Oilers widerstehen Back-to-Back zum Ausbau der Siegesserie

Die Edmonton Oilers haben auch ihr fünftes Spiel zum Saisonauftakt gewonnen und mit einem 5:3-Sieg gegen die Vegas Golden Knights in der T-Mobile Arena am Freitag ihr erstes Back-to-Back der Saison erfolgreich abgeschlossen. Erst am Donnerstag hatten die Oilers bei den Arizona Coyotes mit 5:1 gewonnen und damit innerhalb von 24 Stunden vier Punkte für den Tabellenstand gesammelt. Zum vierten Mal in seiner Franchise-Geschichte startet Edmonton mit fünf Siegen in eine neue Spielzeit, dem zweitbesten Saisonstart nach der Saison 1983/84 (7-0-0).

"Man hat gemerkt, dass unsere Gruppe müde war", sagte Oilers-Trainer Dave Tippett. "Aber wir haben durchgehalten ... und konnten den Sieg holen."
Natürlich ist es immer ein Erfolg der kompletten Mannschaft, so ähnlich würden es auch die Protagonisten zu Protokoll geben, doch beim Auswärtssieg ragten nicht nur die üblichen Verdächtigen heraus.
So erzielte zwar Leon Draisaitl zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Connor McDavid begnügte sich mit zwei Assists, wurde dadurch jedoch der dritte noch aktive Spieler und Zwölfte in der NHL-Geschichte, der eine Saison mit fünf Mehr-Punkte-Spielen beginnen konnte. Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs hatte in der Saison 2018/19 sogar sieben und Joe Thornton von den Florida Panthers in der Saison 2012/13 in den Diensten der San Jose Sharks ebenfalls fünf.
McDavid führt die NHL-Scorerwertung mit 13 Punkten (sechs Tore, sieben Assists), dem höchsten Wert nach fünf Spielen seit Thornton and Patrick Marleau in der Saison 2012/13 gleichviele Zähler hatten, an. Nur Wayne Gretzky hat in der Geschichte der Oilers mehr Punkte in den ersten fünf Spielen einer Saison erzielt. (15 in 1983/84 und 14 in 1986/87).

Draisaitl war in der Partie wieder irgendwie omnipräsent und bereitete das 1:1 in der neunten Spielminute im Powerplay zusammen mit McDavid vor. Als Torschütze profitierte Zach Hymen von den beiden Superstars. Hymen war es auch, der in der 24. Minute mit seinem immerhin schon fünften Saisontreffer zum 2:2 ausgleichen konnte, ehe Draisaitl seine Farben etwas mehr als eine Minute später mit einem Nachschuss erstmals in Führung bringen konnte. Der Kölner setzte zudem zwölf Sekunden vor der Sirene mit einem Empty-Net-Tor aus der eigenen Zone heraus den Schlusspunkt. Damit steht er bei vier Toren und sieben Assists zu elf Punkten nach den fünf Spielen.
Die neuen Oilers haben jedoch anscheinend mehr zu bieten als McDavid und Draisaitl. Der von den Maple Leafs gekommene Hymen scheint eine echte Verstärkung zu sein und überzeugt bislang nicht nur mit seinen fünf Saisontreffern als ideale Ergänzung im Kader.

"Er ist phänomenal", schwärmte Teamkollege Zack Kassian von Hymen. "Er geht immer mit einem guten Beispiel voran und wirft alles, was er hat rein. Und er kann Tore schießen. Er ist eine perfekte Verstärkung für uns. Schön, dass wir ihn im Team haben."
Als die Mannschaft zu Beginn des dritten Drittels unter Druck stand und den 3:3-Ausgleich hinnehmen musste, schlug Kassian in dieser Drangphase der Gastgeber eiskalt zur erneuten und am Ende ausreichenden Führung zu und untermauerte das neue Selbstverständnis der Oilers. Er schloss einen von Verteidiger Duncan Keith mit einem schönen Zuspiel eingeleiteten Alleingang perfekt ab, indem er die Scheibe Vegas-Torhüter Robin Lehner (28 Saves) durch die Beine schob.
Zuvor und danach zeigte sich Torhüter Mikko Koskinen äußerst gefestigt, nachdem er das 3:3 durch einen harten und platzierten Schlagschuss von Nicolas Hague trotz freier Sicht nicht verhindern konnte. Obwohl er bereits am Donnerstag in Arizona im Einsatz war (27 Saves), verbuchte der Finne 36 Saves und legte so den Grundstein für den Auswärtssieg.
"Insgesamt waren es 24 Stunden, die Spaß gemacht haben", erzählte Koskinen. "Wir haben vier Punkte geholt und heute Abend eine Menge Charakter gezeigt. Es war kein einfaches Spiel für uns, aber wir haben einen wichtigen Sieg errungen."
Auch der Trainer zeigte sich natürlich rundum zufrieden. "Die Arbeit, die wir bisher im Trainingslager und in den ersten vier Spielen geleistet haben, und das Spiel gegen Las Vegas am zweiten Tag - von denen man weiß, dass ihre Saison bisher nicht so gut gelaufen ist, wie sie es sich gewünscht haben, und dass sie hungrig sein werden - sollte ein echter Test für unser Team werden", verdeutlichte Tippett. "Sie haben uns hart geprüft. Wir haben uns ein bisschen verbogen, aber sind nicht gebrochen."
"Es war ein Auf und Ab, aber wir können in den entscheidenden Momenten uns durchsetzen", betonte Kassian. "Es gibt noch viel zu lernen, aber wir haben wieder einen Weg gefunden zu gewinnen. Das ist das Wichtigste."
Für die Oilers ging es von Las Vegas erst einmal nach Hause, wo sie sich mit vier Tagen Pause sammeln und ihre ersten zehn Punkte zunächst genießen können, ehe am Mittwoch (10:00 p.m. ET; NHL.tv; Do. 4:00 Uhr MESZ) die Philadelphia Flyers im Rogers Place ihre Visitenkarte abgeben.