In diese brenzlige Ausgangssituation haben sich die Ducks selbst gebracht. Sie hatten mindestens zwei Trümpfen auf der Hand - zum einen den Heimvorteil und zum anderen einen verletzungsbedingt ersatzgeschwächten Gegner zu Gast, der ohne seinen Teamkapitän Mike Fisher und seinen torgefährlichsten Center Ryan Johansen auskommen musste - doch sie spielten die Trümpfe nicht aus. Nun werden die Karten neugemischt.
In der Bridgestone Arena von Nashville werden die Ducks auf einen bis in die Haarspitzen motivierten Gegner treffen, der das Momentum auf seiner Seite weiß. Anaheims erfahrene Spieler, wie ein Ryan Getzlaf, ein Ryan Kesler, ein Antoine Vermette oder ein Corey Perry dürften sich zwar weniger von der Stimmung in dem weiten Rund beeindrucken lassen, aber von ihnen muss mehr kommen.
Sie müssen ihre Kollegen mitreißen, ein unbedingter Siegeswille muss doch auch zu spüren sein, wenn es noch nicht die letzte Chance auf einen Finaleinzug ist. Der vergangene Auftritt wirkte blutleer. Die Ducks versuchten ihre 1-0 Führung zu verwalten. Nicht einmal sieben Minuten ging dieses Konzept auf. Dem 1-0 von Chris Wagner in der 33. Spielminute folgte in der Schlussminute des Durchgangs aus einem Powerplay heraus das 2-0.
Thema Special Teams! Während Anaheims Gäste eine von zwei Überzahlsituationen erfolgreich abschließen konnte, ließen die Ducks vier Überzahlsituationen verstreichen. Dabei dachte man doch, dass ihre Powerplaymisere, nach je einem Überzahltreffer in Spiel 2 und Spiel 3, längst beendet sei.