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Leon Draisaitl ist das große Talent des deutschen Eishockeys. Doch seine Leistung von 77 Scorerpunkten in der regulären Saison bei den Edmonton Oilers und somit den sensationellen achten Platz in der NHL-Tabelle in dieser Kategorie hatten dem 21-jährigen Stürmer die Wenigsten zugetraut.
"Es ist beeindruckend, wie er die ganze Saison durchgehalten hat", sagte Bundestrainer Marco Sturm zum Sender SPORT1. "Von jungen Spielern erwartet man irgendwann einen Durchhänger. Aber den gab es nicht. Es macht sehr viel Spaß ihm zuzusehen."

Draisaitl hatte während der Saison den deutschen Rekord von Sturm mit 59 Punkten eingeholt und dessen Tore Marke von 29 (jeweils aus der Saison 2005-06) mit einem Treffer im letzten Drittel des letzten Vorrundenspiels eingestellt.
Die erreichten Werte bedeuten aber auch Verpflichtung und Herausforderung für die kommenden Playoffs. Das junge Team der Oilers hat sich den zweiten Platz in der Pacific Division hinter den Anaheim Ducks erkämpft und in der ersten Runde der Playoffs Heimrecht gegen den Dritten San Jose Sharks. Gegen den letztjährigen Stanley Cup Finalisten wird es sicher keine leichte Aufgabe.
"Natürlich verfolgt man das", sagte Draisaitl im Interview bei OilersTV auf die Frage, wer der Gegner sein würde. "Wir haben gegen sie in der regulären Saison ganz gut ausgesehen, aber es wird eine schwere Serie. Ich denke, dass wir gut vorbereitet sind."

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Edmonton konnte kürzlich gegen die Sharks am 30. März zu Hause mit 3-2 und am 6. April in San Jose mit 4-2 gewinnen. Ergebnisse, die aber höchstens ein Fingerzeig sind, denn die Sharks haben viel Erfahrung in ihren Reihen, mehr als die Oilers.
"Ich denke, wir haben ein paar Jungs, die in den Playoffs schon gespielt haben", sagte Draisaitl zum Thema Erfahrung. "Natürlich haben wir auch welche, die noch nie in den Playoffs gespielt haben. Aber wissen Sie, das spielt häufig gar keine Rolle. Es ist immer noch Eishockey, das wir spielen und du gehst raus und versuchst einfach dieses Spiel zu gewinnen."
Besondere Brisanz erhält das Duell, weil mit Oilers Trainer Todd McLellan ein Mann hinter der Bande steht, der bei den Sharks von 2008 bis 2015 immerhin sieben Jahre die Geschicke leitete. Unter ihm war San Jose trotz hoher Erwartungen in den Playoffs stets frühzeitig gescheitert. Erst sein Nachfolger Peter DeBoer führte die Franchise im ersten Jahr seines Engagements in 2016 ins Stanley Cup Finale, dessen Serie sie gegen die Pittsburgh Penguins allerdings mit 2-4 verloren.

Draisaitl lässt sich von solchen Fakten wenig beeindrucken und konzentriert sich auf seine Arbeit. "Es wird sehr viel Spaß machen", betonte er. "Die Zuschauer werden außergewöhnlich gut und hoffentlich laut sein. Wir können es alle kaum erwarten, dass es losgeht."