Es ist ebenso unüblich, dass Tampas Stürmer Nikita Kucherov und Steven Stamkos nichts Zählbares zustande bringen - dreimal war dies in ihren bisherigen 20 Saison-Auftritten der Fall. Die zwei Top-Scorer der Liga hatten es doch gegen die Islanders versucht: Ein Dutzendmal visierten sie den Kasten ihrer Gäste an, sieben Schüsse kamen sogar durch, doch einem Torerfolg stand Greiss im Weg. Nach fünf Siegen in Serie hatten die Lightning in den Islanders, die mit einem Schlussmann in überragender Form angetreten waren, ihren Meister gefunden.
Wenn der gebürtige Füssener von Spielbeginn an in ihrem Kasten stand, haben die Islanders sechs ihrer letzten acht Auftritte gewonnen (6-1-1). Obgleich sein Gegentrefferschnitt (3,33) und seine Fangquote (90,4%) nur Liga-Mittelmaß sind, wenn es darauf ankam, war Greiss zur Stelle. Ich nenne solch einen Torhüter Erfolgsgarant - manchmal lügen reine Zahlen eben doch.
Mit drei doppelten Punktgewinnen in Folge knüpften die Islanders klammheimlich Kontakt an das Spitzen-Trio in der Metropolitan Division an. Bei gleicher Anzahl absolvierter Spiele liegen sie nur noch einen Zähler hinter den hochgelobten New Jersey Devils (19 Spiele), die gleichauf mit den Columbus Blue Jackets (20 Spiele) und den Pittsburgh Penguins (22 Spiele) die Division anführen.
Die Islanders sind eine offensiv ausgerichtete Mannschaft, bei deren Spielsystem es nicht gerade leicht ist, seinen Kasten hinten sauber zu halten. Greiss behält stets die Ruhe und trägt seinen Anteil dazu bei, dass es am Ende häufig Grund zum Jubeln in den Reihen seines Teams gibt. Der 31-Jährige sah sich im Durchschnitt pro Spiel 33,4 Torschüssen, die viertmeisten aller Torhüter, die mindestens zehn Partien absolviert haben, ausgesetzt. Wen verwundert es da, dass er noch weiterhin auf seinen achten NHL-Shutout warten muss?