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Inzwischen hat die beste Eishockeyliga der Welt, die NHL, wieder so richtig Fahrt aufgenommen. Spätestens mit dem Super-Samstag, an dem 30 der 31 Teams ins Geschehen eingriffen, und damit auch die letzten Mannschaften zumindest ihre ersten Hauptrundenspiele absolviert haben, hat uns der Ligaalltag endgültig wieder. Es wurde ja auch Zeit, wenn man mal ehrlich ist, ein volles Vierteljahr ist seit dem Stanley Cup-Finale schließlich bereits vergangen.

Und nun wird er also ab sofort Nacht für Nacht gesucht, der nächste Titelträger der NHL. Und auf dem Weg dahin, da lohnt sich zu diesem frühen Zeitpunkt des Eishockeyjahres auch schon mal ein kurzer Blick auf die Statistiken der Liga. Gar nicht so sehr in Richtung der Tabellen der einzelnen Divisionen und Conferences, sondern heute auch schon einmal im Hinblick auf die Spielerstatistiken. Dort lässt sich nämlich prima ablesen, welcher persönliche Saisonstart besonders gelungen, oder auch wer vielleicht in den Startblöcken hängen geblieben ist.
Auffällig ist, dass es derzeit eine wirklich bunte Mischung an Aktiven ist, welche besonders markant gestartet sind. An der Spitze der unterschiedlichen Kategorien stehen einige vertraute Gesichter, einige Spieler mit erfolgreichen Comebacks, aber auch einige sehr junge und unerfahrene Vertreter ihrer Gattung.
Vieles deutet somit auf einen abwechslungsreichen Saisonverlauf hin. Allerdings ist das in der Liga ja auch nicht unüblich, macht das die Monate der Hauptrunde ja bereits so interessant und spannend.
Herausragend in den ersten Tagen der jungen Spielzeit natürlich die sieben Treffer in nur zwei Spielen von Stürmerstar Alex Ovechkin. Dieser scheint mit dem bisher erreichten mehr als nur zufrieden sein zu können.

Das damit verbundene Lob wird ihm gut tun, stand er zuletzt doch häufiger mal in der Kritik, nachdem er für seine Verhältnisse zuletzt eine enttäuschende Spielzeit hinter sich gebracht hatte. Doch über den Sommer hat sich bei dem erfahrenen Russen viel getan. Nicht nur, dass er augenfällig deutlich an Gewicht verloren hat, auch ein Ausrüsterwechsel liegt hinter ihm. Beides scheint ihm nicht geschadet zu haben.
Zudem scheint sein Erfolgshunger vor der Kiste wieder da zu sein, wie auch Teamkamerad Evgeny Kuznetsov, der ebenfalls toll in die Runde gestartet ist, kürzlich schon bestätigte. Nach zuletzt 'nur' 33 Saisontoren steht 'Ovi' aktuell schon bei deren sieben. Und noch hat er 80 Spiele Zeit, diesen Wert weiter anzuheben. Das muss wie eine Drohung auf die Konkurrenz wirken.
Die Chicago Blackhawks haben bereits drei Spieler im Kader, die jeweils fünf oder sechs Scorerpunkte angesammelt haben. Columbus-Rückkehrer Brandon Saad (5), der junge Ryan Hartman (6) und Superstar Patrick Kane (6) zeugen von der offensiven Feuerkraft der 'Hawks'.

