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Es ist nicht einfach, sich als junger Spieler in der NHL durchzusetzen. Diese Erfahrung mussten schon einige vor ihm machen. Manche schafften es, andere wiederum nicht. Kevin Fiala, der im NHL Draft 2014 in der ersten Runde an elfter Stelle von den Nashville Predators ausgewählt wurde, befindet sich immer noch im Auf und Ab zwischen NHL und Farmteam.
Am vergangenen Samstag, den 18. Februar wurde der 20-jährige St. Gallener von den Milwaukee Admirals wieder einmal hochgeholt und führte sich im Spiel der Predators gegen die Columbus Blue Jackets am Sonntag mit seinem siebten Saisontreffer sofort gut ein.

Fiala nutzte eine glückliche Szene, weil Gegenspieler Alex Wennberg bei seinem Passversuch im eigenen Drittel Mike Fisher an den Schlittschuh schoss und von dort die Scheibe zum frei vor dem Tor stehenden Schweizer lief.
"Ich war Forechecking", schilderte er selbst die Szene beim Telefoninterview am Dienstag. "Plötzlich bekam Mike die Scheibe an den Schlittschuh und sie sprangt direkt zu mir. Ich habe schnell reagiert als ich gemerkt habe, dass der Torhüter herauskam, um die Scheibe zu erwischen, doch ich konnte ihn umkurven und zum Tor einschieben."
Erfolgserlebnisse, die dem jungen Mann sichtlich gut tun. Er ist sehr ehrgeizig und wollte es unbedingt schon in der Vorsaison fest in den NHL Kader von Nashville schaffen. Dafür hatte er im Sommer 2015 hart trainiert und an Muskelmasse zugelegt. Den Verantwortlichen reichte das aber nicht aus und die Enttäuschung darüber war bei ihm groß.

Heute hört sich das ganz anders an, wenn er gefragt wird, wie er sich denn motivieren würde, wenn er wieder ins Farmteam geschickt wird? "Meine Motivation ist die NHL", sagte Fiala darauf. "Ich bin mit 20 Jahren immer noch sehr jung. Trotzdem finde ich es natürlich nicht gut, wenn ich runter muss, doch das spornt mich mittlerweile noch mehr an jeden Tag 100 Prozent und Vollgas zu geben. Ich weiß, dass ich mich immer noch verbessern kann. Mehr kann man nicht tun."
Auch, dass er im Bereich des defensiven Spiels weiter zulegen muss, ist ihm durchaus bewusst. "Ich bin ein offensiver Stürmer", erzählte er. "Dort liegen sicher meine Stärken. Besser werden muss ich noch im defensiven Spiel. Ich muss mich daran gewöhnen härter zu spielen. In der NHL merkt man, dass die Qualität der Spieler viel besser ist. Den Kampf dagegen anzutreten muss man annehmen."
Es scheint, als ob Fiala reifer geworden ist, sowohl in seiner Denkweise, als auch in seinem kompletten Auftreten. Einen Anteil daran werden wohl zwei Etablierte bei den Predators haben. Seine Landsleute Roman Josi und Yannick Weber spielen in der Verteidigung, wobei Josi sogar zu den absoluten Leistungsträgern gehört.
"Ich bin sehr glücklich, dass beide hier sind", sagte Fiala. "Josi ist schon seit meinen Anfängen hier und er hat mir von Beginn an geholfen mich zurecht zu finden und hat mich unterstützt. Und jetzt auch Weber. Ich muss einfach beide nur Fragen und bekomme sofort eine Antwort. Das ist schon toll für mich."