McDavids Top 5 Tore in 2021/22

Für die meisten Eishockey-Fans ist er der beste Spieler der Welt: Connor McDavid. Wie jeder andere NHL-Profi muss sich auch der Center der Edmonton Oilers im Sommer akribisch vorbereiten. Im Rahmen der North America Player Media Tour unterhielt sich NHL.com/de mit dem Superstar über die Vorbereitung, die neuen Trikots und die Playoff-Erwartungen.

"Can't Catch Connor": McDavid und eine "normale" Vorbereitung
McDavid ist gerade einmal 25 Jahre jung. In seinem Trophäenschrank ist aber kaum noch Platz: Schon viermal gewann er die Art Ross Trophy für den Top-Scorer der Saison, zweimal die Hart Trophy für den MVP (von Journalisten ausgezeichnet) und dreimal den Ted Lindsay Award für den wertvollsten Spieler (von der NHLPA, also von Mit- und Gegenspielern ausgezeichnet).
Die große Stärke des 1,85 Meter großen und 88 Kilogramm schweren Linksschützen ist seine Geschwindigkeit. Es scheint, als könne kein anderer Spieler auf der Welt so schnell skaten wie McDavid. Auch aus diesem Grund veranstalten die Oilers bei ihren Heimspielen ein Pausenspiel mit dem Namen "Can't Catch Connor" (deutsch: Connor ist nicht einzuholen), bei dem Fans gegen einen über On-Ice-Projektionen virtuell eingeblendeten McDavid ins Laufduell gehen und trotz Vorsprung immer wieder verlieren.
Wie schafft das Edmontons First-Overall-Pick aus dem Jahr 2015? In der Offseason trainiert der Ausnahmespieler jedenfalls wie jeder andere Profi. "Ich nutze den Sommer allen voran, um mich zu erholen und aufzuladen, um mich in Sachen Energie und Physis wieder dahin zu bringen, wo ich sein muss", erklärt McDavid. "Ich arbeite auch an Dingen, an denen ich während der Saison vielleicht nicht so oft arbeiten kann und mache es nicht anders als andere Spieler: Ich versuche, an bestimmten Dingen zu arbeiten und mein Spiel auf allen Ebenen zu verbessern."
Woran der Superstar genau arbeitet? "Konkret habe ich weiter an meinen Stärken gefeilt, aber auch Dinge verbessert, die besser laufen könnten. Ich denke immer, dass ich den Puck noch besser schießen kann. Mich auf das Schießen zu konzentrieren und am Schuss zu arbeiten, ist immer sehr wichtig für mich, um mein Spiel abzurunden", so McDavid. "Dazu zählt auch eine Entwicklung in der Defensive, Faceoffs gewinnen und alles, was wichtig ist, ein Eishockeyspiel zu gewinnen und mein Spiel zu verbessern."

Draisaitls Top 5 Tore in 2021/22

Ein Vorbild - auch für Draisaitl
Der Schuss des Mittelstürmers ist schon jetzt gefürchtet: In bislang sieben NHL-Saisons mit 487 Spielen erzielte McDavid bereits 239 Tore. Hinzu kamen 458 Assists, was eine Scoring-Ausbeute von 697 Punkten ergibt. Seit seinem NHL-Debüt in der Saison 2015/16 scorte kein anderer Spieler häufiger. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Patrick Kane (Chicago Blackhawks, 225-398--623) und Teamkollege Leon Draisaitl (252-355--607).
Der 26-jährige Kölner steht McDavid in Sachen Scoring fast in nichts nach, ist aber dennoch ein anderer Center-Typ: Während der Kanadier viele Situationen mit Schnelligkeit und Technik auflöst, glänzt der Deutsche mit Robustheit, Reichweite, einem präzisen Passspiel und einem gnadenlosen Direktschuss.
Trotzdem schaut sich Draisaitl viel von seinem Kapitän McDavid ab: "Jeden Tag macht er im Training Dinge, die einfach unglaublich sind. Dinge, die man noch nie gesehen hat und die noch niemand probiert hat. Zumindest nicht in diesem Tempo. Das ist er, er macht das einfach, er ist so gut. Ich habe das Glück, mit ihm zu spielen, ihn jeden Tag zu sehen und auch von ihm zu lernen. Ich habe in den letzten Jahren schon sehr viel von ihm gelernt. Er ist ein ganz besonderer Spieler", schwärmt Draisaitl und wird konkreter: "Was das Eishockey angeht, so sind das einfach kleine Dinge. Ich werde nie in der Lage sein, sein Tempo zu erreichen. Das kann keiner. Das ist auch gar nicht mein Spiel. Es geht da einfach um kleine Dinge, die man aufschnappen und in sein Spiel integrieren kann. Und es ist auch die Art, wie er sich als Führungsspieler verhält. Er ist nicht der lauteste Spieler, aber er geht mit gutem Beispiel voran."
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Bereit für den Stanley Cup?
Was McDavid aber noch in seinem Trophäenschrank fehlt, ist der Stanley Cup. In den ersten fünf Jahren mit McDavid verpassten die Oilers viermal die Stanley Cup Playoffs. In den letzten zwei Jahren allerdings näherte sich Edmonton immer weiter an: 2020/21 war in der ersten Runde Schluss (0:4 gegen die Winnipeg Jets), 2021/22 ging es bis ins Western Conference Finale (0:4 gegen die Colorado Avalanche).
"In dieser Kabine glauben wir an uns", betont McDavid. "Das haben wir immer getan. Die Erwartungshaltung, die von außen herangetragen wird, ist das eine, aber dass wir immer an uns und an die Mannschaft glauben, das andere. Wir erwarten selbst viel von uns. Wir nehmen aus der Vorsaison nicht allzu viel in die neue Spielzeit mit, wir müssen wieder von Neuen anfangen und darauf aufbauen."
Das Ziel der Oilers bleibt der Gewinn des Stanley Cup, auch in der kommenden Saison 2022/23. "Es geht um Schritte", glaubt McDavid. "Es braucht Schritte, um zu gewinnen, diese Erfahrung muss jedes Team machen. Wenn man sich Colorado anschaut, sie haben in der letzten Saison gewonnen, aber zwei, drei Jahre zuvor auch Enttäuschungen in den Playoffs erlebt. Sie haben es aber geschafft, sich immer wieder in gute Positionen zu bringen und irgendwann ist es einfach gelaufen. Wir müssen uns jetzt auch in gute Positionen bringen und dann den Kampf annehmen, dann weißt man nie, was passieren kann…"

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Die Farbe Blau als gutes Omen
Ein gutes Omen soll die Rückkehr zu blauen Trikots sein. Immerhin gewann Edmonton in dieser Farbe bereits fünf Stanley Cups (1984, 1985, 1987, 1988, 1990).
"Ich liebe die blauen Trikots", sagt McDavid. "Es ist dieser klassische Look, den wir als Spieler vermisst haben. Uns haben auch die Orangefarbenen gefallen, weil sie etwas anderes waren, aber die Blauen sind einfach ein Klassiker. Ich ziehe es gerne an, das geht auch anderen Spielern so. Ich finde, es ist eines der schönsten Trikots in der gesamten Liga und ich bin stolz, es zu tragen."