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Die Montreal Canadiens haben am Montag in Spiel 4 der Stanley Cup Second Round im Bell Centre die Chance auf einen Sweep gegen die Winnipeg Jets (8 p.m. ET; NHL.TV; Di. 2 Uhr MESZ). Das Duell zwischen den Boston Bruins und New York Islanders hat sich durch den Zwischenstand von 2:2 von einer Best-of-7-Serie auf eine Best-of-3-Serie verkürzt. Die Frage ist nun, welches der beiden Teams in Spiel 5 im TD Garden vorlegt (6:30 p.m.; NHL:TV; Di. 0:30 Uhr MESZ).

Keine Hoffnung geben: Montreal setzt auf das Momentum
Die Canadiens haben einen Lauf und konnten in den Stanley Cup Playoffs sechs Spiele in Folge gewinnen. Diese Erfolgsserie ist doppelt so lange wie die längste in der regulären Saison, als drei Siege hintereinander das höchste der Gefühle waren. Aktuell scheint nichts und niemand die Canadiens stoppen zu können. Das zeigt auch eine weitere Zahl: Seit 376:14 Minuten geriet Montreal schon nicht mehr in Rückstand. Zuletzt war das in Spiel 5 der Stanley Cup First Round gegen die Toronto Maple Leafs der Fall gewesen.
Es spricht also viel für einen Sweep gegen die Jets. Oder, Brendan Gallagher? "Wir sind jetzt klar im Vorteil. Aber wir müssen sichergehen, dass wir dem anderen Team weder Leben einhauchen noch Hoffnung geben. Wir wissen, wie schwer das wird. Es ist immer schwierig, ein Team zu eliminieren. Sobald sie einen Schimmer an Hoffnung bekommen, fängt das Momentum an zu wachsen."
Außerdem bangt Montreal um den Einsatz von Verteidiger Jeff Petry (Oberkörperverletzung).

WPG@MTL, Sp3: Armia trifft in Unterzahl nach Toe-Drag

Eine Frage der Einstellung: Ein 0:3 als Vorteil?
In einem Elimination Game spielen nicht nur Beine und Hände, sondern vor allem der Kopf eine entscheidende Rolle. Die Jets stehen nach dem 0:3 in der Serie vor dem Aus und mit dem Rücken zur Wand: Winnipeg muss die maximal noch vier verbleibenden Spiele alle gewinnen.
Kapitän Blake Wheeler möchte aus der Not eine Tugend machen. "Um ehrlich zu sein: Für uns ist das großartig", ließ er mit einer überraschenden Aussage aufhorchen und schickte die Erklärung hinterher: "Morgen den ganzen Tag im Hotelzimmer zu sitzen und auf dieses eine Spiel zu warten, da sollten viele unserer Jungs innerlich brennen. Hoffentlich bekommen wir ein gutes Gefühl in unserer Kabine und können uns neu aufstellen. Wir müssen ein Hockey-Spiel gewinnen, dann sehen wir, was passiert."
Der Price ist heiß
Ein großer Faktor in der Serie zwischen den Jets und den Canadiens ist Montreals Torwart Carey Price. Der 33-jährige Routinier hat sich längst in die Köpfe von Winnipegs Stürmern eingebrannt und kommt in den drei Duellen auf beeindruckende Zahlen: Auf 87 Schüsse kassierte Price nur vier Gegentore. Er bringt es damit auf einen Gegentorschnitt von 1,33 und eine Fangquote von 95,4 Prozent. Hinzu kommt ein Shutout. "Er ist nicht ohne Grund ein Weltklasse-Goalie", sagte Jets-Stürmer Adam Lowry, der Price in Spiel 3 zumindest einmal bezwingen konnte, und fordert: "Wir müssen ihm sein Selbstvertrauen rauben und mehr Körper zum Tor bekommen."
Keine leichte Aufgabe, denn in Anlehnung an eine TV-Show aus den frühen 1990-er Jahren könnte man salopp sagen: Der Price ist heiß.

MTL@WPG, Sp2: Price führt Habs mit Shutout in Spiel 2

Ragt die Top-Reihe der Bruins erneut heraus?
Bei den Bruins ist auf die Top-Sturmreihe Brad Marchand, Patrice Bergeron und David Pastrnak voll Verlass: In jedem der vier Spiele gegen die New York Islanders leistete diese Linie ihren Beitrag in Form von Scorerpunkten. Marchand (2-3-5), Bergeron (1-3-4) und Pastrnak (3-2-5) zeichneten für insgesamt 14 Punkte (sechs Tore, acht Assists) verantwortlich.
Beim Aufeinandertreffen zweier defensivstarker Mannschaften wird es auf genau diese Extraklasse-Stürmer ankommen, um den Unterschied zu machen. Bei den Islanders ist die Scoring-Power dagegen nicht nur in einer Formation gebündelt: Die Serien-Top-Scorer Kyle Palmieri (2-2-4) und Mathew Barzal (2-2-4) spielen in verschiedenen Reihen (Komarov-Barzal-Eberle, Palmieri-Pageau-Zajac).

BOS@NYI, Sp4: Barzal haut Puck zur Isles Führung rein

Powerplay als großes Plus für Boston
In einer engen Serie entscheiden oft Kleinigkeiten. Ein wichtiger Faktor könnten daher beim Aufeinandertreffen zwischen den Bruins und den Islanders die Special Teams sein. Im Powerplay lässt Boston mit einer Erfolgsquote von 44,4 Prozent aufhorchen. Angesichts einer mäßigen Quote von 53,6 Prozent im Penalty Killing sollten sich Islanders daher tunlichst von der Strafbank fernhalten.
Mut könnte New York die Bilanz eines Teams aus der Parallelserie machen: Die Canadiens erzielten bereits sage und schreibe vier Shorthander (Tore in Unterzahl) in den diesjährigen Stanley Cup Playoffs.