AvalancheBench

Am Mittwoch stehen die Colorado Avalanche gegen die Dallas Stars schon unter Druck und brauchen mehr Disziplin und ein besseres Fünf-gegen-Fünf für den ersten Serien-Sieg (10:30 p.m. ET; Do. 4.30 Uhr MESZ; NHL.tv; DAZN; Sport1+). Die New York Islanders können sich voll auf ihren Torwart Semyon Varlamov verlassen, der seine historische Shutout-Serie auch in Spiel 2 gegen die Philadelphia Flyers ausbauen möchte (3 p.m. ET; 21 Uhr MESZ; NHL.tv; DAZN; Sport1+; Teleclub Sport). Außerdem wollen die Overtime-Experten Tampa Bay Lightning gegen die Boston Bruins in einem Back-to-Back-Spiel direkt nachlegen (8 p.m. ET; Do. 2 Uhr MESZ; NHL.tv; Teleclub Sport).

Fünf Faktoren, die es zu beachten gilt:
Avalanche unter Zugzwang - Powerplay macht Hoffnung
In Sachen Aufwand können sich die Colorado Avalanche nur wenig vorwerfen: 40:27 Schüsse war die Bilanz bei der 2:5-Niederlage in Spiel 2 gegen die Dallas Stars. Vor allem im ersten (20:6 Schüsse) und im dritten Drittel (9:3 Schüsse) waren die Avalanche dominant. Allerdings gelang im Fünf-gegen-Fünf kein einziges Tor. Auch Torwart Pavel Francouz war bislang nicht der erhofft starke Vertreter für den verletzten Rosenheimer Philipp Grubauer. In den beiden Einsätzen gegen die Texaner stoppte Francouz 40 von 46 Schüssen (87 Prozent Fangquote).
Ähnliches: [Colorado muss über die Grundtugenden zurückkommen ]
Hoffnung macht Colorados Powerplay, das bei beiden Toren zuschlug. Vor allem die Überzahl-Formation mit Cale Makar, Mikko Rantanen, Gabriel Landeskog, Nathan MacKinnon und Nazem Kadri sorgt für eine Menge Betrieb. Zusammen bringt es das Quintett auf elf Powerplay-Tore und 32 Poweplay-Punkte. Kleiner Wermutstropfen in Spiel 2 war, dass die Überzahl ausgerechnet nicht funktionierte, als sie sie wegen des Rückstandes gebraucht hätten.
Gleichzeitig bleibt aber auch Disziplin ein Thema: Samuel Girard (Stockschlag) und Ian Cole (Behinderung) kassierten binnen 43 Sekunden zwei Strafen. Dallas nutzte erst die doppelte und dann auch noch die einfache Überzahl für zwei Tore und den damit verbundenen Ausgleich. Der Ausgang ist bekannt: Die Stars drehten die Partie.
Stars: Khudobin, Pavelski und Heiskanen in Top-Form
Die Dallas Stars sorgten mit einem 2:0-Serienvorsprung gegen die Colorado Avalanche für Aufsehen. Auch in Spiel 2 warfen die Texaner alles in die Waagschale: 60:29 Checks und 21:4 Blocks belegen das eindrucksvoll. Zudem erwies sich Anton Khudobin (38 Saves, 95 Prozent Fangquote) als sicherer Rückhalt und musste sich lediglich zweimal in Unterzahl geschlagen geben. Hier müssen die Stars besser von der Strafbank wegbleiben: Neun Strafen bzw. 18 Strafminuten (dreimal Halten, zweimal Stockschlag und je einmal Beinstellen, Spielverzögerung, Behinderung und übertriebene Härte) sind zu viel und könnten teuer werden.

DAL@COL, Sp2: Stars erzielten vier Tore im 2. Drittel

In Top-Form präsentiert sich weiterhin Joe Pavelski. Der Stürmer ist mit sieben Treffern der Top-Torjäger in den Playoffs 2020 (gleichauf mit Nathan MacKinnon). Dallas' Top-Scorer aber bleibt Verteidiger Miro Heiskanen (3-11-14), der auch der zweitbeste Punktesammler in der Endrunde ist (hinter MacKinnon mit 7-11-18).
Islanders: Baut Varlamov seine Shutout-Serie aus?
Die New York Islanders sind klinisch in die Serie gegen die Philadelphia Flyers gestartet und feierten einen 4:0-Auftaktsieg. Schlüssel zum Erfolg war wie schon zuvor eine geschlossene Defensivleistung, denn im System von Trainer Barry Trotz arbeiten auch alle Stürmer nach hinten mit. Als Musterbeispiel ist etwa Ross Johnston zu erwähnen, der zehn Checks austeilte.

NYI@PHI, Sp1: Varlamovs Shutout gegen Flyers

Unüberwindbar präsentierte sich zudem New Yorks Torwart Semyon Varlamov. Im zweiten Spiel in Folge feierte der 32-jährige Russe einen Shutout. Er ist damit der erste Islanders-Goalie, der in zwei Playoff-Spielen in Folge ohne Gegentor blieb. "Wir spielen defensiv gut. Die Jungs vor mir spielen unglaublich", so Varlamov. "Es fühlt sich gut an, diese Back-to-Back-Shutouts zu bekommen, aber zu diesem Zeitpunkt in der Saison geht es nicht um Shutouts. Es ist Playoff-Hockey. Das wichtigste für mich ist, den Sieg festzuhalten und mich auf das nächste Spiel vorzubereiten."
Flyers brauchen mehr Scoringtouch von ihren Scorern
Die Philadelphia Flyers gelten als defensivstarkes Team. Doch was ist mit der Offensive? In den zehn Postseason-Spielen gelangen im Schnitt nur 2,2 Tore pro Partie. Schon zweimal stand vorne eine null.
Ähnliches: [Stars der Flyers müssen einen Zahn zulegen ]
Philadelphis braucht mehr Scoringtouch von ihren Stürmern. In der regulären Saison waren Travis Konecny (24 Tore), Kevin Hayes (23), Sean Couturier (22) und Claude Giroux (21) die besten vier Torjäger der Flyers. Seit dem Re-Start aber sind Konecny, Couturier und Giroux noch ohne einen einzigen Treffer. Hayes gelang zumindest ein Tor. Trotzdem braucht Philly vor allem von den eigentlichen Top-Spielern mehr Produktivität, um die Offensive anzukurbeln.
Lightning als Overtime-Experten
Nach einem intensiven und hart umkämpften 4:3-Sieg n.V. haben die Tampa Bay Lightning die Serie gegen die Boston Bruins ausgeglichen (1:1). Schon einen Tag nach dem fast 64:40 Minuten andauernden Abnutzungskampf (43:47 Checks, 18:27 Blocks) treffen die beiden Atlantic-Division-Rivalen in einem Back-to-Back-Spiel erneut aufeinander und peilen die Serienführung an.
Ein Vorteil in einer engen Serie könnte sein, dass Tampa Bay bislang ausschließlich gute Erfahrungen mit Overtimes gemacht hat und alle drei Verlängerungen in den Playoffs gewinnen konnte. In der Postseason kommt zudem ein Sieg nach Penaltyschießen gegen die Washington Capitals hinzu. Brauchen die Lightning erneut einen langen Atem in Spiel 3?

BOS@TBL, Sp2: Palat zum Overtime-Sieg in Spiel 2