German Fünf Lehren Primary

Spiel 5 des Stanley Cup Finales 2019 zwischen den Boston Bruins und St. Louis Blues war ein harter Kampf, an dessen Ende die Blues mit 2:1 siegreich blieben und nach der 3:2-Führung in der Serie am Sonntag die Möglichkeit haben, den Stanley Cup erstmals in der Geschichte nach St. Louis zu holen.

Hier sind fünf Lehren, die aus der fünften Begegnung der Serie zu ziehen sind:
1. O'Reilly wieder Wegbereiter
Ryan O'Reilly legte mit seinem Führungstor erneut den Grundstein zum Sieg. Nach seinen zwei Toren in Spiel 4, traf die Nummer 90 der Blues zu Beginn des 2. Drittels zum 1:0 und hielt seine Farben dadurch lange Zeit vorentscheidend in Führung, ehe er eine Vorlage zum 2:0 von David Perron gab. O'Reilly verdoppelte dadurch sein zuvor nicht sehr gut gefülltes Tor-Konto der Stanley Cup Playoffs in zwei Spielen von drei auf sechs Treffer. Zusätzlich verbuchte er den 14. Assist. Es scheint so, dass O'Reilly immer besser wird und für die Blues zum entscheidenden Spieler auf dem Weg, um Historisches zu erreichen, wird.

STL@BOS, Sp5: O'Reilly trifft nach Sanfords Pass

2. Erstmals auf den Kopf gestellte Statistiken
In den vier Partien zuvor gewann stets die Mannschaft, die aktiver war und mehr Schüsse auf das gegnerische Tor abgab. Das änderte sich in Spiel 5, denn die 39 zu 21 Torschüsse zugunsten der Bruins reichten ihnen nicht, um den Sieg einzufahren und in der Serie mit 3:2 in Führung zu gehen. Auch bei den Checks waren die Blues erstaunlich zahm und setzten nur 34 im Vergleich zu 43 der Brunis. Dafür gewann St. Louis dieses Mal 59 Prozent der Bullys, was zuvor eine Stärke der Bruins war. Die Finalserie bringt also ständig überraschende Tatsachen zu Tage.
[Hier findest du alles über die BOS-STL Serie]
3. Blues haben Chance, die sie wollten
Die St. Louis Blues kamen 1967 im Rahmen der großen Expansion in die Liga und sind trotz drei Finalteilnahmen in den ersten drei Jahren, das einzige neue Team aus dieser Zeit, das noch existiert und den Stanley Cup noch nicht gewinnen konnte. Jetzt stehen sie einen Sieg davor und haben am Sonntag ein Heimspiel, um den Triumph perfekt zu machen. Genau die Konstellation, die sie erreichen wollten. Doch der letzte Sieg ist für gewöhnlich der schwerste und es wird sich zeigen, wie die Blues diese Aufgabe meistern werden und meistern müssen, um die Serie zum Ende zu bringen.

STL@BOS, Sp5: Binnington stoppt Coyle mit Schoner

4. Binnington hat das fast perfekte Spiel gezeigt
Lange Zeit in der Serie konnte Jordan Binnington im Tor der Blues nicht an die Leistung anknüpfen, die er in den Runden zuvor und seit Beginn seines märchenhaften Aufstiegs seit Jahresbeginn gezeigt hatte. In Spiel 3 wurde er sogar im 2. Drittel nach fünf Gegentreffern bei 19 Torschüssen erstmals in seiner NHL-Laufbahn ausgewechselt und musste Backup Jake Allen weichen. Dieses Mal hat er mit einer ruhigen und souveränen Leistung und damit verbundenen 38 Saves großartiges geleistet und war der erhoffte Rückhalt für St. Louis. Er hatte einen großen Anteil daran, dass die Blues dieses Spiel 5 in Boston stehlen konnten und knapp vor dem Gewinn des Stanley Cups stehen. Wenn er am Sonntag erneut an diese Leistung anknüpfen kann, dann wird es Boston schwer haben, den Triumph der Blues zu verhindern.
5. Die Bruins sollten nicht abgeschrieben werden
Boston sollte man erst abschreiben, wenn der vierte Sieg mit der Schlusssirene eingefahren ist. Die Mannschaft zählt schon seit Jahren zu den Stehaufmännchen der NHL und sind schon häufiger nach bitteren Niederlagen zurückgekommen. Die Toronto Maple Leafs können davon ein Lied singen, denn sie gewannen in der ersten Runde wie die Blues Spiel 5 in Boston und führten in der Serie mit 3:2, ehe sie den Bruins in den folgenden zwei Partien klar unterlagen. Auch in den Stanley Cup Finalen 2011 und 2013 lagen die Bruins jeweils 2:3 hinten und drehten 2011 gegen Vancouver die Serie zum Cupgewinn. 2013 reichte es gegen die Chicago Blackhawks nicht, aber dort führten sie nach großem Kampf in Spiel 6 bis kurz vor Schluss mit 2:1, ehe Chicago zwei späte Tore erzielen konnte. Fakt ist aber, dass sich die Männer von Trainer Bruce Cassidy steigern müssen. Insbesondere Brad Marchand hat noch überhaupt nicht zu seinem Spiel gefunden.
Spiel 6 des Stanley Cup Finales steigt in der Nacht von Sonntag auf Montag um 2 Uhr MESZ (live auf NHL.tv, DAZN, Sport1+, Teleclub Sport) im Enterprise Center von St. Louis.