team ihre Fans begeisterten und mit der zweiten Wildcard der Eastern Conference in die Playoffs einzogen. Dort war dann allerdings in der ersten Runde Schluss. Die Maple Leafs unterlagen den Washington Capitals, dem besten Team der regulären Saison, in sechs Spielen. Nun treffen beide Teams am Samstagabend in der Coors Light NHL Stadium Series im Navy-Marine Corps Memorial Stadium in Annapolis aufeinander. Das Spiel wird unter freiem Himmel stattfinden. Beide Klubs spielten bisher zwei Mal im Freien und gewannen jeweils beide Partien.
Mit einem Team, das sieben Rookies als Stammspieler einsetzte, war die Playoff-Serie eine beeindruckende Leistung, auch wenn man gegen die erfahrenen Capitals am Ende Lehrgeld zahlen musste. In der aktuellen Saison präsentieren sich die Maple Leafs noch besser als in der vergangenen Spielzeit. Die Jungen, wie Auston Matthews, Mitchell Marner und William Nylander sind gereift, haben an Erfahrung gewonnen und führten das Team aktuell auf Platz drei der Atlantic Division.
"Wir sind einfach besser, weil unsere jungen Spieler besser sind", lobte auch Trainer Mike Babcock seine Rookies aus der vergangenen Saison. "Sie spielen härter. Sie haben mehr durchgemacht. Sie wissen wie es läuft. Sie sind in den Playoffs ausgeschieden. Sie wissen, man kommt in die Playoffs und zehn Tage später ist ein Team weiter, das andere fährt nach Hause. Das sind Lektionen, über die man sprechen kann, aber man kennt sie erst, wenn man sie erlebt hat."
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Auch diese Saison führen die drei Talente das Team in allen Bereichen an. Matthews ist der beste Torjäger (28 Tore, 50 Punkte), Marner der beste Vorbereiter und Scorer (36 Assists, 53 Punkte), Nylander ist hinter den beiden der drittbeste Scorer (14 Tore, 49 Punkte). Aber nicht nur Jugend zählt bei den Maple Leafs. Sie haben sich im Sommer mit Patrick Marleau auch einen der erfahrensten Spieler der Liga geholt.
"Wir hatten viele neue Spieler, viele junge Spieler", erinnert sich Stürmer James van Riemsdyk an die Situation vor über einem Jahr. Wir haben uns die gesamte Saison über verbessert. Ich denke, in den Playoffs haben wir am besten gespielt. Wir hatten mit den Capitals einen wirklich guten Gegner. Das war die am meisten umkämpfte Serie, die ich je erlebt habe. Fünf Mal mussten wir in die Verlängerung."
Es war das erste Mal, dass sich die Capitals und die Maple Leafs in den Playoffs gegenüberstanden und Washington galt als klarer Favorit. Die junge Truppe aus Toronto machte ihnen aber das Leben schwer. Jedes der sechs Spiele endete mit nur einem Tor Unterschied.
"Das war eine super Erfahrung für die Jungs, die noch nie in den Playoffs waren", erklärte van Riemsdyk. "Die Erwartungen an uns sind diese Saison natürlich gewaltig gestiegen. Wir haben uns vorgenommen, als Team den nächsten Schritt zu machen und ich glaube, das haben wir hervorragend gemeistert. Wir sind am Ball geblieben und verbessern uns jeden Tag."
In den letzten Playoffs hatten die Capitals das Glück auf ihrer Seite, doch nun treffen sie auf eine stärkere Mannschaft aus Toronto. Angesichts des bitteren Ausscheidens kann man davon ausgehen, dass die Maple Leafs in der Stadium Series hoch motiviert zu Werke gehen werden.
"Man kann die Sache sehen wie man will, am Ende geht es um zwei Punkte, auch wenn es ein besonderes Event ist, das man genießen sollte", ruft Babcock zur Konzentration auf. "Für uns kommt das genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir freuen uns darauf. (Trainer - d. Red.) Barry Trotz leistet großartige Arbeit bei den Capitals und sie haben ein gutes Team. Das wird Spaß machen."