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Auf ein Spitzenspiel mit deutscher Beteiligung dürfen sich die Fans am Freitag freuen. In der SAP Arena von San Jose treffen dabei die San Jose Sharks auf die Edmonton Oilers. Der Sieger der Begegnung - so viel steht schon vor Beginn fest - wird die Weihnachtstage als Tabellenführer der Pacific Division verbringen. Dementsprechend engagiert dürften beide Teams zu Werke gehen, um sich und ihren Fans dieses vorgezogene Weihnachtsgeschenk zu machen.

Beide Teams waren zuletzt erfolgreich. Die Oilers gewannen am Mittwoch bei den Arizona Coyotes mit 3-2. Damit beendeten sie zugleich eine schwarze Serie. Seit 2011 hatte Edmonton dort nicht mehr in der regulären Spielzeit gewonnen. Die Sharks hatten am Dienstag zu Hause die Calgary Flames mit 4-1 besiegt.
Die Augen der Anhänger aus Deutschland richten sich vor dem Match am Freitag einmal mehr auf Leon Draisaitl. Der Stürmer spielt bislang eine überragende Saison. Gegen die Coyotes gelang ihm die 17. Vorlage in der laufenden Spielzeit. Nach 35 Partien hat der 21-jährige Center insgesamt 31 Punkte (14 Tore, 17 Vorlagen) auf seinem Konto. Zuletzt punktete er dreimal in Folge. Hinter Connor McDavid ist er zweitbester Scorer seiner Mannschaft. Wenn er seine Form behält, ist er auf dem besten Wege, den deutschen Rekord von 56 Zählern in einer Spielzeit zu übertreffen. Den Bestwert halten bislang gemeinsam Jochen Hecht und Marco Sturm. Bereits in der vergangenen Serie kam Draisaitl dieser Marke mit 51 Punkten (19 Tore, 32 Vorlagen) sehr nahe.
Sein Trainer, die Teamkollegen und die Presse sind voll des Lobes über den deutschen Stürmer. "Ich bin beeindruckt von ihm und seiner harten Arbeit", sagte beispielsweise Oilers-Coach Todd McLellan. Er sei schussgewaltig und glänze mit seiner hervorragenden Übersicht.
Zeitweise spielte Draisaitl in dieser Saison an der Seite von Superstar McDavid. Der schätzt seinen Mannschaftskameraden außerordentlich. "Wenn er übers Eis läuft, mit dieser Größe und seinem Geschick, ist das eine ziemliche Bedrohung für den Gegner", sagte McDavid vor kurzem zu Medienvertretern. Die Zeitung Winnipeg Free Press schrieb: "Draisaitl ist der K.-o.-Schlag der Oilers. McDavid weicht die Abwehr auf, der Deutsche vollendet."

Draisaitl zeigt sich optimistisch, dass die Oilers erstmals seit 2006 wieder die Playoffs erreichen. Er speist seine Zuversicht nicht zuletzt aus den Erfolgen gegen Konkurrenten wie die St. Louis Blues am Montag dieser Woche. "Wenn wir unser Potenzial abrufen, können wir es mit allen Playoff-Kandidaten aufnehmen", meinte er selbstbewusst.
Mit den Sharks wartet jedoch noch einmal ein stärkeres Kaliber auf die Oilers. Das Team aus San Jose verfolgt ein ganz großes Ziel. Der amtierende Vizemeister möchte nicht nur wieder in die Playoffs einziehen, sondern endlich erstmals den Stanley Cup holen. "Voriges Jahr sind wir auf den Geschmack gekommen. Diese Saison wollen wir auch die letzte Hürde nehmen", betonte Sharks-Verteidiger Brent Burns. Im Match bei den Chicago Blackhawks am Sonntag war ihm sein 270. Punkt für die Franchise gelungen. Damit stellte der bärtige Publikumsliebling eine neue Vereinshöchstleistung für einen Defensivspieler auf.
Seit seinem Debüt für die Sharks in der Saison 2011-12 hat er seine Ausbeute jedes Mal gesteigert - abgesehen von der verkürzten Spielzeit 2012-13. Die 75 Zähler (27 Tore, 48 Vorlagen) nach der Hauptrunde der vorigen Serie brachten ihm die Nominierung für die Norris Trophy ein, die dem wertvollsten Abwehrspieler verliehen wird.
Aktuell ist Burns bester Scorer seines Klubs. Nach 33 Partien stehen für ihn 30 Punkte (13 Tore, 17 Punkte) zu Buche. Auf den gleichen Wert kommt Mannschaftskapitän und Stürmer Joe Pavelski, der allerdings zwei Treffer weniger erzielt hat.

Mit den Sharks und den Oilers treten zwei Teams mit unterschiedlichen Stärken gegeneinander an. Bei Edmonton liegen sie im Spiel nach vorne. Vor den Donnerstagsspielen in der NHL hatten die Oilers mit 103 Toren den viertbesten Angriff der Liga. San Jose dagegen bildete mit 73 Gegentreffern die fünftbeste Abwehr. Die Sharks gewannen sieben ihrer letzten zehn Spiele, die Oilers dagegen nur fünf. Drei der fünf Niederlagen kassierte Edmonton dabei nach Verlängerung oder Penaltyschießen.