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Es gibt diese Spiele, in denen Playoffhelden geboren werden, es gibt solche Auftritte, in denen zwei Mann eine Playoffpartie entscheiden und dann gibt es in der Postseason auch noch Begegnungen, in denen ein ganzes Team sämtliche Statistiken ad absurdum führen kann. Alles drei trifft auf das Aufeinandertreffen zwischen den Chicago Blackhawks und Nashville Predators in Spiel 1 der Western Conference Erstrundenserie im United Center von Chicago zu.

Nashville gewann die Partie mit 1-0, dank eines Treffers von Viktor Arvidsson mit dem vierten Schuss der Predators in der achten Spielminute und dank eines Pekka Rinne im Tor, der alle Pucks abwehren konnte, die auf seinen Kasten kamen - 29 an der Zahl.
Zum ersten Mal in ihrer Franchisegeschichte blieben die Predators auswärts in den Playoffs ohne Gegentreffer, Rinnes bisher einziger Shutout in den 49 Playoffauftritten seiner NHL-Karriere liegt knapp fünf Jahre zurück - ein 2-0 Heimsieg gegen die Phoenix/Arizona Coyotes am 2. Mai 2012. Und nun gelang ihm dieses Kunststück gegen einen Gegner, der in der Vergangenheit den Predators viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. 2010 und 2015 sind die Predators in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs an Chicago gescheitert, in der regulären Saison 2016/17 waren sie zweimal in Chicago unterlegen gewesen und hatten dabei zehn Gegentore kassiert (3-5, 2-5).

Hat Nashville aus dieser Erfahrung gelernt?
Ryan Ellis wusste, wenn er zu loben hatte. "Pekks war phänomenal", lobte der Verteidiger der Predators seinen Schlussmann, der in den letzten 40 Spielminuten, nachdem die Blackhawks das Spiel an sich gerissen hatten, 23 Mal auf dem Posten war. "Wenn du in den Playoffs weit kommen willst, dann muss jeder alles geben, doch der Torwart muss dein bester Spieler sein. In bestimmten Momenten muss er den Unterschied ausmachen", fügte Ellis gegenüber NHL.com hinzu.
Es war aber nicht nur der 34-jährige erfahrene Torhüter, der sich bei den Gästen den angriffslustigen Blackhawks entgegenstemmte. Roman Josi warf sich in 24:35 Minuten Eiszeit fünf Torschüssen in den Weg. Kein Spieler stand in dieser Partie länger auf dem Eis und blockte mehr Schüsse als der Schweizer Verteidiger in Diensten der Predators, der die Marschrichtung vorgab: "Jeder Schuss, jede kleine Chance, jeder Fehler, kann dir das Spiel kosten."
Chicagos Cheftrainer Joel Quenneville sah in den geblockten Schüssen, insgesamt waren es deren 26 im Vergleich zu zwölf der Blackhakws, einen Grund für die Niederlage: "Wir müssen schneller schießen, dabei ist es egal, ob per Onetimer oder indirekt. Wir müssen ins Drittel kommen und unsere Schüsse durchbringen."
Die Predators haben es nach 7:52 Minuten vorgemacht, als Filip Forsbergs Schuss von der blauen Linie seinen Weg in Richtung Tor fand und der hereinlaufende Arvidsson die Scheibe ablenken konnte. Es war der erst zweite Playofftreffer des 24-jährigen Linksaußen in seiner 15. Playoffpartie - beide waren Game Winner.

Die Helden des Abends wissen aber auch, dass es nur ein Sieg war, vier davon sind notwendig, um in die nächste Runde einzuziehen. Dabei kann sich Nashville nicht nur auf seine Defensive verlassen, geschweige denn sich auf den Lorbeeren ausruhen, ist sich Ryan Johansen bewusst: "Sie haben sich Platz auf dem Eis verschafft und den Puck laufen lassen. Wir müssen versuchen besser zu werden. Wir haben morgen einiges zu beurteilen, damit wir für das nächste Spiel bereit sind. Wir haben großartige Eishockeyspieler in unseren Reihen und wir können voller Selbstvertrauen in die Zukunft schauen. Aufgrund dieses Sieges können wir zuversichtlich sein und ich weiß, dass wir erfolgreich sein können."
Spiel Zwei der Playoffserie zwischen den Nashville Predators und den Chicago Blackhawks findet am Samstagabend (8:00 p.m.) im United Center von Chicago statt.