Von fünf Gegentoren im Mitteldrittel ließen sich die Florida Panthers am Donnerstag in Spiel 3 der Stanley Cup First Round gegen die Tampa Bay Lightning doch nicht beeindrucken. Die Panthers meldeten sich mit einem 6:5-Overtimesieg in der Amalie Arena von Tampa zurück und verkürzten ihren Serien-Rückstand in den Stanley Cup Playoffs auf 1:2.

Ryan Lomberg sorgte nach 5:56 Minuten in der Verlängerung für das Siegtor der Gäste, die zur zweiten Pause mit 3:5 ins Hintertreffen geraten waren. Nach gewonnenem Bully im eigenen Drittel ging es ganz schnell: Radko Gudas spielte die Scheibe hoch raus auf Frank Vatrano, der sie in der neutralen Zone Lomberg in den Lauf legte und der ließ Andrei Vasilevskiy im Tor der Hausherren keine Abwehrchance.
Zum ersten Mal in der laufenden Saison mussten sich die Lightning in einer Partie geschlagen geben, in der sie nach zwei Spielabschnitten geführt hatten (26-0-0 in regulärer Saison, 2-1 in Playoffs). Es war das erste Overtime-Tor der Panthers in den Playoffs seit dem 12. Mai 1996, als sie gegen die Philadelphia Flyers gewannen.
"Es ist unglaublich, es gab eine Menge Emotionen heute Abend. Ryan ist ein Typ, der solche Emotionen in das Spiel und in unser Team bringt. Er ist immer da auf dem Eis, auf der Bank treibt er die Jungs an, auf dem Eis nimmt er nie einen Wechsel frei. Er hat es sich verdient und es war einfach ein riesiges Tor für uns, wir brauchten diesen Sieg wirklich und er hat ihn uns ermöglicht", freute sich Panthers-Stürmer Jonathan Huberdeau mit dem Overtime-Torschützen und über den Sieg.
Es gehört schon einiges an Selbstvertrauen dazu, eine Partie gegen einen amtierenden Stanley Cup Champion zu wenden, in der man ein Wechselbad der Gefühle durchlebt hat. Die Panthers hatten den besseren Start erwischt, waren durch Tore von Sam Bennett und Gudkas bis zur achten Minute mit 2:0 in Front gegangen, um dann im zweiten Durchgang mit der vollen Offensivkraft der Lightning Bekanntschaft zu machen.
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Ihre Wirkung verfehlte nicht nur die Pausenpredigt von Panthers-Coach Joel Quenneville, sondern auch die Einwechslung von Schlussmann Sergei Bobrovsky, der zur zweiten Pause Chris Driedger ersetzte.
Bobrovsky hielt mit neun Saves in den folgenden gut 25 Minuten seinen Kasten sauber und verdiente sich ein Sonderlob seines Trainers: "Mir hat richtig gut gefallen, wie Bob reingekommen ist und die Dinge geregelt hat."
Für Bobrovsky ist es eine Selbstverständlichkeit fokussiert zu bleiben, auch wenn er zunächst auf der Bank sitzt. "Ich bereite mich immer so vor, als würde ich spielen. Es ist Playoff-Eishockey, alles kann passieren, man muss einfach bereit sein für die Jungs. Man muss sicherstellen, dass man sein Bestes gibt. Wenn man die Chance bekommt, reinzukommen, mach deinen Job", erklärte der 32-jährige Torhüter, der die Comeback-Qualitäten dieser Mannschaft hervorhob: "Dieses Team hat über die gesamte Saison hinweg eine enorme Fähigkeit gezeigt, zurückzukommen, egal wie hoch der Rückstand war. Es war eines dieser Spiele, in denen wir uns zusammengerauft haben und einen Sieg eingefahren haben. Es ist ein wichtiger Sieg für uns."
Mit einem 0:3-Serien-Rückstand wäre es für die Panthers sehr schwer geworden die nächste Runde zu erreichen, doch allesamt zogen sie an einem Strang und lieferten. Sechs verschiedene Spieler erzielten die sechs Tore der Panthers.
"Wenn man ein Eishockeyspieler ist, ein Kind, das aufwächst, träumt man von den NHL-Playoffs. Es ist intensiver, es ist schneller und es gibt mehr Emotionen, als ich jemals gedacht hätte, dass es so sein würde. Es ist ein wahr gewordener Traum. Wir haben Spaß, aber es gibt ein ultimatives Ziel und darauf arbeiten wir hin", erklärt Lomberg.
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Quenneville hatte nie den Glauben an seine Mannschaft verloren. "Wir hatten erstaunliche Abschnitte in diesem Spiel, ich denke auch in der Serie, ohne dass wir etwas Zählbares vorzuweisen hatten. Wir lagen mit zwei Spielen und zwei Toren zurück und bauten gut Druck auf. Die Jungs hatten immer noch eine Menge Enthusiasmus. Ich könnte nicht stolzer auf die Art und Weise sein, wie wir gekämpft haben. Jetzt ändert sich das Bild plötzlich in kurzer Zeit komplett. Wir haben uns den Hintern aufgerissen, es ist eine unglaubliche Serie, das Tempo ist enorm hoch. Wir müssen die Ruhe bewahren und es clever angehen", so der Coach.
Bereits den Blick nach vorne auf das nächste Aufeinandertreffen mit den Lightning in der Amalie Arena (Sa. 12:30 p.m. ET; CNBC, SN, TVAS2, BSSUN, BSFL, NHL.TV; 18:30 Uhr MESZ) richtete Bobrovsky: "Wir werden den heutigen Abend genießen und uns anschließend intensiv auf die Arbeit am Samstag vorbereiten."