DAL@TBL, Sp1: Khudobin rettet gegen Cirelli

Nein, so hatte man sich das in den Reihen der Tampa Bay Lightning ganz bestimmt nicht vorgestellt. Obwohl die Mannschaft in Spiel Spiel 1 des Stanley Cup Finales gegen die Dallas Stars über 60 Minuten das deutlich aktivere Team war, wie schon ein Blick auf die Torschussbilanz von 36 zu 20 zeigt, zog die Mannschaft von Trainer Jon Cooper im Rogers Place von Edmonton am Ende mit 1:4 den Kürzeren.

Damit steht das Team aus Florida vor Spiel 2 am Montag (8.p.m. ET; Di 2 Uhr MESZ; NHL.tv, Sport1+, DAZN, Teleclub Sport) schon gehörig unter Erfolgsdruck.
"Unser Einsatz hat heute einfach nicht ausgereicht. Sie verteidigen gut, das gilt es zu respektieren und sich darauf einzustellen. Die ersten beiden Drittel waren aus meiner Sicht sehr enttäuschend, da hätten wir es ihrem Torwart deutlich schwieriger machen müssen", bilanzierte Trainer Jon Cooper nach der Auftaktniederlage enttäuscht.
"Am Ende war es dann besser. Darauf können wir aufbauen. In einem Finale musst du aber immer von Anfang an voll da sein. Das waren wir heute leider nicht. Dem können wir jetzt nicht allzu sehr nachtrauern. Es gilt das Spiel direkt abzuhaken und es demnächst einfach besser zu machen", resümierte der Coach.

DAL@TBL, Sp1: Gourde fälscht die Scheibe ab

Stars-Torhüter Anton Khudobin war es, der die Angreifer der Lightning, insbesondere im Schlussdrittel der Begegnung, in dem Tampa Bay mit 22 Torschüssen deutlich am Drücker war, schier zur Verzweiflung trieb. Zu diesem Zeitpunkt des Spiels lag der Vertreter der Eastern Conference in diesem Finale bereits mit 1:3 im Rückstand. Die Schlussoffensive der Mannschaft aus Florida kam zu spät.
"Einige Entscheidungen auf dem Eis hätten wir besser treffen können. Aber wenn wir in Spiel 2 direkt von Beginn an voll da sind, bin ich zuversichtlich, dass wir auch Khudobin häufiger in Verlegenheit bringen können", sagte Yanni Gourde im Hinblick auf die kommende Aufgabe.
Trainer Cooper spöttelte auf der Pressekonferenz nach der Begegnung, dass er nicht sicher gewesen sein, ob seine Spieler zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon eine Dusche nach der Begegnung nötig gehabt hätten.
Auf die im Vergleich zu Dallas kurze Pause zwischen den Conference Finalserien wollte es der Trainer den eher schleppenden Spielbeginn aber genauso wenig schieben wie seine Schützlinge. Dies sei natürlich ein Faktor gewesen, betonte Cooper, solle aber nicht als Ausrede für die Niederlage zum Beginn der Finalserie herhalten.
Die finalen 20 Minuten hätten gezeigt, dass seine Spieler die Kraft und die Energie gehabt hätten um die Texaner massiv unter Druck zu setzen. Dies an diesem Abend nicht früher getan zu haben, habe sich rückblickend als spielentscheidend erwiesen, so der Coach in einer ersten Analyse nach der Schlusssirene.
Die Leistung des Gegners gelte es anzuerkennen und daraus jetzt die richtigen Schlüsse zu ziehen. Videoanalysen im Vorfeld wären kein Ersatz für eine Beobachtung in einem Spiel vor Ort, wenn sein Team gegen einen bestimmten Gegner spielen würde, meinte Cooper.
Es sei für ihn in diesem ersten Kräftemessen auf dem Eis viel zu erkennen gewesen, was seine Mannschaft in Spiel 2 besser machen könne, was es besser umzusetzen gelte, so der Coach.

DAL@TBL, Sp1: Khudobin glänzt in Spiel 1

"Wir haben unser Spiel heute erst im dritten Drittel so richtig gefunden. In den ersten beiden Abschnitten waren wir viel zu passiv, einfach nicht aggressiv genug. Wir hatten am Ende unsere Chancen, doch da war es dann leider schon zu spät. Sie spielen sehr körperbetont. Das gilt es in Zukunft besser zu berücksichtigen", bestätigte Veteran Kevin Shattenkirk die Einschätzungen seines Coaches.
Es gelte die Leistung des Gegners anzuerkennen, insbesondere Khudobin habe während der 60 Minuten herausragend gehalten, doch wäre es eigenes Verschulden, nicht direkt von Spielbeginn an mit der notwendigen Aggressivität in das erste Finale gegangen zu sein.
Die Lightning, die sich den Pressevertretern stellten, vertraten allesamt die Auffassung, dass mit einem besseren Start in das Spiel deutlich mehr möglich gewesen wäre als ein 1:3 nach 40 gespielten Minuten.
Dass es an diesem Abend bei einem Treffer der Lightning blieb, Gourde hatte in der 13. Minute des Eröffnungsdrittel des zwischenzeitliche 1:1 erzielt, war für die im Vorfeld so überzeugend aufgetretenen Stürmer aus Tampa Bay eine große Enttäuschung, die das Team am Dienstag vergessen machen möchte.
Tyler Johnson bestätigte dies im Nachgang. "In einer Serie in Rückstand zu geraten ist natürlich immer schwierig. Doch das ist nicht das Ende der Welt. Es gilt für uns rasch dazuzulernen und es in Spiel 2 besser zu machen. Ich bin da ganz optimistisch, dass uns das gelingen kann."

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Dafür wird eine bessere Trefferquote erforderlich sein, als lediglich einen von 36 Torschüssen erfolgreich zu verwerten. Ob das in der Realität gelingen kann, bleibt vorerst abzuwarten.
Die Beteiligten der Lightning, die sich nach der Auftaktniederlage den Fragen der Journalisten stellten, hatten zumindest erkannt, woran es lag, dass sie in der Best-of-7-Serie jetzt mit 0:1 im Hintertreffen liegen. In den kommenden Tagen gilt es das Analysierte erfolgreich umzusetzen.
An ihrem grundsätzlichen Optimismus hat die Niederlage vom Samstag in den Reihen der Lightning jedenfalls nichts geändert. "In der Vergangenheit haben wir doch schon häufiger gezeigt, dass wir aus Rückschlägen lernen können. Ich bin daher sehr optimistisch, dass uns das auch diesmal wieder gelingen wird. Natürlich war ihr Torwart sehr gut drauf, hat tolle Paraden gezeigt. Es war schwer für uns heute. Wir müssen jetzt als gesamtes Team einen Gang hochschalten und es beim nächsten Mal von Anfang an besser machen", kündigte Johnson mit Hinblick auf das kommende Duell an.