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Jeden Donnerstag während der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Tête-à-Tête" eine exklusive Konversation mit Spielern oder Persönlichkeiten der NHL über alle Bereiche auf und abseits des Eises präsentieren.
In dieser Ausgabe: Dominik Kahun von den Chicago Blackhawks.

Die NHL wird nach der Global Series in der vergangenen Saison auch im Herbst 2019 wieder nach Europa kommen und in vier Ländern Spiele bestreiten. Neben Prag, Lausanne und Stockholm, wird auch Berlin Schauplatz eines Auftrittes der ganz großen Stars sein. Am 29. September werden die Chicago Blackhawks in der Mercedes-Benz Arena zu Gast sein und zu ihrem letzten Vorbereitungsspiel vor dem Saisonstart gegen die Philadelphia Flyers am 4. Oktober in Prag die Eisbären Berlin herausfordern.
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Es wird nicht nur für die Fans in der Hauptstadt ein besonders Event sein, auch ein deutscher Spieler kann es kaum erwarten. Die Rede ist von Dominik Kahun, der vergangenen Sommer den Sprung vom EHC Red Bull München zu den Blackhawks schaffte. Ungedraftet setzte er sich sofort durch und erkämpfte sich nicht nur einen Platz im Kader, sondern sogar in der ersten Reihe der Blackhawks.
Chicago kämpft zehn Spiele vor Ende der regulären Saison noch um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs, mit 74 Punkten (32-30-10) aus 72 Spielen liegen sie vier Punkte hinter einer Wildcard. Für Kahun ist die Saison jetzt aber schon ein Erfolg, denn mit 34 Punkten (12 Tore, 22 Assists) hat der 23-jährige Stürmer, der in Plana in der Tschechischen Republik geboren wurde, bereits bewiesen, dass er zurecht in die NHL berufen wurde.

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NHL.com/de hat sich mit Dominik Kahun über seine erste Saison in der NHL, die Erwartungen an den Auftritt in Deutschland und die Verbindungen zu seiner Heimat unterhalten.
Die NHL kommt nach Deutschland. Du hast deine letzten Spiele in der DEL gegen die Eisbären bestritten, was bedeutet das für dich, dass das so gelaufen ist und die Blackhawks jetzt nach Berlin kommen?
"Ja, an erster Stelle ist es natürlich eine coole Sache, dass die NHL wieder nach Deutschland kommt. Vor allem gegen Berlin ist es natürlich etwas Besonderes. Ich habe schon in der DEL im Finale gegen sie gespielt, es ist immer schön nach Berlin zu kommen, ich liebe die Stimmung dort, ich liebe die Arena und ich kann es kaum erwarten wieder da zu spielen."
Verfolgst du die aktuelle Playoff-Serie zwischen deinem Ex-Klub München und den Eisbären?
"Vom ersten Spiel konnte ich leider nicht viel anschauen, da hatten wir selbst Training, aber die nächsten zwei Spiele habe ich gesehen und bis jetzt ist es eine super Serie."
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Du hältst aber weiterhin zu München?
"Ja, auf jeden Fall. Ich habe weiterhin viel Kontakt zu den Jungs, natürlich werde ich ihnen die Daumen drücken."
Hast du auch Kontakt zu Marcel Nöbels, der ja auch schon in der NHL im Gespräch war?
"Ja wir schreiben uns immer, genauso mit Jonas Müller von den Eisbären, zu dem ich regelmäßig Kontakt habe."
Wie hast du deine erste Saison in der NHL erlebt?
"Es ist ein Traum, der für mich wahr geworden ist. Ich lebe meinen Kindheitstraum, ich habe immer davon geträumt, in der NHL spielen zu dürfen. Jetzt bin ich da und mittlerweile wird es auch für mich zum Alltag mit den Stars in der Kabine zu sein. Ich bin auch froh über meine Leistungen. Ich habe in meiner ersten Saison natürlich um einen neuen Vertrag gespielt und ich hoffe, dass es klappt."

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Wie siehst du den Rest der Saison für die Blackhawks? Ihr steht aktuell außerhalb der Playoff-Ränge, was ist noch möglich?
"Ich glaube wir sind mittlerweile sehr gut. Wir haben jetzt fünf Spiele in Folge gewonnen, dann in Verlängerung verloren. Wir spielen jetzt noch gegen die direkte Konkurrenz, ich denke da sehen die Chancen ganz gut aus."
Wie wichtig ist es auch für die Fans, dass die NHL nach Deutschland kommt? Was bedeutet es für dich und die NHL?
"So wie ich es von den Jungs hier in Chicago höre, ist es für sie etwas wirklich Besonderes und sie freuen sich sehr darauf. Für mich persönlich ist es natürlich unglaublich, ich spiele mein erstes Jahr in Chicago und darf in meinem zweiten Jahr dann gleich ein Spiel in Deutschland bestreiten. Ich werde Familie und Freunde vor Ort haben und auch gegen Freunde spielen, darauf freue ich mich natürlich."
Du bist ja nochmal den Weg von den USA zurück nach Deutschland gegangen und hast jetzt gezeigt, dass der Sprung zurück von der DEL in die NHL möglich ist. Glaubst du, dass der Weg von der DEL direkt in einen NHL-Kader auch für andere Spieler machbar ist?
"Viele haben daran gezweifelt, dass dieser Sprung möglich ist, aber ich war immer selbstbewusst genug, dass das geht. Wenn man gut spielt in der DEL und dadurch dann auch in der Nationalmannschaft ist und sich dort zeigt, warum nicht? In der DEL gibt es viele gute junge Spieler, die das Potenzial haben hier zu spielen. Die müssen nur weiter so gut spielen und das Selbstvertrauen haben, dass sie es schaffen können, dann klappt das."