Nashville Predators

Die Sensation liegt in der Luft. Neben den Ottawa Senators, deren Serie gegen die Pittsburgh Penguins mit 2-2 ausgeglichen ist, hat nun auch in der Western Conference ein deutlicher Außenseiter gute Chancen in das Stanley Cup Finale einzuziehen. Die Nashville Predators machten am Samstag mit dem 3-1 Sieg gegen die Anaheim Ducks einen wichtigen Schritt in Richtung Endspiel. Nach diesem jüngsten Erfolg steht es in der Serie 3-2 für die Predators, somit sind sie nur noch einen Sieg von ihrem großen Traum, der Endserie um den begehrtesten Pokal im Eishockey, entfernt. Es wäre das erste Mal, das Nashville im Finale steht.

Da kann man durchaus nervös werden, doch genau das sollte nicht passieren. Für die Preds heißt es nun einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht selbst verrückt zu machen. Der psychologische Faktor ist im Sport niemals zu unterschätzen, besonders wenn es um solch bedeutende Spiele geht und mit den Predators ein relativ junges Team, das als Außenseiter in die Playoffs einzog, auf dem Eis steht.
Doch bisher schienen sie stets stabil und selbstbewusst, auch wenn sich einiges gegen sie zu wenden schien. Sie müssen derzeit auf wichtige Spieler, Mike Fischer und Ryan Johansen verzichten, gewannen Spiel fünf aber dennoch.
Was sich ebenfalls wiederholte: Zum dritten Mal in Folge kassierten sie das erste Tor und zum dritten Mal in Folge kämpften sie sich in die Partie zurück. Dabei erzwangen sie ein Mal die Verlängerung, die anderen beiden Begegnungen drehten sie noch in der regulären Spielzeit und sicherten sich den Sieg im dritten Drittel. Dies spricht für die Fähigkeit der Predators, mit Druck und Schwierigkeiten umzugehen. Sie lassen sich scheinbar von nichts aus der Ruhe bringen.
"Es ist während den gesamten Stanley Cup Playoffs immer das selbe", erklärte Predators Stürmer Colin Wilson. "Es gibt immer wieder ein Auf und Ab und das wissen wir. Wie gesagt, wir haben viele Probleme überwunden. Und wir müssen sicher gehen, dass wir nach so einem Sieg nicht in Pause gehen."

Sie haben auch allen Grund zum Optimismus. Ging ein Team in den diesjährigen Playoffs durch einen Sieg in Spiel fünf 3-2 in Führung, so entschied dieses Team in allen fünf Fällen auch die Serie für sich. In der gesamten Playoffgeschichte ist diese Statistik nicht ganz so eindeutig, spricht mit 198 -54 (78,57% Siegquote) Siegen aber immer noch deutlich für die Preds.
"Ich denke, die Jungs gehen sehr gut mit der Situation um", war sich Trainer Peter Laviolette sicher. "Wir sind sicherlich nicht das erfahrenste Team. Wir haben viele junge Spieler und bisher sind sie wirklich gut mit der Situation umgegangen. Sie wissen was auf dem Spiel steht."
Eine Besonderheit sind auch die Fans in Nashville. Sie sind mittlerweile in der ganzen Liga bekannt, für die großartige Stimmung, für die sie in der Bridgestone Arena in Nashville sorgen. In den diesjährigen Playoffs haben die Fans und die gesamte Stadt ihre Unterstützung für das Team auf die Spitze getrieben. In der Halle wurden Rekorde an Dezibelwerten aufgestellt, sämtliche Firmen der Stadt unterstützen den Verein und als die Preds nach dem letzten Spiel in ihrer Heimatstadt landeten, wurden sie von hunderten Fans mit frenetischem Jubel empfangen.
"Wir haben sie gehört, sobald wir aus der Tür waren", erzählte der Schweizer Verteidiger Roman Josi. "Sie standen gleich beim Flugzeug, also konnten wir sie hören. Es ist unglaublich. Wie wir die gesamten Playoffs gesagt haben, unsere Fans sind unglaublich. Dass sie an einem Sonntag Nachmittag hierher kommen, das ist für uns unglaublich wichtig."

Die Stadt setzt hohe Erwartungen in ihr Team, will es unterstützen und zum Titelgewinn voran peitschen. Die Frage ist, gibt das den Preds einfach mehr Energie, oder erhöht es den Druck zu sehr?
"Ich würde nicht sagen, dass wir Druck haben", sagte Josi weiter. "Wir freuen uns. Wir haben viel Spaß. Es mach so viel Spaß, in den Playoffs vor unseren Fans zu spielen. Wir wissen, sie werden morgen eine Menge Lärm machen. Egal ob man zuhause oder auswärts spielt, wir führen in der Serie, wir wollen den vierten Sieg."
Das dürfte den Predators einen weiteren Schub geben, ein klarer Vorteil, was die psychologische Seite des Spiels angeht.