Bei den Torhütern gibt es derzeit acht Goalies, die zwei Spiele siegreich beenden konnten. Auffällig dabei, dass Marc-Andre Fleury mit dabei ist. Und das obwohl er bekanntlich zum Expansion-Team Vegas Golden Knights gewechselt ist. Auch deren Stürmer James Neal konnte übrigens bereits drei wichtige Treffer erzielen, konnte positiv überraschen.
In die Spitzengruppe der Torhüter ist auch Jonathan Quick von den Los Angeles Kings zurückgekehrt. Auch er konnte seine ersten beiden Auftritte der Hauptrunde sehr erfolgreich hinter sich bringen. Eine gute Nachricht für alle, die es mit Los Angeles halten. Schließlich fehlte Quick im Vorjahr noch über viele Monate, musste dann nach seiner Rückkehr im Frühjahr zunächst noch um seine Form kämpfen. Spätestens jetzt scheint sie wieder da zu sein.
Auch die Tatsache, dass Jimmy Howard von den Detroit Red Wings dort mit dabei ist, kommt durchaus überraschend. Die 'Wings' befinden sich in einer Umstrukturierungsphase, doch konnten auch sie erfolgreich in die Runde starten, haben unter anderem auch ihre Heimpremiere in der neuen 'Little Caesars Arena' gewinnen können. Natürlich auch Dank Howards starken Leistungen.

Die meisten Torschüsse gaben in den ersten beiden Einsätzen für ihr Team übrigens Evander Kane (Buffalo Sabres) und Tyler Seguin (Dallas Stars) mit jeweils 19 Stück ab. Dass das am Ende nicht unbedingt entscheidend ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Denn sowohl die Stars als auch die Sabres sind hier noch nicht positiv in Erscheinung getreten. Aber zumindest die Torschussproduktion ist schon einmal ausreichend vorhanden, wenn man es positiv und mit einem Augenzwinkern sehen will.
In Sachen Eiszeit liegt bisher Cody Ceci von den Ottawa Senators vorne. Seine durchschnittlich über 23 Minuten auf dem Eis vermag aktuell sonst kein anderer Spieler der Liga zu übertreffen. Jaccob Slavin von den Carolina Hurricanes kommt mit 22:55 auf gut 20 Sekunden weniger und folgt ihm derzeit auf Rang Zwei in dieser Statistik.
Ryan Reaves von den Champions aus Pittsburgh liegt in Sachen Strafzeiten mit deren sechs aktuell an der Spitze der Liga. Allerdings hatte er dafür auch schon drei Ligaspiele Zeit. Cody McLeod aus Nashville kommt bereits auf deren fünf, brauchte dafür aber auch nur zwei Einsätze.
In Sachen Körpereinsatz liegt Pittsburghs Scott Wilson mit aktuell 13 Hits vorne. Ihm folgt Shea Weber mit deren zwölf. Beide haben bereits drei Begegnungen gespielt, in denen sie diese angesammelt haben. Zum Vergleich, der Deutsche Tom Kuhnhackl, ebenfalls in Diensten der Penguins, steht derzeit bei deren neun, und befindet sich damit ebenfalls in der erweiterten Spitzengruppe in dieser Kategorie.
In der Kategorie der erfolgreich geblockten Schüsse liegt derzeit Jason Garrison von den Golden Knights vorne. Ganze zwölf Mal griff der Defensivspezialist bisher auf diese Art ein, war so ein wichtiger Baustein des überraschend guten Saisonstarts seiner Franchise. Der Einsatz stimmte in Vegas. Das konnte man nicht nur in seiner herausragenden Statistik in diesem Punkt sehen.
Im Punkte Offensivspektakel führt aktuell jedoch kein Weg an den Toronto Maple Leafs vorbei. Seit der Expansions-Phase im Jahre 1967 sind die Leafs das erste Team der NHL, welchem es gelang in den ersten beiden Saisonspielen 15 oder mehr Tore zu erzielen.
Auston Matthews und Co. folgen damit auf die Calgary Flames, denen dieses Kunststück zuletzt im Jahre 1989-90 gelang. Die jungen Wilden aus der heimlichen Eishockeyhauptstadt sind derzeit zudem das erste Team seit den Penguins in der Runde 1990-91 mit jeweils mindestens sieben eigenen Toren in den ersten beiden Spielen einer NHL-Hauptrunde. Logisch, dass das Team so in den Offensivstatistiken ebenfalls insgesamt gut vertreten ist.