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Der Start für die reguläre Saison 2020/21 in der NHL ist für den 13. Januar vorgesehen. Zur Einstimmung präsentiert NHL.com/de eine Serie mit den drei wichtigsten Fragen, mit denen sich die 31 Teams auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Dallas Stars
"We are still here", oder auf Deutsch: "Wir sind noch immer hier", war der Spruch der Dallas Stars in den Stanley Cup Playoffs 2020 - vorgetragen mit dem Brustton der Überzeugung und im unnachahmlichen russischen Akzent von Torwart Anton Khudobin. Die Texaner blieben sehr lange "hier": Der lange Playoff-Run führte Dallas bis ins Stanley Cup Finale. Dort fehlten am Ende nur zwei Siege zum ultimativen Triumph: Gegen die Tampa Bay Lightning mussten sich die Stars in der Finalserie mit 2:4 geschlagen geben.
Jetzt ist Dallas wieder da. Das Ziel bleibt der Heilige Gral des Eishockeys. Allerdings starten die Stars mit einigen Fragezeichen in die neue Saison. Der Weg zum Stanley Cup könnte ein steiniger werden.
1. Nach Corona-Fällen: Wie stark ist Dallas zum Start?
Eine Woche vor dem Saisonstart erhielt Dallas die schlechte Nachricht: Acht Teammitglieder, darunter sechs Spieler und zwei Funktionäre, haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Die betroffenen Personen sind in Quarantäne, doch auch alle anderen sind von den Auswirkungen dieses Zwischenfalls betroffen: So haben die Stars aus Vorsicht vor weiteren Ansteckungen die Trainingseinrichtungen geschlossen.
Eigentlich hätte Dallas am 14. Januar mit einem Auswärtsspiel bei den Florida Panthers in die Saison starten sollen. Die Liga geht aber nicht davon aus, dass die Stars vor dem 19. Januar beginnen können. Somit stünden die beiden Doppelspieltage bei den Panthers (14. und 15. Januar) und den Lightning (17. und 19. Januar) auf der Kippe.
\[Schauen Sie sich die drei größten Fragen an, mit denen jedes NHL-Team in die Saison 2020/21 geht\]
Darüber hinaus drohen durch die geschlossenen Eisflächen ein Trainingsrückstand sowie eine erhöhte Belastung durch die Nachholspiele. Die große Frage lautet deshalb: Können die Stars einen Fehlstart abwenden?
2. Wie schwer wiegen die Ausfälle von Seguin und Bishop?
Erschwerend kommt hinzu, dass Dallas in den ersten Wochen und Monaten auf zwei wichtige Leistungsträger verzichten muss: Nummer-1-Center Tyler Seguin (Hüft-OP) und Torwart Ben Bishop (Knie-OP nach Meniskusriss) fallen wohl noch bis in den März hinein verletzt aus.
Seguin war in der Vorsaison der Top-Scorer bei den Stars (17 Tore, 33 Assists, 50 Punkte). Seit seinem Wechsel von den Boston Bruins im Sommer 2013 übersprang er zweimal die Marke von 80 sowie viermal die von 70 Scorerpunkten. In diesem Zeitraum war er zusammen mit Kapitän Jamie Benn immer unter den zwei besten Punktesammlern. Zudem wurde er viermal Top-Scorer.
Den 28-jährigen Kanadier zu ersetzen, dürfte schwer werden. Seine Rolle könnten entweder Joe Pavelski (36) oder Roope Hintz (24) einnehmen. Doch nicht nur die Mittel- sondern auch die Flügelstürmer müssen nun mehr Verantwortung übernehmen, um das Scoring-Vakuum zu füllen. Das gilt insbesondere für Benn, Denis Gurianov, Alexander Radulov oder Joel Kiviranta, dessen Stern in den Playoffs 2020 aufgegangen war.

DAL@VGK, Sp5: Gurianov schießt Stars ins Cup-Finale

Bishop ist seit 2017 in Dallas und war seitdem als Nummer 1 gesetzt. 91,6 Prozent, 93,4 Prozent und 92,0 Prozent lauten die überragenden Fangquoten des 34-jährigen US-Amerikaners in den drei Saisons bei den Stars. In den letzten zwei Spielzeiten wurde der 2,01-Meter-Hüne immer häufiger von Backup Khudobin entlastet.
Dass Khudobin ein verlässlicher Stellvertreter ist, stellte er in den Playoffs 2020 eindrucksvoll unter Beweis, als Bishop verletzt ausfiel. Er hatte eine starke Fangquote von 91,7 Prozent und war einer der Garanten für den Playoff-Lauf der Stars, für die er seit 2018 unter Vertrag steht. Mit dem 34-Jährigen zwischen den Pfosten dürfte Dallas keinerlei Bauchschmerzen haben: Er verzeichnete in den letzten zwei Jahren Fangquoten von 92,3 und 93,0 Prozent. Bis Bishop wieder fit ist, wird Jake Oettinger als Nummer 2 fungieren.
3. Bleiben die Stars an der blauen Linie gefährlich?
In der Verteidigung geht es längst nicht mehr alleine darum, Tore zu verhindern. In ihrem Kerngeschäft war die Defensivabteilung in der abgelaufenen Saison extrem stark. Sie stellte mit nur 2,52 Gegentoren im Schnitt pro Spiel die zweitbeste Abwehr in der NHL hinter den Bruins (2,39).
Zugleich unterstützten die Abwehrspieler kräftig die Offensive: Mit Miro Heiskanen (8-27-35, 3. Platz), John Klingberg (6-26-32, 6.) und Esa Lindell (3-20-23, 9.) befanden sich drei Verteidiger unter den teaminternen Top-10-Scorern. In den Playoffs waren Heiskanen (6-20-26) und Klingberg (4-17-21) sogar die beiden besten Punktesammler - wohlgemerkt vor Stürmern wie Benn (8-11-19), Pavelski (13-6-19), Radulov (8-10-18), Gurianov (9-8-17), Hintz oder Seguin (beide 2-11-13). Neben Lindell (1-7-8) tat sich auch Jamie Oleksiak (5-4-9) als produktiver Verteidiger hervor.

COL@DAL, Sp6: Heiskanen bezwingt Hutchinson

2020/21 werden die Stars erneut Scoring-Unterstützung von der blauen Linie brauchen. Sie bauen daher auf den Torriecher ihrer nominellen Defensivspieler.