Predators Avalanche

Die Szene war bezeichnend für die komplette Partie. Trotz des Spielstandes von 5:2 für die Nashville Predators in Spiel 1 der Best-of-7-Serie der ersten Runde in den Stanley Cup Playoffs der Western Conference gegen die Colorado Avalanche in der Bridgestone Arena, kam Predators Stürmer Viktor Arvidsson wenige Sekunden vor der Sirene an den Puck und schoss zeitgleich mit dem Horn noch ein letztes Mal auf Avs Torhüter Jonathan Bernier.

Sofort entwickelte sich ein Handgemenge mit Arvidsson in der Mitte, nachdem so eine Aktion im Eishockey nicht gerne gesehen wird. Die Spieler von beiden Seiten teilten "Grüße" in der Form von wahrscheinlich deftigen Worten und der einen oder anderen "Streicheleinheit" aus, um bereits für das nächste Aufeinandertreffen am Samstag (3 p.m. ET; NBC, CNBC, SNW, SNP, TVAS) die Claims abzustecken.
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Der haushohe Favorit hatte sich am Ende durchgesetzt, hatte aber jede Menge Grund um am Ende auch einmal tief durchzuatmen, nachdem der Außenseiter Colorado zwischenzeitlich 1:0 und 2:1 führte und Nashville zumindest 40 Minuten lang richtig ärgerte, ehe die Hausherren mit vier Tore in Folge, drei davon im Schlussabschnitt, den vom reinen Ergebnis her klaren Endstand herstellten.
"Wie ich sagte, sie sind ein gutes Team", merkte Predators Torhüter Pekka Rinne an, der mit 25 Saves mehr als erwartet zu tun hatte. "Sie spielten ein schnelles Spiel. Ich erwarte, dass sich beide Teams steigern und besser werden. Es ist eine Mannschaft, die schnell und physisch spielen kann. Wir haben ein Team, das darauf antworten kann."

Die im Durchschnitt jüngste Mannschaft der Playoffs nutzte ihre körperliche Frische und Unbekümmertheit und sorgte so für teilweise Verunsicherung auf der Bank von Nashville, von der sie sich noch rechtzeitig lösen konnten.
"Ich denke es sind die Playoffs", sagte Rinne. "Am Anfang lief für uns nicht viel zusammen, aber wir sind in der Lage sehr detailliert zu spielen und zuzuschlagen, wenn wir es brauchen. Ich denke das war überwältigend."
Avs Trainer Jared Bednar war ebenso voll des Lobes für seine Jungs: "Wir haben sehr viel Herz und ich denke, wir haben heute hart gespielt. Wir haben wirklich hart gespielt."
Die Frage für die weitere Serie, die sich nun stellt, ist, ob die gezeigten Sticheleien und Härten dazu führen könnten, dass zwischen beiden Mannschaften eine neue Rivalität entstehen wird. Bereits in der Vergangenheit führten andere Playoff-Serien zu diesem Fakt und es gibt in der Geschichte der NHL einige Beispiele dazu.
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"Ich denke es sind nur die Playoffs", betonte Predators Stürmer Austin Watson. "Die Intensität nimmt zu. Die Physis nimmt zu. Du musst physisch gegen ihre besten Spieler spielen. Sie haben vorne eine gute Gruppe und ein paar Verteidiger, die sehr beweglich sind. Wir gehen davon aus, dass wir ein physisches Eishockey spielen können genauso wie ein schnelles und talentiertes."
Ein Fakt deutet sich durch Spiel 1 an. Colorado wird sich nicht so leicht geschlagen geben, wie viele Experten es vorhergesagt haben. Vielleicht gibt es am Ende den erwarteten Sweep in der Serie, weil Nashville cleverer und kaltschnäuziger agiert, doch einfach werden die Avalanche sicherlich nicht die Segel streichen.
"Es wird ernst werden", verdeutlichte Avs Verteidiger Mike Barberio vorausschauend. "Es ist ein Spiel, sie haben heute nicht die Serie gewonnen. Wir können uns morgen neu sammeln, werden die Aufzeichnungen studieren und Bereiche, wo wir uns verbessern und Dinge, an denen wir weiterarbeiten können, analysieren. Es wird ein riesiges Spiel am Samstag."