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Der Start für die reguläre Saison 2020/21 in der NHL ist für den 13. Januar vorgesehen. Zur Einstimmung präsentiert NHL.com/de eine Serie mit den drei wichtigsten Fragen, mit denen sich die 31 Teams auseinandersetzen müssen.
In dieser Ausgabe: Florida Panthers

Die Florida Panthers, die in der kommenden Spielzeit in der Central Division antreten werden, beendeten die Saison 2019/20 mit einer Bilanz von 35-26-8. Sie lagen dadurch auf Rang zehn in der Eastern Conference. In der im August ausgespielten Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs scheiterte die Mannschaft im Duell mit den New York Islanders. Einmal mehr endeten die Träume der Panthers auf eine erfolgreichere Saison viel zu früh.
\[Schauen Sie sich die drei größten Fragen an, mit denen jedes NHL-Team in die Saison 2020/21 geht\]
Damit es im kommenden Frühjahr in der K.o.-Phase weiter geht, wird in der Saisonvorbereitung hart gearbeitet. Das Vertrauen der Verantwortlichen liegt dabei unverändert auf den Schultern von Trainer Joel Quenneville, der einst mit den Chicago Blackhawks drei Stanley Cup Siege feierte und diese über Jahre hinweg zu einem echten Spitzenteam in der NHL entwickelte.
Ganz so groß wie einst in Chicago werden die Ansprüche in Florida zwar nicht sein, aber die eine oder andere Postseason-Runde mehr als zuletzt, würde die Organisation aus dem Süden schon gerne überstehen.
Findet Torhüter Bobrovsky zurück zu alter Form?
Er kam mit sehr großen Erwartungen verbunden nach Florida. Doch die erste Zwischenbilanz fällt nicht zufriedenstellend aus. Torhüter Sergei Bobrovsky wurde den Vorschusslorbeeren bisher nicht gerecht.
Nachdem er am 1. Juli 2019, von den Columbus Blue Jackets gekommen, einen Siebenjahresvertrag unterschrieben hatte, fand der zweifache Gewinner der Vezina Trophy (2013 und 2017), die dem besten Torhüter der NHL überreicht wird, bisher nicht zu seiner gewohnten Form.

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Im Trikot der Panthers spielte Bobrovsky sogar die schwächste Runde seit Jahren, hatte den schlechtesten Gegentorschnitt seiner zehn NHL-Saisons (3,23 pro Spiel), und seine Fangquote war mit 90 Prozent seine zweitniedrigste nach der Spielzeit 2011/12 (89,9 Prozent).
Auch in der Qualifikation für die Playoffs enttäuschte der Russe beim 1:3 in der Best-of-5-Serie gegen die Islanders mit mageren Statistiken. Ein Gegentorschnitt von 3,07 pro Partie und eine Fangquote von 90,1 Prozent waren mit Sicherheit nicht das, was sich das Umfeld vom Startorhüter in der entscheidenden Phase erhofft hatte.
Der 32-Jährige ist jetzt gefordert in der kommenden Spielzeit eine Leistungssteigerung zu vollbringen und wieder zum großen Rückhalt seiner Mannschaft zu werden. Ohne einen klar überdurchschnittlichen Torhüter dürfte ansonsten der Playoff-Traum der Panthers in der engen Central Division schnell ausgeträumt sein. Kann Bobrovsky diesen Ansprüchen in Zukunft wieder gerecht werden?
Wie entwickeln sich das Über-und Unterzahlspiel?
Wollen die Panthers wieder ein ernsthaftes Wörtchen in der NHL mitsprechen, wird auch die Leistung im Bereich der Special Teams von großer Bedeutung sein. Im Vorjahr präsentierten sie sich in diesem Bereich sehr schwankend.
Im Überzahlspiel landeten die Panthers im ligaweiten Vergleich auf einem respektablen zehnten Platz. Ihre Erfolgsquote von im Durchschnitt 21,3 Prozent dürfte die Trainer rückblickend, durchaus zufrieden gestellt haben. Dieses Niveau gilt es mindestens zu halten, im Idealfall noch etwas auszubauen.

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Im Unterzahlspiel sah es hingegen längst nicht so gut aus. Hier reichte es zu Platz 20 unter den 31 Mannschaften der Liga. Einzeln betrachtet, wäre das zu wenig, um sich überhaupt für die K.o.-Spiele der besten 16 Teams zu qualifizieren.
Um die zuletzt verbuchte Quote von 78,5 Prozent zu verbessern, wurde unter anderem Verteidiger Radko Gudas für drei Jahre unter Vertrag genommen. Bei den Washington Capitals schaffte der 30-Jährige eine durchschnittliche Einsatzzeit bei Unterzahl von 2:44 Minuten pro Spiel und lag damit teamintern auf Rang drei. Lediglich Jonas Siegenthaler (3:11 Minuten) und Carl Hagelin (2:55) waren vor Gudas positioniert. Gelingt es der Abwehr zukünftig mit seiner Hilfe in Unterzahl weniger Tore der Gegner zuzulassen?
Liefert der vorhandene Kader genug Offensivpower?
Auf dem Papier hat das Team aus Florida im Angriff an Qualität verloren. Coach Quenneville muss nach den Abgängen der Stürmer Mike Hoffman (schloss einen Tryout-Vertrag bei den St. Louis Blues ab) und Evgenii Dadonov (unterschrieb im Oktober bei den Ottawa Senators) neue Wege finden, um Offensive mit seiner Mannschaft zu generieren. Soviel steht fest.

Hoffman gelang es sechs Mal in Serie die 20-Tore-Marke in der NHL zu übertreffen. Auch in der abgelaufenen Spielzeit war er mit 29 Toren (aus 69 Begegnungen) der erfolgreichste Angreifer im Kader. Sein Abgang ist somit ein harter Schlag für die Kaderplaner gewesen, der nicht leicht aufzufangen ist.
Ex-Kollege Dadonov hat in jeder der vergangenen drei Spielzeiten jeweils mindestens 25 Tore erzielt und lag in der Saison 2019/20 mit 11 Powerplay-Toren teamintern in dieser Statistik punktgleich mit Hoffman an der Spitze. Auch sein Verlust wiegt somit schwer.
Ab sofort sollen die verbliebenen Top-Punktesammler Jonathan Huberdeau (78 Zähler) und Center Aleksander Barkov (62 Punkte) im Sturm noch stärker zur Geltung kommen. Unterstützt werden sie dabei unter anderem von Neuzugang Patric Hornqvist, den die Organisatoren erfolgreich von den Pittsburgh Penguins loseisen konnten.
Hornqvist der mit den Penguins zwei Mal den Stanley Cup (2016 und 2017) gewinnen und in seiner Zeit in der NHL in Pittsburgh und bei den Nashville Predators bisher insgesamt 480 Punkte markieren konnte (238 Treffer, 242 Assists aus 770 Begegnungen in der Hauptrunde) wird alleine die Abgänge nicht kompensieren können.
Wer aus den Reihen der weiteren Angreifer einen Schritt nach vorne machen kann? Ein Kandidat ist in jedem Fall Alex Wennberg. Der 26-Jährige, der im Oktober einen Einjahresvertrag unterschrieben hat, erzielte in der Saison 2016/17 mit den Columbus Blue Jackets 59 Punkten (13 Tore, 46 Assists), was einen Karrierebestwert für ihn darstellt. Kann er diese Werte in Zukunft wieder erreichen? In Florida setzen sie darauf.