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VANCOUVER - Zum Abschluss des Eishockeyjahres 2018/19 fand am Samstag, den 22. Juni der zweite Tag des NHL-Draft 2019 in der Rogers Arena von Vancouver statt. Ab 10:00 Uhr morgens Ortszeit wurden in den Runden 2 bis 7 die Rechte an weiteren 186 Nachwuchsspielern vergeben.

Die Ottawa Senators hatten den ersten Zug in der zweiten Runde und entschieden sich für Center Shane Pinto. Der US-Amerikaner stürmte vergangene Saison für die Lincoln Stars und Tri-City Storm in der USHL. In insgesamt 56 Partien brachte er es auf 28 Tore und 31 Assists. In sechs Playoff-Partien für Tri-City Storm gelangen ihm neun Scorerpunkte (4 Tore, 5 Assists).
Während es am Freitag während der ersten Runde nur zu einem reinen Pick-Tausch zwischen den Arizona Coyotes und Philadelphia Flyers kam, waren die sportlichen Leiter am zweiten Draft-Tag in Bezug auf Tauschgeschäften deutlich aktiver. In 18 Deals wurden Draft-Züge getauscht und es kam zu fünf Spieler-Trades. Den spektakulärsten handelten die New Jersey Devils und die Nashville Predators aus.
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Den von den Devils aufgrund des Trades von P.K. Subban erhaltenen Pick Nr. 3 in der zweiten Runde tauschten die Nashville Predators umgehend mit den Philadelphia Flyers gegen Zweitrunden-Pick Nr. 14 und dem dritten Zugrecht in der dritten Runde ein. Die Flyers bevorzugten den US-amerikanischen Rechtsaußen Bobby Brink und die Predators mit dem Russen Egor Afanasyev und dem Kanadier Alexander Campbell zwei Linksaußen.
Mit dem letzten Zug im zweiten Durchgang wählten die St. Louis Blues einen in deutschen Eishockeykreisen bekannten Namen aus - Alexandrov. Der in Burgwedel nördlich von Hannover geborene Nikita Alexandrov ist der Sohn von Igor Alexandrov, der von 1996 bis 2009 in der DEL für die Nürnberg Ice Tigers, Kölner Haie, Hannover Scorpions, Augsburger Panther, Iserlohn Roosters, Adler Mannheim und Füchse Duisburg seine Schlittschuhe geschnürt hat. Nikita durchlief die Jugendmannschaften des Iserlohner EC bis er zur Saison 2017/18 den Sprung nach Übersee in die QMJHL wagte. Für die Charlottetown Islanders erzielte der als schneller 2-Wege-Spieler geltende Center in 64 Saisonspielen 61 Punkte (27 Tore, 34 Assists) und in sechs Playoff-Auftritten elf Punkte (4 Tore, 3 Assists).
Mit Spencer Knight (FLA, Nr. 13), Pyotr Kochetkov (CAR, Nr. 36), Mads Sogaard (OTT, Nr. 37) und Hunter Jones (MIN, Nr. 59) weckten vier Torhüter das frühe Interesse der GMs. 2018 waren es bis zu diesem Zeitpunkt nur zwei Spieler auf der Torwart-Position gewesen.
Lange Zeit sah es danach aus, als würde zum ersten Mal seit dem Draft 2009 kein Schweizer Nachwuchscracks berücksichtigt werden, doch in der siebten Runde an insgesamt 207. Stelle fiel die Wahl der Arizona Coyotes auf Center Valentin Nussbaumer. Der 18-Jährige durchlief sämtliche Junioren-Auswahlmannschaften der Eidgenossen und absolvierte in der Saison 2017/18 sogar 26 Partien für die Senioren des EHC Biel-Bienne in der NLA. Vergangene Spielzeit bestritt Nussbaumer 58 Spiele für die Shawinigan Cataractes in der QMJHL, wobei ihm 17 Tore und 21 Vorlagen gelangen. In den sechs Playoff-Partien konnte er ein Tor und drei Assists verbuchen.

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Es war wenig überraschend, dass aus dem Mutterland des Eishockeys die meisten Spieler ausgewählt wurden. 69 Kanadier wurden gedrafted. Der Abstand zu den US-Amerikanern, der Nation mit den zweitmeisten Auserwählten, nahm jedoch erneut ab. 2018 waren es 70 Kanadier und 56 US-Amerikaner, in diesem Jahr sind es 57 US-Boys. Das Eishockey-Entwicklungsprogramm des US-Verbands erntet seine Früchte. Bereits in der ersten Runde wurden acht Spieler ausgewählt, die im U18-Team des USNTDP standen.
Im Länderranking folgt Russland mit 28 Spielern. Diesen Platz hatten sie zuletzt vor 16 Jahren beim Draft 2003 inne (29 Spieler) vor der Tschechischen Republik (18) und Schweden (16). Aus der skandinavischen Eishockeynation stammen beim diesjährigen Draft 26 Spieler. Finnland belegt Platz 5 mit 22 Spielern und Tschechien stellt sieben Prospects. Neben den erwähnten Deutschen und Schweizer wurden zwei Weißrussen, zwei Dänen, ein Lette und ein Slowake gezogen.
Eines steht fest, die NHL wird auch in der Zukunft ihr internationales Gesicht behalten und weltweit das Interesse der Eishockeyfans wecken.