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Was nützt einem ein über zwei Spieldrittel äußerst konzentrierter Auftritt, wenn man sich dann in nur rund drei Minuten durch diverse Unkonzentriertheiten die zuvor geleistete Arbeit relativ leichtfertigt ruiniert? Diese Frage werden sich heute wohl alle stellen, die es in diesem Stanley Cup-Finale eher mit den Nashville Predators halten.
Allen war doch bereits im Vorfeld des zweiten Kräftemessens in der Serie völlig klar, dass es selbstverständlich einer hochkonzentrierten Leistung bedürfen würde, wenn man ein Auswärtsspiel bei Titelverteidiger, den Pittsburgh Penguins, in der Finalserie beim Kampf um den heißbegehrten Stanley Cup gewinnen will.

Und die Underdogs waren dann ja auch auf einem wirklich guten Weg. Zwar stand das Spiel bis zur 40.Minute 'nur' unentschieden, doch das Zwischenergebnis von 1:1 machte den 'Preds' durchaus Mut. Ein Sieg war im Bereich des Möglichen. Man hatte den Gegner nämlich über weite Phasen des Spiels ganz gut unter Kontrolle.
Die Stürmer der Gastgeber, wie zum Beispiel Superstar Sidney Crosby oder auch Evgeni Malkin waren bis dahin noch gar nicht auffällig geworden, konnten sogar keinen einzigen Torschuss verbuchen. Die Nashville Predators hingegen hatten ihrerseits diverse gute Tormöglichkeiten, hätten bis zu diesem Zeitpunkt gut und gerne führen können. Was dem Team bis dahin noch fehlte, das war nur ein kleiner emotionaler Push und etwas Spielglück im anstehenden Schlussdrittel. Doch dann kam das, was man unbedingt vermeiden wollte.

Ganze zehn Sekunden (!!!) dauerte es nach dem Eröffnungs-Bully und Jake Guentzel (41.) hatte die Hausherren sehr zur Freude der Mehrheit der Fans in der Arena erstmals in Führung geschossen. Und statt sich dann nur kurz zu schütteln und den konzentrierten Auftritt möglichst unbeirrt fortzusetzen brachen die geschockten Gäste von dieser Sekunde an auf dem Eis förmlich auseinander.
Während man sich selber nämlich keine nennenswerten Tormöglichkeiten mehr herausspielen konnte brachten die nächsten drei Minuten bereits die Vorentscheidung zu Ungunsten der Laviolette-Truppe. Scott Wilson (44.) und Evgeni Malkin (44.) beendeten das Aufbegehren der Jungs aus Tennessee noch bevor es überhaupt wieder richtig aufflammen konnte. Innerhalb weniger Augenblicke war den Gästen das Spiel völlig unnötig und vollständig entglitten.

Eineunglückliche Figur dabei machte ausgerechnet auch der bis dahin stets so gelobte Torhüter Pekka Rinne. Nach zwei Treffern innerhalb weniger Sekunden war sein Arbeitstag beim Ergebnis von 1:4 in der 44. Spielminute dann auch vorzeitig beendet. Trainer Laviolette war entsprechend entsetzt in der Pressekonferenz nachdem Spiel: "Sie trafen direkt in der ersten Shift. Danach waren wir ein paar Minuten ohne Orientierung. Sie haben das sofort ausgenutzt. Gegentreffer aus einem unglücklichen Rebound und aus spitzem Winkel sind natürlich hart zu akzeptieren. Pekka (Rinne) war während der gesamten Playoffs herausragend. Doch bei allen drei Toren im Schlussdrittel hätten wir das heute besser lösen können."
Auch der Torhüter gab sich leicht zerknirscht: "Mit einem 0:2 in der Serie zurück nach Hause zu kommen ist natürlich nicht das was wir wollten. Wir hatten aber durchaus unsere Chancen, doch die schnellen Tore von ihnen haben uns heute das Genick gebrochen. Wir müssen jetzt auf den Heimvorteil setzen, denn schließlich ist das eine Möglichkeit hier in dieser Finalserie die man vielleicht nur einmal im Leben bekommt.